
Toni Kroos blickt auf makellose Vereinskarriere zurück
ORLANDO. Weltmeister, fünfmaliger Champions-League-Sieger, dreimal Meister in Spanien, dreimal Meister in Deutschland – und das ist gerade mal die Spitze des Eisbergs in der Karriere des Toni Kroos. Die Laufbahn des 33 Jahre alte Mittelfeldstrategen ist speziell auf Vereinsebene ein einziger Erfolg. Sein Profi-Debüt feierte er im September 2007 im Trikot des FC Bayern München, den er im Sommer 2014 Richtung Real Madrid verließ. Zwischenzeitlich lief Kroos leihweise noch anderthalb Jahre für Bayer 04 Leverkusen auf.
Das sind die drei Vereine, für die er gespielt haben wird. Der Spielgestalter ist fest entschlossen, eines Tages bei Real aufzuhören, nicht nochmals zu wechseln. Gibt es aber einen Klub, für den er rein hypothetisch gerne mal gespielt hätte? Ja, den gibt es – auch wenn es „nicht einfach“ sei, „da noch etwas zu finden“, sagte er während des Aufenthalts mit Real im US-amerikanischen Orlando in seinem Podcast „Einfach mal Luppen“.
Der Verein: „Werder Bremen.“ Die Adresse im deutschen Fußball also, an der Bruder Felix wiederum von 2010 bis 2016 heimisch war. Dass der Real-Star die Hanseaten nennt, überrascht nicht. Aus seinem einstigen Dasein als Werder-Fan wegen Idol Johan Micoud hat er in der Vergangenheit nie ein Geheimnis gemacht. Im Bett seines Zimmers auf dem Trainingskomplex der Königlichen liegt sogar ein Kissen des SVW.
Werder Bremen – aber „bitte in der Meister-Mannschaft“
Kroos muss bei seiner Werder-Entscheidung aber etwas fantasieren. Er habe sie zwar „voller Neid dir gegenüber“ getroffen, sagte er seinem Bruder: „Allerdings geht der Neid schon wieder ein bisschen runter, weil ich hier ganz klar als Anmerkung geschrieben habe: Bitte in der damaligen Mannschaft von 2003/2004, in der Meister-Mannschaft. In der Mannschaft hätte ich mich gesehen, da hätte ich glaube ich großen Spaß gehabt. Offensive, Spektakel.“
Der Taktgeber hätte 2006 im Alter von 16 Jahren auch an die Weser wechseln können, jedoch entschied er sich für den größeren Schritt nach München. Nach jenem Meistertitel etablierten sich die Bremer im deutschen Fußball als zweite Kraft hinter dem FC Bayern, bis Ende 2010 waren sie mit einer Ausnahme (Saison 2009/10) stets in der Champions League vertreten. 2007 kam es in der Gruppenphase auch zu Duellen mit Real, gegen das es eine 1:2-Niederlage im Estadio Santiago Bernabéu und einen 3:2-Sieg im Weserstadion gab.
Durch schwächere Resultate in der Bundesliga reichte es folglich nicht mehr für die Teilnahme am internationalen Geschäft, hochbezahlte Profis mussten abgegeben werden. Nach einem großen Kader-Umbruch kämpften die Norddeutschen jahrelang gegen den Abstieg, der 2021 dann auch eintrat. Nach dem direkten Wiederaufstieg gehört Werder nun zum Liga-Mittelmaß. Kein Wunder also, dass Kroos das Werder der „fetten Jahre“ meint…
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