
Transferfenster in Spanien schließt am 1. September
Eines ist ziemlich sicher: weitere Neuzugänge wird es bei Real Madrid wohl nicht mehr geben. Aber einer, eher sogar zwei Spieler sollen eigentlich noch gehen.
Die Rede ist von Reinier Jesus und Álvaro Odriozola. Während der spanische Rechtsverteidiger weiter mit den Blancos trainiert und theoretisch auch im Kader registriert ist, gehört der Brasilianer diesem schon lange nicht mehr an. Hatte er in den ersten Tagen der Saisonvorbereitung noch mit der ersten Mannschaft trainiert, ist von Reinier seit Reals Abreise in die USA nichts mehr zu sehen.
Reinier verleihen – und Odriozola?
Verständlich: Real Madrid arbeitet an einem weiteren Wechsel des 21-Jährigen, den man im Januar 2020 für rund 30 Millionen Euro von Flamengo gekauft und mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattet hat. Nach enttäuschenden zwei Jahren bei Borussia Dortmund und einer durchwachsenen Saison in Girona soll nun idealerweise die nächste Leihe folgen, am besten bei einem Klub aus dem oberen Tabellendrittel, damit der Offensiv-Spieler endlich große Schritte in seiner Entwicklung nehmen kann. Dass aber ein großer Fisch anbeißt, ist eher unwahrscheinlich. Zwar dürfte ein Abgang noch passieren, aber wohl erst auf den letzten Metern des Transferfensters, wenn Verein und Spieler – Reinier hat noch immer kein Pflichtspiel für Real bestritten – ihre Forderungen weiter runter geschraubt haben.
Bis zum 1. September (20 Uhr) läuft die Registrierphase in Spanien, in anderen Ligen mal kürzer, mal länger. Für Reinier dürfte bis dahin ein Abnehmer gefunden werden, bei Odriozola wird es aber mehr und mehr aussichtslos. Denn im Gegensatz zu Reinier will der Spanier eigentlich gar nicht gehen, zumindest nicht um jeden Preis. Sein letztes Vertragsjahr und das dazugehörige Gehalt steht ihm rechtlich zu, so wird Real Madrid kreativ werden müssen, um zumindest Teile des Salärs einzusparen und Odriozola beispielsweise nochmal auszuleihen. Ein Verkauf erscheint unrealistisch, auch wenn Real Sociedad, von wo aus Odriozola im Sommer 2018 für rund 32 Millionen Euro nach Madrid wechselte, interessiert sein könnte. Auch in Italien hat sich der 27-Jährige durch seine Leih-Saison 2021/22 in Florenz eigentlich einen Namen gemacht, aber das Interesse ist dennoch überschaubar, viele Kader sind längst fertig geplant, kein Bedarf für den 2022/23 nur sechs Mal und für nur 92 Minuten eingesetzten Rechtsverteidiger.
Ein paar Tage haben Florentino Pérez, José Ángel Sánchez und Co. noch Zeit, aber da sie sich offensichtlich nicht aktiv mit einem siebten Neuzugang beschäftigen – in der Causa Mbappé hat sich der Klub längst zurückgelehnt und wartet ab, ob PSG noch mit dem Preis runter geht und ob der Spieler wirklich jetzt schon wechseln will oder erst im kommenden Sommer –, dürfte es einen oder vielleicht sogar zwei Abgänge noch geben. Bis dahin kann Real Madrids Sommerschlussverkauf nach bislang schon fünf Abgängen (Karim Benzema, Marco Asensio, Eden Hazard, Mariano Díaz und Jesús Vallejo) als stockend bezeichnet werden.
Community-Beiträge