
Jude Bellingham für Real Madrid „eine Bereicherung“
TONI KROOS über…
…Jude Bellingham: „Es hatte sich in der Vorbereitung angedeutet, wo er es schon wirklich gut gemacht hat. Er ist nach so kurzer Zeit erstaunlich gut integriert. Ich habe bei ihm ein sehr gutes Gefühl, weil ich ihn für sein Alter unfassbar reif finde – nicht nur psychisch, dass er schon sehr weit ist, sondern auch, wie er Fußball spielt. Er ist sehr, sehr weit, macht keine Harakiri-Sachen, ist immer klar in seinen Aktionen, arbeitet, versucht seine Stärken total auszuspielen. Da machen viele andere in dem Alter noch wirklich viel Harakiri, viele technische und taktische Fehler. Das sieht man bei ihm wenig. Bis jetzt muss ich sagen, dass er jetzt schon absolut eine Bereicherung für unser Spiel ist. Das heißt was, weil wir keine so ganz blinde Mannschaft sind. Dass uns ein 20-Jähriger direkt vom Start an so bereichert, ist ein gutes Zeichen. Ich hoffe, er macht so weiter, weil wir über die Länge der Saison definitiv seine Präsenz vorne und seine Tore brauchen werden.“
…das Gerücht, wonach im Team von Borussia Dortmund auch Freude herrscht, dass Bellingham weg ist: „Ich kann nur die Sicht von uns mitgeben. Und da kann ich sagen, sind wir recht froh, dass er hier ist. Sollte das in Dortmund auch der Fall sein: Umso besser. Wenn nicht, dann haben sie jetzt zumindest gutes Geld bekommen.“
…die Real-Trikots in dieser Saison: „Ich finde alle drei Trikots, die wir diese Saison haben, fantastisch. Die drei Trikots sind wirklich 1A.“
Keine TV-Kamera in Real-Kabine: Toni Kroos freut‘s
…die Neuerung in LaLiga mit Kameras in der Kabine, die Real ablehnt: „Ein Interview in der Halbzeit finde ich relativ okay. Dann gab es noch das große Thema: Kamera in der Kabine. Die, die dagegen waren, waren wir – beziehungsweise unser Klub. Es ist nicht so, dass wir gefragt wurden. Ich muss sagen: Ich finde das toll. Offenheit Richtung Fans, Bilder – alles schön und gut. Ich finde aber, in die Kabine gehört keiner. Da kann man mich gerne als altmodisch bezeichnen, damit habe ich kein Problem. In der Kabine will man nicht, dass alles gehört oder auch gesehen wird. Du fühlst dich beobachtet, musst ja jeden Schritt abwägen, den du sonst einfach unbedacht machst – oder da drin sagst, was du willst. Für uns Spieler ist das ein heiliger Raum, da gehört keine Kamera rein. Die Doku von Real zum Champions-League-Sieg ist etwas komplett anderes. Das wird dann geschnitten, es geht das raus, was für alle okay ist – und sowieso nur im Erfolgsfall. Das andere sind Live-Bilder, das kriegst du nicht mehr zurück. Deswegen bin ich absolut gegen Kameras in der Kabine.“
…die neuerdings langen Nachspielzeiten und die Alternative einer Nettospielzeit, sodass die Zeit nur dann läuft, wenn der Ball rollt: „90 Minuten sind zu viel (als Nettospielzeit; d. Red.). Nicht, weil ich 90 Minuten reale Spielzeit nicht machen möchte oder nicht durchhalte. Letzte Saison gab es ein Spiel, in dem die Nettospielzeit bei 44 Minuten war. Wenn du 90 Netto-Minuten machst, bist du locker bei weit über zwei Stunden. Selbst wenn du netto 70 Minuten sagst, hast du viel mehr Fußball als aktuell. So eine Nettospielzeit von 70 Minuten, wo dann wirklich gestoppt wird, fände ich gut. 70 Minuten hört sich nach wenig an, aber aktuell sind wir so zwischen 45 und 60 Minuten Nettospielzeit.“
Toni Kroos: „Mit 26-, 27-, 28-Jährigen habe ich ein Problem“
…Profis, die nach Saudi-Arabien wechseln: „Alle gehen des Geldes wegen dorthin. Das kann man gut finden oder nicht. Was ich eben grob unterscheide, ist zum Beispiel ein Wechsel von Cristiano (Ronaldo) oder (Karim) Benzema, die Richtung Ende ihrer Karriere dorthin gehen. Die haben alles gewonnen, haben Legenden-Status, alles erreicht und lassen dann von mir aus ihre Karrieren dort austrudeln und nehmen noch mal dieses unfassbare Geld mit. Würde ich nicht so machen. Womit ich ein Problem habe, sind eher die 26-, 27-, 28-Jährigen, die absolute Top-Qualität haben, in Top-Klubs in Europa spielen und in den nächsten drei, vier Jahren die Chance hätten, erstmal noch das zu erreichen, was andere schon erreicht haben, die dahin gehen. So ein Einschnitt in seine sportliche Karriere, von seinen Ansprüchen, das nur wegen Geld so runterzuschrauben – davon bin ich kein Fan. Das ist ein unfassbar schlechtes Vorbild für ganz viele junge Jugendspieler, dass da die Motivation Geld ist. Und es ist für einen 28-jährigen Top-Spieler, der bei einem guten Verein in Europa spielt, die einzige Motivation, dahin zu gehen. Wenn Vorbilder einfach keine sind, weil sie ausschließlich wegen des Geldes woanders hingehen, wobei sie noch zu viel mehr anderen Sachen in der Lage wären – damit habe ich ein großes Problem. Das ist auch das eigentliche Problem von der Entwicklung im Fußball, wenn man sich in dem Alter schon ausschließlich für Geld entscheidet. Es ist ein schwieriges Thema. Ich finde es schade um jeden, der den sportlichen Gedanken im absoluten Top-Fußball-Alter so hinten anstellt. Das ist für mich einfach kein gutes Vorbild und eine Gefahr für den Fußball der Zukunft.“
…die Möglichkeit, selbst in Saudi-Arabien anzuheuern: „Es gab kein konkretes Angebot, aber die Möglichkeit hätte mit Sicherheit bestanden, wenn man dem nachgegangen wäre. Aber wir sind dem nicht nachgegangen, dementsprechend gab es kein konkretes Angebot. Es gab zumindest mal einen losen Versuch der Kontaktaufnahme. Ich finde es immer gut, wenn man von vielen hört, die es abgelehnt haben.“
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