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Kader jetzt final: Real Madrid wieder mit höherem Transferminus

Nach drei Jahren mit einem je finanziellen Plus durch die Aktivitäten auf dem Transfermarkt verzeichnet Real Madrid wieder ein Minus. Dass es sogar dreistellig wird, liegt an Jude Bellingham und vielen ablösefreien Abgängen.

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Real Madrid Startelf
Reals nominelle Startelf hat sich verjüngt – Foto: Sam Hodde/Getty Images

Real Madrid: Sechs Abgänge aus erster Mannschaft

MADRID. Gleich acht Verträge waren ausgelaufen. Dass bei Real Madrid Mitte 2023 ein etwas größerer Kader-Umbruch anstehen würde, hatte sich allein mit einem Blick auf die Laufzeiten der Stars früh angedeutet. Während Luka Modrić, Toni Kroos, Nacho Fernández und Daniel Ceballos schließlich verlängerten, suchten Karim Benzema, Marco Asensio, Eden Hazard und Mariano Díaz das Weite. Aus der ersten Mannschaft der zurückliegenden Saison wanderten später noch Álvaro Odriozola endgültig und Jesús Vallejo per Leihe ab.

Gekommen sind dafür Fran García, Arda Güler, per Leihe Joselu Mato und Kepa Arrizabala sowie Leih-Rückkehrer Brahim Díaz – und Jude Bellingham, der Star-Einkauf. Für den Engländer zahlen die Königlichen allein als Fix-Ablösesumme 103 Millionen Euro.

129,5 Mio. Euro ausgegeben, nur 11,5 eingenommen

Real verzeichnet aber allen voran durch diese Verpflichtung ein wieder deutlich höheres Transferminus, das aufgrund der wirtschaftlich insgesamt überaus stabilen Lage des Vereins aber verkraftbar ist. Für Güler flossen 20 Mio. Euro, für García fünf Mio. Euro. Bei Joselu (500.000 Euro) und Arrizabalaga (eine Mio. Euro) wurden geringe Leihgebühren fällig.

Den 129,5 Mio. Euro stehen lediglich 11,5 Mio. Euro als Einnahmen gegenüber. In die Kassen gespült haben sie neben Odriozola aber Akteure, die nicht mal zur ersten Mannschaft gehörten: Antonio Blanco und Sergio Arribas. Blanco verbrachte die letzte Saison leihweise beim FC Cádiz und bei Deportivo Alavés, wo er gegen eine Zahlung von vier Mio. Euro nun langfristig unter Vertrag steht. Arribas wechselte von Reals zweiter Mannschaft für sechs Mio. Euro zur UD Almería. Benzema, Asensio, Hazard und Mariano gingen unterdessen allesamt ablösefrei. Ungewöhnlich bei derart namhaften Profis.

Real Madrid: 20 Profi-Feldspieler, aber einige fehlen

In der Abrechnung ergibt das ein Minus von 118 Mio. Euro. 2022, 2021 und 2020 hatten die auf dem Transfermarkt damals sehr zurückhaltenden Blancos stets ein deutliches Plus erzielt – auch, weil sie wiederum zuvor tief in die Tasche gegriffen hatten. Der Sommer 2019 bleibt mit satten Ausgaben in Höhe von 355 Mio. Euro weiterhin Vereinsrekord.

Selbst eine Verpflichtung von Kylian Mbappé hätte keinen neuen Bestwert bedeutet. Carlo Ancelotti stehen 2023/24 drei Torhüter und diesmal nur 20 statt 21 Feldspieler zur Verfügung. Zudem fallen Thibaut Courtois und Éder Militão mit Kreuzbandrissen mindestens ein halbes Jahr aus. Demnach sind es für längere Zeit nur zwei Profi-Keeper und 18 Profi-Feldspieler. Als bloße Kader-Ergänzung für Militão denkt „Carletto“ in erster Linie an Marvel von der Castilla. Für Vinícius darf sich derzeit Gonzalo García im Starensemble beweisen, im Mittelfeld wird Nico Paz des Öfteren hinzugezogen.

Erneut ist die Führung von einer triumphalen Saison auch in dieser Besetzung überzeugt. Ob ihr Gefühl sie am Ende nicht doch getäuscht haben wird?

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    von
    Filip Knopp

    Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

    Kommentare
    Auf den ersten Blick mag das ein Transferminus sein.
    Wenn man aber demgegenüber die Abgabe von Benzema und Hazard stellt, ist die Gehaltsersparnis dem Minus fast ausgeglichen. Außerdem wurden in dieser Trasnferperiode u.a. Spieler für die nächsten min. 4/5 Jahre geholt, zu einem absolut angemessenen, fast günstigem Preis. Lediglich in der Stürmer Frage ist mir alles zu blauäugig. Verstehe nicht, wieso man einen Felix oder Lukaku nicht geholt hat. Zur Not zur Leihe.
     

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