
BVB: Bellingham wollte „Südtribüne für sich allein“
DORTMUND. Man sei teilweise auch froh, dass er nicht mehr da ist: Erst Mitte August berichtete das Magazin SPORT BILD, einige Profis von Borussia Dortmund hätten sich am Verhalten von Jude Bellingham gestört. Ein Vorwurf: Der Engländer habe im Signal Iduna Park so manches mal extra gewartet, bis sich das Team bei den Fans für die Unterstützung bedankte, um dann allein vor die „gelbe Wand“ zu treten und Beifall zu erhalten.
Stimmt das aber überhaupt? Offenbar ist dem so. „Jude ist ein überragender Spieler, ein außergewöhnliches Talent, der aber ein bisschen die Neigung zum Extrovertierten hat. Er ist nach Spielen nicht mit der Mannschaft zusammen zu den Fans gegangen, sondern hat einen Moment gewartet, damit er die Südtribüne für sich allein hat“, bestätigte Matthias Sammer, externer Berater der BVB-Führung, nun in einem Interview mit SPORT BILD.
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BVB: Sammer hat „gemerkt, wie sehr es die anderen stört“
Der 55-Jährige habe „ein feines Gespür für solche Situationen“ und „gemerkt, wie sehr es die anderen stört. Daher habe ich es lange vor der öffentlichen Aussage intern angesprochen – wobei ich nie Jude den Vorwurf gemacht habe. Ich habe immer der Mannschaft und den Führungsspielern den Vorwurf gemacht, dass sie darauf achten müssen, dass ein junger Spieler, der auch mal Fehler macht, integriert und erzogen werden muss und ihm gezeigt wird: ‚Guck mal, so spaltest du unsere Mannschaft‘“.
Sammer ist der Meinung, dass sich der 20 Jahre alte Mittelfeldakteur so etwas bei Weltverein Real Madrid, wohin er für 103 Millionen Euro wechselte, nicht erlauben kann. „Wenn Jude so etwas jetzt bei seinem neuen Verein Real Madrid machen würde und irgendwo allein hinrennt, ist es so sicher wie das Amen in der Kirche, dass Spieler wie Toni Kroos, Luka Modrić oder Antonio Rüdiger etwas zu ihm sagen. Das macht er dort einmal – maximal einmal. Und dann gibt es einen Hinweis, der ihm in seiner Entwicklung hilft und auf seinem Weg auch dazugehört“, so der Funktionär.
Bellingham vor erstem Einsatz im Bernabéu
Die Gelegenheit dazu hatte Bellingham noch nicht. Das Team von Carlo Ancelotti bestritt die ersten drei LaLiga-Partien allesamt auswärts, damit größere Arbeiten im Zuge des Umbaus im und am Estadio Santiago Bernabéu noch etwas länger andauern können. Die Heim-Premiere nach der Sommerpause steht mit dem Derby gegen den FC Getafe am Samstag nun aber bevor (16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN).
Anders als etwa in Deutschland ist es in Spanien allerdings nicht üblich, dass sich die Mannschaft nach einer Partie geschlossen vor der Fan-Tribüne versammelt. Stattdessen halten sich die Stars eher im Bereich der Spielfeldmitte auf, einige von ihnen drehen dabei noch am äußeren Rand eine Runde, um sich dankend an das Publikum zu richten. Anführer sind hierbei Toni Kroos, David Alaba und Thibaut Courtois. Die beiden deutschsprachigen Profis haben das mit ihrer Bundesliga-Erfahrung in Madrid so eingeführt.
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