
Bernabéu: Spielfeld erstmals im Lager transportiert
MADRID. Auf dieses Vorhaben muss man erst einmal kommen. Real Madrid hat zu Beginn des Umbaus des Estadio Santiago Bernabéu entschieden, auch ein unterirdisches Rasen-Lager vor der Westtribüne errichten zu lassen. Das Spielfeld kann dorthin verfrachtet werden, um die Fläche im Innenraum auch inmitten einer Saison für andere Veranstaltungen nutzen zu können – seien es Musik-Konzerte, andere Sportarten oder Messen. Das Bernabéu avanciert so vom reinen Fußballstadion zu einer modernen Mehrzweck-Arena.
Das Lager ist unlängst fertiggestellt und entspricht einem siebenstöckigen Gebäude. Der Rasen besitzt dort die nötigen Bedingungen mit entsprechender Temperatur, Belichtung und Bewässerung, um in einem optimalen Zustand zu bleiben. Nach dem ersten Heimspiel der Saison 2023/24 gegen den FC Getafe (2:1) und vor dem nächsten Auftritt an der Concha Espina am 17. September gegen Real Sociedad befindet sich das Terrain seit Montag erstmals in sechs Stücken unter Tage. Grund: Für die weitere Errichtung der 360-Grad-Videoanzeige unter dem Dach befinden sich aktuell mehrere Kräne im Stadion.
Wie der Weg des Rasens seit dem Wochenende verlief, hat der Verein per Zeitraffer dokumentiert und am Dienstag veröffentlicht. Bislang hatte es zur Veranschaulichung zwei Video-Animationen gegeben, jetzt sind also auch die ersten realen Aufnahmen da.
Rasen-Lager kostete 225 Mio. Euro – mindestens
Weil die Heimstätte der Königlichen innerhalb Madrids liegt, kann die Bühne der Real-Stars nicht als ganzes wie etwa im Falle der Veltins-Arena des FC Schalke 04 in einen separaten Bereich transportiert werden. Notwendig war daher ein Konzept auf dem bereits bestehenden Grundstück. Für die Umsetzung des Ein- und Ausfahr-Systems musste sich die Vereinsführung noch die Zustimmung der wahlberechtigten Mitglieder einholen, verbunden war sie nämlich mit zusätzlichen Ausgaben in Höhe von 225 Millionen Euro.
Möglicherweise sind diese auch in dem Fall nochmals angestiegen, denn allein bis zum 30. Juni 2023 kostete Real der gesamte Umbau 893 Mio. Euro. Eine vorherige Kalkulation hatte 800 Mio. Euro ergeben. Das Geld erhielt der Klub von Banken, die Rückzahlung samt der noch nicht einberechneten Zinsen von 2,5 Prozent erfolgt innerhalb von 26 Jahren.
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