Einzelkritik

Noten zum 8. Spieltag: Bellingham glänzend, Tchouaméni überall

Real Madrid ist in LaLiga weiter auf Kurs und hat auch die zweite Partie nach der Derby-Pleite souverän für sich entscheiden. Am 8. Spieltag gewannen die Schützlinge von Carlo Ancelotti mit 3:0 (2:0) beim FC Girona. Während Jude Bellingham eine weitere Gala-Vorstellung hinlegte und Aurélien Tchouaméni vor der Abwehr abräumte, schwächte Kapitän Nacho sein Team perspektivisch mit einer unnötigen Roten Karte.

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Bellingham, Tchou
Jude Bellingham und Aurélien Tchouaméni bilden im Mittelfeld ein starkes Duo – Fotos: Getty Images

Startelf

Kepa Arrizabalaga

Der Courtois-Vertreter lieferte eine weitere souveräne Vorstellung und hielt, was zu halten war. Zwar hatte der Baske bei Gironas Doppelchance in der Anfangsphase Glück, dass die Hausherren das Tor knapp verfehlten. Kurz nach der Pause lieferte der Schlussmann jedoch eine Glanzparade (50.) – und agierte auch mit Ball am Fuß und bei hohen Hereingaben umsichtig. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Daniel Carvajal

Offensiv mit wenigen Akzenten, bekam der Rechtsverteidiger seine Seite über weite Strecken der Partie dicht. Lediglich in den zu passiven Anfangsminuten fand auch Carvajal nicht immer perfekt in die Zweikämpfe. Lediglich 45 Ballaktionen unterstreichen, dass der Fokus des Routiniers an diesem Abend klar auf der Defensive lag. Dennoch im Kontext der Mannschaftsleistung eine ordentliche Partie. REAL TOTAL-Note: 3.

Nacho Fernández

Bis zur dritten Minute der Nachspielzeit lieferte der Kapitän eine konzentrierte und souveräne Leistung ab. Als der Routinier Portu dann jedoch mit einer brutalen Grätsche von den Beinen holte und zurecht die Rote Karte sah, erwies er seinem Team mit Blick auf die kommenden Wochen einen Bärendienst. Angesichts der Personalprobleme in der Innenverteidigung dürfte der Ausfall doppelt schwer wiegen, zumal die Merengues zu jenem Zeitpunkt souverän mit 3:0 führten. REAL TOTAL-Note: 4.

Antonio Rüdiger

An der Seite von Nebenmann Nacho sorgte Rüdiger mit Ausnahme der Anfagsphase dafür, dass von den spielstarken Gastgebern verhältnismäßig wenig Torgefahr ausging. Insbesondere durch sein aggressives Nach-vorn-Verteidigen und die überzeugende Körpersprache verlieh er dem Spiel der Blancos an diesem Abend wichtige Elemente. In der Form dürfte sich der deutsche Nationalspieler in der Innenverteidigerhierarchie langfristig in eine gute Position bringen. REAL TOTAL-Note: 2.

Eduardo Camavinga

Dass der Franzose in puncto Dynamik und Spielwitz über enorme Qualitäten aufweist, ist in Fußball-Europa längst bekannt. Die Regelmäßigkeit, mit der Camavinga diese positionsunabhängig abruft, ist für einen 20-Jährigen jedoch kaum zu greifen. Als Linksverteidiger startend, gewann der Publikumsliebling nicht nur knapp 75 Prozent seiner Zweikämpfe, sondern schob das Spiel der Merengues auch immer wieder mit viel Mut und Tempo an. 95 Ballaktionen und eine fast perfekte Passquote unterstreichen die Ausnahmeleistung. Trés bien, Cama! REAL TOTAL-Note: 1,5.

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Jude Bellingham Real Madrid

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Aurélien Tchouaméni

Ob im über viele Jahre präferierten 4-3-3-System oder der aktuellen Mittelfeldraute. Die Rolle eines zentralen Abräumers vor der Viererkette darf aufseiten des Rekordmeisters nicht unterschätzt werden. In Girona präsentierte sich der Franzose nicht nur enorm zweikampfstark und physisch präsent. Zudem wuchtete er eine Kroos-Ecke in der 21. Spielminute gezielt ins Gehäuse der Hausherren und brachte sein Team damit früh in der Partie auf die Siegerstraße. Nicht nur sein Premierentreffer für Real dürfte Tchouaméni weiteren Aufwind geben, sondern auch die Balleroberung und Einleitung des 3:0-Treffers. REAL TOTAL-Note: 1,5.

Toni Kroos

Der Deutsche befindet sich zu Saisonbeginn weiterhin in absoluter Top-Form. In Girona ordnete der Ex-Nationalspieler das Mittelfeldzentrum, bereitete Tchouaménis Kopfballtreffer mit einem gut geschlagenen Eckball vor (21.) und steuerte per technisch starker Direktabnahme zudem fast selbst einen Treffer bei (45.+4). Zwei Key-Pässe und die gewohnt hohe Passqualität unterstreichen die makellose Leistung des Weltmeisters von 2014. REAL TOTAL-Note: 1,5.

Federico Valverde

Während seine Partner im Mittelfeld allesamt entscheidenden Anteil am wichtigen Auswärtssieg hatten, hielt sich Valverde in Girona ein wenig zurück. Zwar war der Uruguayer immer anspielbar und in der Zweikampfführung konsequent. Wirkliche Höhepunkte vermochte er jedoch nicht zu setzen. In der Schlussphase musste der Box-to-Box-Spieler für Brahim Díaz weichen. REAL TOTAL-Note: 3.

Jude Bellingham (bis zur 74. Spielminute)

Ein Traum-Assist im Modrić-Stil (17.), ein herrliches Volleytor (71.) sowie viele weitere gute Offensivaktionen: Die Erfolgsgeschichte des Jude Bellingham setzte sich auch am Samstagabend fort. Im katalanischen Hexenkessel überzeugte der Engländer zudem mit einer starken Präsenz (68 Ballaktionen), einer nahezu perfekten Passquote (98 Prozent) und einer von Willen und Überzeugung geprägten Körpersprache. Real und Bellingham – das passt ohne jeden Zweifel. REAL TOTAL-Note: 1,5.

Joselu (bis zur 87. Spielminute)

Mit seinem frühen Treffer direkt nach der Drangphase des FC Girona erfüllte der Mittelstürmer seine Kernaufgabe. Zudem arbeitete Joselu auch gegen den Ball im Sinne der Mannschaft und rieb sich bis zu seiner Auswechslung kurz vor Ende der Partie auf, auch wenn er nicht besonders häutig ins Kombinationsspiel der Gäste eingebunden war. Trotzdem hatte er auch seine Anteile am 3:0. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Vinícius Júnior (bis zur 68. Spielminute)

Wenn auch mit einer geringeren Frequenz an Dribblings wie vor seiner Verletzungspause, lieferte der Brasilianer dennoch kein schlechtes Spiel ab. Bei den spielstarken Katalanen überzeugte er als Chancen-Kreateur und nicht, wie gewohnt, als Zielspieler. So setzte er beispielsweise Bellingham stark ein (28.), legte Kroos eine Top-Chance auf (45.+4) und schuf immer wieder offensive Optionen. Um an die Ausnahmeform der vergangenen eineinhalb Jahre anzuknüpfen, braucht der Flügelspieler sicherlich ein paar Einsätze am Stück. REAL TOTAL-Note: 3.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Noten: Startelf
  2. Seite 2 Noten: Einwechselspieler und Trainer
Kommentare
Ich finde mit Joselu Jude und Vini als unsere 3 Stürmer haben wir ein sehr starken angriff vor allem für die Liga da sie alle 3 sehr unterschiedlich sind und sich daher enorm gut ergänzen und wir viel mehr Möglichkeiten haben Tore zu schießen, mit Karim und Goes und Vini hatten wir nur immer den spielerischen Part sie waren sich alle sehr Ähnlich und die kleinen Teams konnten sich einfach darauf einstellen
 
Rüdiger wird immer besser.
Vini braucht noch Zeit um wieder gut zu werden
Camavinga als linker Außenverteidiger Bärenstark
Joselu braucht leider zuviele Chancen aber immerhin hat er getroffen
 
Joselu hat den richtigen Riecher für den Raum, dass er zu Riesenchancen kommt, und macht auch mal seine Dinger, aber sogar das Tor war direkt auf den TW gezimmert, der es dann nur schlecht macht. Ich hoffe hier findet er mehr den Killerinstinkt den er bei seinen wenigen Toren ja in sich trägt. Wenn er die Abgezocktheit komplett hätte, wäre er jetzt schon bei 10 Toren plus. Aber wie unter der Woche fliegen zu viele Schüsse einfach direkt auf den Keeper.
 
Man muss hier einige Spieler positiv hervorheben.

Bellingham hat die Pause richtig gut getan. Er war gestern wieder überragend. Defensiv sehr fleißig, immer wieder im Aufbauspiel geholfen sowohl sein Assist als auch sein Tor waren traumhaft. Ihn kann man ruhig öfter gegen Brahim rausrotieren, denn in dieser Form ist Bellingham ein Ballon D'Or Kandidat.

Es ist 2023 und Joselu ist unironisch unser bester Stürmer. Auch hier ein Tor und Assist. Ich bin ehrlich. Ich glaube viele stören sich einfach daran, dass es Joselu ist. Wäre hier ein Vlahovic, der die selben Leistungen gebracht hätte, wäre die Kritik glaube ich um einiges leiser. Der Unterschied ist dass der eine 50 Mio kostet und der andere 500k Leihgebühr. Absolut geile story und in der Form gerade zurecht Starter.

Tchouameni der Boss im Mittelfeld...mal wieder. Und er hat auch endlich sein erstes Tor. Aber auch ohne das Tor wieder defensiv sehr präsent und im Aufbauspiel schnörkellos. In meinem geistigen Auge sehe ich immer wieder wie Casemiro Bälle im Aufbauspiel vertändelt hat und wie sicher Tchouameni im Gegensatz ist. Mein einziger Makel ist, dass er bei gegnerischen Flanken noch mehr die IV unterstützen müsste. So könnte man vielleicht etwas mehr Stabilität reinbringen.

Und wen man auch loben.muss ist Kepa. Er ist kein Courtois das ist klar, aber mit Ball am Fuß ist er wahrscheinlich besser und auf der Linie kratzt der echt gute Dinge weg. Ich war am Anfang nicht so der Freund des Transfers aber er macht mich gerade gut mundtot. Weiter so!

Camavinga ist Camaving

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