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Clásico in Barcelona: Gäste-Tickets für 179 Euro – warum Real auch schuld ist

Wenn sich der FC Barcelona und Real Madrid am 28. Oktober in Barcelonas Olympiastadion gegenüberstehen wird es vermutlich nicht viele Gäste-Fans geben. Denn Barça verlangt von diesen einen Rekord-Preis – dabei trägt Real Madrid daran eine Mitschuld und hätte den eigenen Fans jeweils 150 Euro ersparen können.

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Estadi Olimpic Lluis Companys
Der Liga-Clásico am 28. Oktober in Barcelonas Olympiastadion wird für Madridistas so teuer wie noch nie – Foto: PAU BARRENA/AFP via Getty Images

Gästeblock im Clásico so teuer wie noch nie

Der Clásico am 28. Oktober (16:15 Uhr) wirft seinen Schatten voraus. Einen sehr dunklen Schatten. Denn der FC Barcelona verlangt von den mitreisenden Real-Fans einen Rekord-Preis: 179 Euro müssen Madridistas für den Gästeblock hinlegen, so teuer wie noch nie!

Den neuen Preis teilten die Königlichen am Mittwochmittag ihren interessierten Mitgliedern mit, die sich nun für das Top-Spiel in Barcelona bewerben können. Schon in den letzten Jahren waren Preise für Clásicos regelmäßig gestiegen, aber hielten sich trotzdem in Bereichen zwischen „nur“ 110 und 130 Euro auf – sowohl im Camp Nou, als auch im Bernabéu.

Mit jetzt fast 180 Euro sprengt der FC Barcelona eine bisherige Grenze, zumal es sich bei diesem Duell „nur“ um ein Punktspiel handelt, ein K.o.-Spiel wie in der Copa del Rey. Ein Grund für diese drastische Erhöhung ist nicht bekannt. Dass es am Umzug vom Camp Nou ins Estadi Olímpic Lluís Companys liegen könnte, ist spekulativ.

Real wollte bei LaLigas 30-Euro-Regel nicht mitmachen

Zwar gilt auch bei Real Madrid hinsichtlich Eintrittskarten längst die „Friss oder stirb“-Taktik, so lagen beispielsweise die Preise für das Hinspiel im Champions-League-Halbfinale gegen ManCity zwischen 120 und 445 Euro, der Gästeblock für mitgereiste Fans war davon aber nicht betroffen. Zumal Preise für Gäste-Tickets ohnehin von der UEFA gedeckelt werden. Und trotzdem ist Real Madrid an diesem Ticket-Wucher im Clásico auch mit schuldig. Denn im Sommer hatten die Blancos die Chance, bei einer einheitlichen Ticket-Regel in LaLiga mitzumachen.

Maximal 30 Euro und minimum 300 Plätze müssen angeboten werden von den gastgebenden Vereinen, das besagt die im Juli beschlossene Regel. Auf diese konnten sich auch 15 Erstligisten verständigen und ermöglichen ihren Fans so einfachere weil günstigere Auswärtsreisen, aber Real Madrid ist einer der fünf Klubs, die nicht mitmachen wollten. Eine Erklärung dazu sind die Merengues zwar nach wie vor schuldig, aber die Vermutung liegt offen: Lieber bei wenigen Gäste-Fans im Bernabéu abkassieren, als viele Gäste-Fans zuzulassen. Den Preis für all das zahlt aber nicht der Verein selbst, sondern die eigenen Fans. Denn in LaLiga sind Gäste-Tickets um die 100 Euro alles andere als unüblich. So hat ein Ticket zuletzt im Gästeblock des Civitas Metropolitano 90 Euro gekostet, in Girona immerhin „nur“ 60 Euro, einer der günstigsten Gästeblöcke in LaLiga. Und in Barcelona eben das dreifache – 179 statt 30 Euro, dabei hätten sich Madridistas diese 149 Euro sparen können. Barça, Atlético und Girona machen bei der Ticket-Revolution mit, aber alle haben das volle Recht bei Vereinen, die nicht mitmachen, den eigenen Wunschpreis durchzudrücken. Und so wird es Jahr für Jahr weiter gehen, bis ein Gäste-Ticket erstmals 200 Euro kosten wird. Auch daran wäre Real Madrid mit schuld.

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von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare
Die Super League rettet den Fußball haben sie gesagt, die Fans haben keine Lust mehr auf Fußball haben sie gesagt.

Wen wollt ihr eigentlich verarschen?
Ich wünsche mir, dass der Gästeblock komplett leer bleibt.
16 Uhr ist eh Mist für einen Clasico..
 
Soll leer bleiben der Gästeblock. Ist in Spanien nichts tragisches.
Natürlich hat Real da Mitschuld. Finde es auch schade dass sie da nicht mitgemacht haben.

Aber deswegen den Preis um fast 75 Prozent hoch zu setzten ist weil Barca uns dort nicht haben will.

Das ist ein ganz neuer Maßstab den sie da setzten
 
Bei dem Verlust den farca gerade mit den zuschauereinnahmen macht ,ist es grad egal on die Clowns die Preise anheben oder nicht.
Nächste saison präsentieren sie eh wieder millionengewinne im 3 stelligen Bereich.da ist das mit den Eintrittskarten einfach ne retourkutsche .gewinnen werden wir da eh .
 
Generell sind das Wucherpreise im Clasíco - auch im Bernabéu. Wir haben im März 2020 regulär und offiziell durchschnittlich 300€ pro Ticket zahlen „dürfen“ - für die Sektoren 310, 326 und 438. Nix Premium oder gar VIP. Normales Ligaspiel. Dagegen war das CL-HF 2022 mit 200€ für Sektor 418 und 250 für 121 beinahe Kategorie „Schnäppchen“.
Der Verstand sagt ganz deutlich, dass man‘s boykottieren sollte…
 
Bei allem Respekt vor Leuten, die auf ehrliche Weise genug Geld verdienen um sich solche Ticketpreise zu leisten, aber das lässt den Fußball zunehmend zu einem elitären Sport verkommen. Wenn man hier nicht mit Nachdruck anfängt Spielergehälter, Ablösesummen, Kommissionen usw. zu deckeln werden sich immer mehr Leute abwenden. Und genau da gehe ich vom Perez' Konzept der Super League nicht mit. Er begründet diese immer damit, ein Produkt schaffen zu wollen, das wieder vermehrt das Interesse der jungen Leute weckt, aber das Erfolgsmodell Fußball basiert seit jeher darauf ein Breitensport zu sein. Jede Gesellschaftsschicht muss Zugang zu diesem Sport haben. Und mit Ticketpreisen jenseits der 100-200 € kann sich das ein zunehmend großer Teil der Menschen nicht mehr leisten.
 
Bald können sich nur reiche tickets leisten . Besonders die Tickets für die El Clasicos und Champions League ab den Achtelfinale Besonders. Die sprengen immer mehr die Dimensionen damit. Sagen wir so um die 400 Euro das Ticket dann der Flug und hotel da kommt was zusammen. Ich muss auch sagen ich schaue lieber daheim im ruhigen. bei mir hätte es eh kein wert mit meiner Kurzsichtigkeit.
 

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