
Die Ausgangslage
- Zum 254. Mal heißt es in einem Pflichtspiel: El Clásico! Real Madrid trifft am 11. Spieltag in LaLiga auf den FC Barcelona (16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Und die Ausgangslage könnte mal wieder spannender kaum sein. Denn die Königlichen führen die Tabelle der Primera División im Vorfeld mit 25 Punkten an, während Barça einen weniger auf dem Konto hat. Mit einem Sieg im Clásico könnten Trainer Carlo Ancelotti und sein Starensemble den Vorsprung auf den amtierenden Meister aus Barcelona also auf vier Punkte ausbauen – das ist das Ziel! Einen klaren Favoriten gibt es allerdings nicht, das verdeutlichten nicht zuletzt Ancelotti und Barcelonas Coach Xavi Hernández auf den jeweiligen Pressekonferenzen. In der jüngeren Clásico-Bilanz haben die Madrilenen jedoch das Nachsehen: Der FC Barcelona gewann wettbewerbsübergreifend vier der letzten sechs Duelle mit Real Madrid, das sich dabei zwei Siege holte. Doch Clásico-Auftritte an der katalanischen Mittelmeerküste lagen den Merengues dafür zuletzt: Die Blancos gewannen bei Barça drei der letzten vier Pflichtspiele, während sich die Blaugrana einmal durchsetzte. Im vorigen April ging es für Ancelotti und die Seinen im Rahmen des Copa-del-Rey-Halbfinals letztmals nach Barcelona. Damals fegte das weiße Ballett Xavis Truppe mit 4:0 weg – und schnappte sich daraufhin im Endspiel gegen Osasuna in Sevilla den Pokal (2:1). Dreifachtorschütze war beim letzten Gastspiel in Barcelona Karim Benzema, der im Sommer nach 14 Jahren in Diensten Real Madrids Richtung Al-Ittihad nach Saudi-Arabien abwanderte und damit nicht mehr eines der prägenden Clásico-Gesichter sein wird. Der Franzose war schon nicht mehr Teil jener Auswahl, die Barça im Clásico-Testspiel in den USA im Juli 0:3 unterlag.
Der Gegner
- Der FC Barcelona kann nicht nur angesichts des Testspiel-Resultates aus den USA Selbstbewusst in den Clásico starten. Xavis Mannschaft gewann in LaLiga jedes der letzten sechs Heimspiele und kassierte dabei noch nicht einmal einen Gegentreffer. Doch sieben aufeinanderfolgende Heimsiege im spanischen Fußballoberhaus gab es unter Xavi noch nicht – ausgerechnet im Clásico kann Barças Trainer nun eine neue Bestmarke aufstellen. Hoffnung wird dem 43-Jährigen verleihen, dass Real Madrid zwei der letzten drei LaLiga-Auswärtsspiele nicht gewinnen konnte: bei Atlético gab’s die bisher einzige Pleite der Saison (1:3), in Girona immerhin einen Sieg (0:3) und zuletzt in Sevilla aber nur ein Remis (1:1). Dafür gestalteten die Blancos ihre Clásico-Generalprobe in der Champions League erfolgreich: Auswärts beim SC Braga triumphierten Ancelotti und seine Spieler mit 2:0. Barça setzte sich indessen daheim in der Königsklasse mit 2:1 gegen Shakhtar Donetsk durch. Apropos daheim: Der 254. Pflichtspiel-Clásico ist der erste, der im Estadi Olímpic Lluís Companys stattfindet. Wieso? Ganz einfach: Während Real Madrid das Estadio Santiago Bernabéu fast schon komplett modernisiert hat, hat auch der FC Barcelona im Sommer damit begonnen, das Camp Nou hochaufwendig zu erneuern. Weil aufgrund dessen mindestens für die Spielzeit 2023/24 der Spielbetrieb im Camp Nou ruhen muss, ist Barça temporär ins rund fünf Kilometer südlicher gelegene Olympiastadion der Stadt umgezogen. Bot das Camp Nou vorher Platz für knapp 100.000 Zuschauer, passen in die Arena am Montjuïc, einem der beiden Hausberge der katalanischen Hauptstadt, gerade mal 55.926 Fans. Nichtsdestotrotz ist eine packende Atmosphäre zu erwarten! Erst recht, wenn die Zuschauer namhafte Stars auf dem Platz zu Gesicht bekommen und sich die üppigen Ticketpreise vermeintlich auszahlen. Positiv aus katalanischer Sicht: Raphinha, Robert Lewandowski, Frenkie de Jong, Pedri und Jules Koundé melden sich rechtzeitig zum Clásico zurück. Offen ist, wer der Quintetts dann letztlich 100-prozentig einsatzbereit ist. Ein Risiko will Xavi eigenen Aussagen zufolge nämlich nicht eingehen.
Voraussichtliche Startelf: Ter Stegen – Cancelo, Christensen, Araújo, Balde – Gündoğan, Romeu, Gavi – Yamal, Lewandowski, João Félix.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Und auch bei Real Madrid gibt es Grund zur Freude: Jude Bellingham ist wie erwartet dabei, nachdem er das Champions-League-Spiel in Braga angeschlagen beendet hatte. Joselu fiel am Dienstag kurzfristig mit einem grippalen Infekt aus und steht nun wieder zur Verfügung. Daniel Ceballos bleibt dagegen wegen eines Mikrorisses im Rektusmuskel außen vor, Thibaut Courtois und Éder Militão sind nach ihren Kreuzbandrissen von Mitte August natürlich weiterhin kein Thema. Außerdem reicht es noch nicht bei Arda Güler. Das Offensivtalent trainiert bei Real Madrid zwar wieder im Kreise der Mannschaft mit, wartet aber nach wie vor auf seine erste Kader-Berufung. Der 18-jährige Türke ist kein Bestandteil des Aufgebots für den Clásico. Stellt sich nur noch die Frage, wie Ancelotti gegen den FC Barcelona wohl aufstellt. Offen ist vor allem die Linksverteidiger-Position: Es läuft auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Eduardo Camavinga und Ferland Mendy hinaus, wobei Letzterer vermutlich den Vorzug erhält. Ob das die richtige Wahl wäre? Stimmt nun in der REAL TOTAL-Umfrage ab!
- Nicht dabei: Thibaut Courtois (Reha nach Kreuzbandriss), Éder Militão (Reha nach Kreuzbandriss), Arda Güler (Trainingsrückstand nach Rektusmuskelverletzung), Daniel Ceballos (Mikroriss im Rektusmuskel)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Wir sind in einer guten Verfassung und hoffen darauf, ein gutes Spiel zu machen. In einem Clásico gibt es wie in einem Derby nie einen Favoriten. Kann sein, dass die eine Mannschaft gerade besser drauf ist als die andere. Ich denke, wir sind gut drauf, Barcelona ist es aber auch. Es wird ein spektakuläres, sehr umkämpftes Spiel – wie immer. Hoffentlich wird es der Fan genießen können.“
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Xavi Hernández (Cheftrainer FC Barcelona): „Einen Favoriten gibt es fast nie. Es ist ein 50:50-Spiel. Ein Clásico ist unvorhersehbar. Real Madrid hat sich verändert, spielt jetzt mit zwei Spitzen. Es ist ein sehr wichtiges Spiel, entscheiden wird es aber nichts.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Real Madrid und der FC Barcelona standen sich bis dato in 253 Pflichtspielen gegenüber. Dabei spricht die Bilanz knapp für die Königlichen, die 102 Siege verbuchten. Barça siegte in 99 Duellen und 52 endeten remis. Torbilanz aus Sicht von Real Madrid: 432 zu 412.
- CLÁSICO-DEBÜTANTEN: Gleich mehrere Akteure stehen vor einer Premiere: Bei Real Madrid werden Kepa Arrizabalaga und Jude Bellingham zu ihren Clásico-Debüts kommen. Zudem dürfen Fran García, Brahim Díaz und Joselu auf ihren ersten Real-Einsatz gegen Barça hoffen. Beim FC Barcelona stehen derweil die Neuzugänge Iñigo Martínez, João Cancelo, Oriol Romeu, İlkay Gündoğan und João Félix vor ihren Clásico-Debüts. Selbiges gilt für Lamine Yamal, der am Spieltag 16 Jahre und 107 Tage alt ist und der jüngste Spieler werden könnte, der jemals in einem LaLiga-Clásico zum Einsatz kommt. Damit würde Yamal Vicente Martínez (1941 mit 16 Jahren und 280 Tagen für Real Madrid) ablösen.
- VIER DEUTSCHE IM CLÁSICO: Erstmals im 21. Jahrhundert nehmen gleich vier Deutsche am Clásico teil: Bei Real Madrid sind das Antonio Rüdiger und Toni Kroos, beim FC Barcelona Marc-André ter Stegen und İlkay Gündoğan. Und dann gibt es ja auch noch ehemalige Bundesliga-Stars wie David Alaba, Robert Lewandowski und Jude Bellingham!
- ANCELOTTI KANN IM RANKING AUFSTEIGEN: Ancelotti könnte in seinem 250. Spiel mit den Blancos zum Real-Trainer mit den zweitmeisten Clásico-Siegen avancieren. Aktuell steht der Italiener ebenso wie Francisco Bru, Luis Molowny und Zinédine Zidane bei sechs Triumphen. Die meisten holte Miguel Muñoz mit 16 – wohlgemerkt in 36 Clásicos, während Ancelotti nun seinen 14. als Coach absolviert. Ein Unentschieden gab’s in einem Clásico mit Ancelottis Beteiligung übrigens noch nie.
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