
Gerichtshof tagt Donnerstag, ab 9:30 Uhr
Der 21. Dezember wird ein spannender Tag. Und das nicht nur, weil Real Madrid am Abend gegen Alavés sein letztes Spiel des Jahres hat (ohne neun Spieler), sondern weil die Königlichen noch ein Fernduell bestreiten, auf juristischer Ebene. Denn am Donnerstagvormittag wird der Gerichtshof der Europäischen Union ein Urteil verkünden, ob die UEFA ein Monopol ausnutzt und andere Klubs entsprechend andere Wettbewerbe organisieren dürfen. Anders gesagt: Dürfen Real Madrid, der FC Barcelona und andere Klubs eine Super League planen und veranstalten oder verbietet das europäische Sportmodell dies?
Die Sitzung des EuGh in Luxemburg beginnt um 9:30 Uhr, ein Urteil zur Super League soll in den anschließenden Stunden bekannt gegeben werden. Eine Prognose? Schwer zu sagen, vermutlich wähnt sich die UEFA etwas mehr in Sicher- und Gewissheit als Florentino Pérez und Co. Dessen Projektleiter Bernd Reichart hatte am Samstag bereits verkündet: „Die UEFA wird ihrerseits den Sieg erklären – egal, was passiert. Aber lasst euch nicht täuschen. Die fundamentalen Freiheiten im EU-Recht sind klar und gelten für Bürger und ja, auch für den Fußball.“
Super League: Urteil wird Todesstoß sein, oder Wiederbelebung
Ob die UEFA mit ihrem laut Reichart „absoluten Monopol“ die Wettbewerbsfreiheit einschränkt oder nicht, das wird der Europäische Gerichtshof klären und festlegen. Aber selbst wenn das Urteil gegen den Europäischen Fußballverband fallen sollte, würde das noch lange nicht den Start einer Super League bedeuten, denn dazu müssten wieder mehr Klubs mitziehen und der UEFA den Rücken kehren. Darum geht es den SL-Verantwortlichen auch erstmal darum, weitere Prozesse anzustoßen und die „Ergebnisse der Gespräche des letzten Jahres“ zu präsentieren, um sich schlussendlich irgendwann unabhängiger von der UEFA zu machen. Aber das liegt erstmal in der Hand des Gerichts: Wird der Super League der endgültige Todesstoß verpasst oder kommt es zu einer Art Wiederbelebung?
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