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Real Madrid startet 2024 als Erster: Sieben Gründe für die Meisterschaft

Real Madrid beendet das Kalenderjahr 2023 in LaLiga nach 18 von 38 Spieltagen auf dem ersten Tabellenplatz. REAL TOTAL nennt sieben Gründe, warum die Königlichen auch am Ende ganz oben stehen und Meister werden.

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Real Madrid La Liga
Real Madrid führt die Tabelle in LaLiga an – REAL TOTAL-Grafik: AFP/Getty Images

LaLiga: Real Madrid ist Weihnachtsmeister

MADRID. Bei Real Madrid sind sie sich eigentlich fast alle einig: Die bisherige Saison 2023/24 ist allen voran trotz der vielen verletzungsbedingten Personalprobleme ein beachtlicher Erfolg. Nach dem perfekten Einzug ins Achtelfinale der Champions League mit 18 von 18 möglichen Punkten in der Gruppenphase grüßen die Königlichen pünktlich zum Abschluss des Kalenderjahres vom ersten Platz in LaLiga. Sie sind nach dem 18. Spieltag zwar gleichauf mit dem FC Girona (je 45 Zähler), haben aber die bessere Tordifferenz.

Das katalanische Überraschungsteam hatte die Weihnachtsmeisterschaft in Spanien am Donnerstag wegen eines 1:1 bei Betis in Sevilla vor dem Einsatz des weißen Balletts bei Deportivo Alavés verpasst. Für Real ging es folglich also um die Rückeroberung der Spitzenposition – was mit einem späten 1:0-Erfolg dank Lucas Vázquez (90.+2) gelang.

Speziell Girona ist es also, das dem Ensemble von Carlo Ancelotti mächtig die Stirn bietet. REAL TOTAL nennt sieben Gründe, warum Real 2024 trotzdem zum 36. Mal Meister wird.

  • Kopf an Kopf, kein Rückstand – schon gar kein hoher

Elfmal Real, sechsmal Girona, je einmal der FC Barcelona und Atlético: Derart oft waren die aktuellen Klubs auf den Plätzen eins bis vier in der bisherigen LaLiga-Saison jeweils Tabellenführer. „Wir haben alles so vorbereitet, dass wir im neuen Jahr wieder um alles kämpfen können. Wir haben noch nichts abgegeben, noch nichts verschenkt, hinken nirgendwo hinterher“, konstatierte Toni Kroos kürzlich. Die Madrilenen sind zwar nur gleichauf mit Girona. Es ist damit aber gleichzeitig eben nicht so, als müssten die Madrilenen viel Boden gut machen, als bräuchten sie einen besonderen Kraftakt.

  • Direktes Duell mit Girona wohl schon gewonnen

Sind am Ende der Saison zwei Mannschaften punktgleich, entscheidet bekanntermaßen in erster Linie nicht die Tordifferenz darüber, wer vor dem jeweils anderen steht. Es ist nach absolvierten Rückspielen der direkte Vergleich – und den hat Real gegen Girona vermutlich schon für sich entschieden. Ende September fuhren die Merengues auswärts ein letztlich deutliches 3:0 ein. Dass Girona das noch dreht und einen Sieg mit vier Treffern Unterschied holt, ist wenig vorstellbar. Real hat in diesem Duell dadurch also einen unsichtbaren Punkt mehr auf dem Konto. Obendrein findet der zweite Schlagabtausch im Estadio Santiago Bernabéu statt – Heimvorteil. Eher als gegen Girona könnte Real den direkten Vergleich noch gegen Barça (Hinspiel 2:1) und Atlético (Hinspiel 1:3) verlieren.

  • Titelkampf für Real normal – Einbruch-Gefahr eher bei Girona

Real ist es absolut gewohnt, Saison für Saison nahezu bis zum Schluss um die Meisterschaft mitzuspielen. Das Starensemble aus der Hauptstadt besitzt wesentlich mehr Erfahrung darin als der aktuelle Spitzenreiter, bei dem mit Blick auf die Rückrunde dementsprechend eine höhere Gefahr eines Einbruchs, eines Nervositätsproblems bestehen dürfte. Einen kleineren Vorteil haben die Katalanen aber wiederum mit ihrem geringeren Pensum, nicht an der Supercopa de España und auch an keinem internationalen Wettbewerb teilzunehmen.

  • Schon ordentliche Distanz auf Barça und Atlético

Girona ist offensichtlich Reals Hauptrivale im Kampf um die Meisterschaft, Barça und Atlético darf man aber natürlich längst nicht abschreiben. Dennoch besteht auf beide bereits ein gutes Polster: Auf Barça sind es sieben Punkte, auf Atlético zehn. Die „Rojiblancos“ können am Samstag jedoch mit einem Sieg in der Nachholpartie gegen den FC Sevilla vom 4. Spieltag auf ebenfalls sieben Zähler verkürzen. Gegen beide treten die Merengues in der Rückrunde übrigens im Bernabéu an – Heimvorteile.

  • Verletzte bei Real Madrid werden eher weniger

Thibaut Courtois, Éder Militão, David Alaba, Vinícius Júnior, Eduardo Camavinga, Daniel Carvajal, Ferland Mendy, Arda Güler: All diese Profis fehlen Real aktuell im Spielbetrieb, die meisten bereits seit Wochen, wenn nicht Monaten. Zudem: Aurélien Tchouaméni fehlte bis zuletzt knapp zwei Monate. Real bleibt in dieser Spielzeit vom Verletzungspech wirklich nicht verschont. Umso bemerkenswerter ist, wie gut die Mannschaft sie kompensiert hat und in den Wettbewerben dasteht. Was heißt das mit Blick auf die zweite Hälfte der Saison? Die Hoffnung, dass der Erfolg nach vielen Comebacks grundsätzlich aufrechterhalten werden kann, ist nicht gerade gering. Dass neue Verletzungen auftreten, ist selbstverständlich nicht ausgeschlossen, tendenziell dürften es aber dann doch eher weniger werden. Kommt es nochmals so knüppeldick, wäre das jedenfalls ein wirklich erstaunliches Pech.

  • Es läuft keine Saison als Titelverteidiger

Dass Real letzte Saison kein Meister geworden ist, macht einen Liga-Titel in der laufenden zumindest vom Gefühl her schon gleich realistischer. Eine Verteidigung des Throns in der Primera División gelang den Blancos zuletzt 2008, nach den Meisterschaften 2012, 2017, 2020 und 2022 hat das dann aber nie geklappt. Gemäß dem aktuellen Trend triumphiert Real alle zwei, drei Jahre. 2024 wäre es dann ja eigentlich wieder so weit.

  • Real Madrid hat beste Abwehr und besten Torjäger

18 Spieltage, nur elf Gegentore – stark! Real hat in LaLiga die beste Abwehr. Noch einmal: Obwohl es auch oder eben vor allem dort personelle Probleme gab. Courtois und Militão rissen sich seit Mitte August jeweils das vordere Kreuzband im linken Knie, Alaba tat das kürzlich. Dazu Wehwehchen bei Mendy und Carvajal, eine Zwei-Spiele-Sperre für Nacho Fernández sowie Verletzungen der defensiven Mittelfeldakteure Tchouaméni und Camavinga, die auch mal in der Viererkette aushalfen. Drei Gegentore fielen allein gegen Atlético, ansonsten kassierten die Königlichen nie mehr als einen Treffer pro Partie. Neunmal hielten sie ihren Kasten sauber. Offensiv hat derweil mit 42 Buden nur Girona öfter geknipst als Real (39). Dafür stellt der Rekordmeister mit Jude Bellingham den besten LaLiga-Torschützen (13). Der Engländer liefert konstant ab, hat einfach kaum Durchhänger.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Es spricht natürlich aktuell sehr vieles für uns und solche Ergebnisse wie gestern machen dich am Ende auch zum Meister. Wenn man schlecht spielt und trotzdem gewinnt, ist das am Ende immer ein fatales Zeichen für die Konkurrenz. Ich glaube, dass Girona im Laufe der Rückrunde erst so richtig das Gefühl dafür kriegt was die heuer erreichen können und dann wird sich schon bald eine gewisse Nüchternheit einstellen, die sie dazu veranlassen wird ggf. Platz 2 abzusichern. Real Madrid hat sich heuer trotz massiver Probleme unglaublich homogen und konstant präsentiert und das wird uns am Ende eine souveräne Meisterschaft bescheren. Das Thema "besten Torjäger" würde ich derweil nicht so an die große Glocke hängen, denn wir haben immer noch keinen "Torjäger" im Kader. Rodrygo macht zwar Fortschritte, doch den ganz großen Schritt hat er noch nicht gemacht. Vini stagniert aufgrund der Rassismusdebatte und den Verletzungen, Joselu ist der "Schlussviertelstundenspieler",...und Bellingham? Ja Bellingham macht es überragend aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er immer wieder die Kastanien aus dem Feuer holt. In der Rückrunde und vor allem in der CL brauchen wir Vini und Rodrygo in Topform um am Ende um alle Titel mitzuspielen.
 
Super Artikel, finde auch das vieles für uns spricht, aber jeder weiß, das es im Frühjahr von neu beginnt!
 
Natürlich möchte ich, dass mein Herzensverein die Liga sich schappt, aber einige der aufgezählten Gründe sind für mich dann doch etwas zu euphorisch. Wir sind noch nicht mal ganz bei der Hälfte der Saison angekommen und sind „immer noch“ punktgleich mit Girona an der Spitze, das deutlich weniger Spiele insgesamt spielen muss. Der Abstand zu Barca und Atletico ist zudem überschaubar. 7 Punkte kann man innerhalb von 20 Punkten schnell auch aufholen, da müssen nur einige dumme Unentschieden passieren. Ich will damit natürlich nicht eine pessimistische Stimmung ankurbeln, denn der Moment ist ein sehr guter und vielversprechender, aber es ist noch ein langer und steiniger Weg. Aber ich bin natürlich auch sehr zuversichltich und glaube am die Mannschaft. Hala Madrid!
 
Leider ist Ancelotti bekannt dafür in der Rückrunde einzubrechen, deswegen bin ich nicht zu euphorisch. War es nicht letzte Saison eine ähnliche gute Hinrunde und Valverde hat in Bellingham-light Manier auch jeden Ball ins Tor getroffen und in der Rückrunde ging dann nichts mehr? Wir müssen diesen Meistertitel natürlich mitnehmen, aber gerade die Verletzungs- und Kaderprobleme werden sich in der Rückrunde mit Dreifachbelastung richtig bemerkbar machen. Vorteil Girona. Zumal Barca und Atletico freiwillig gegen Girona die Beine breitmachen werden, wenn das heißt, das Real Madrid nicht Meister wird.
 

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