Javier Tebas, der Präsident des spanischen Ligaverbands LFP, hat kein Problem damit, sich als Fan von Real Madrid zu bekennen. Ein Freund vom Oberhaupt der Blancos, Florentino Pérez, ist der 61-jährige Costa-Ricaner aber beim besten Willen nicht.
Dessen Vorhaben zur Realisierung der Super League hat Tebas nun einmal mehr kritisiert. Tebas in einem Interview mit SPORT BILD: „Wenn es nach Pérez geht, sollen die reichsten Klubs die Fußballwelt dominieren. Alles, wohinter Florentino Pérez steckt, macht mir stets Sorgen. Ich verfolge genau, was er macht. Ich bin seit zehn Jahren Präsident von LaLiga, und genauso lange habe ich gelitten. Ich weiß genau, wie Herr Pérez arbeitet. Jetzt wurde für die Super League diese Firma A22 gestartet. Ich nenne deren Chef Bernd Reichart nur Bernd Copperfeld (nach dem Magier David; d. Red.), weil er Zauberei versucht.“
Die Super League fuhr im Dezember kurz vor Weihnachten einen juristischen Sieg ein, indem dem europäischen Fußballverband UEFA die Monopolstellung zur Ausrichtung von Spielen und Wettbewerben entzogen wurde. Hinter den Kulissen sollen seitdem diverse Vereine willens sein, die UEFA-Wettbewerbe für den neuen internationalen Elite-Fußball zu verlassen. Ob die Super League mit ihren Unterligen Star League und Gold League aber wirklich real wird, bleibt nach wie vor abzuwarten.
Tebas: „A22 behauptet, dass man unter der Woche kostenfreie Matches im TV bieten würde. Ich halte das für komplett unmöglich. Es gibt keinen Werbe- und Sponsorenmarkt, der so etwas finanziell realisieren könnte. Außerdem würde dies das komplette System zerstören: Wenn man wochentags etwas gratis bekommt, was passiert dann mit den Liga-Spielen am Wochenende, für die man bezahlen soll. Das ist, als ob man unter der Woche Gratis-Hühnchen zum Essen bekommt und am Wochenende im Supermarkt 25 Euro bezahlen soll. Wir müssen aufpassen, denn das finale Ziel der Super League ist, das europäische Fußball-Ökosystem zu zerstören.“
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