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„Die bessere Mannschaft hat verdient gewonnen“
DORTMUND. Es war der vermutlich schlimmste Europapokalabend, den José Mourinho in seiner Zeit bei Real Madrid erlebte. Überhaupt hat in 261 Spielen unter dem Portugiesen nur der FC Barcelona (5:0, November 2011) mehr Tore gegen die Weißen geschossen als Borussia Dortmund. Zur grausamen Vorstelllung seiner Mannschaft wollte er unmittelbar nach dem Abpfiff nicht viel zu sagen. „Ich kann jetzt keine Analyse abgeben. Die werde ich zu einem späteren Zeitpunkt mit meinem Team machen“, so ein verärgerter Chefcoach. Was er jedoch ohne jeden Zweifel aussprechen konnte, war das, was sich ihm auf dem Spielfeld bot – nämlich ein bärenstarker Kontrahent, der mehr lief, mehr kämpfte und sich diesen Sieg redlich verdiente. „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die besser war als die andere. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die körperlich und mental viel besser drauf war als die andere. Und ich bin der Meinung, dass definitiv die bessere Mannschaft auf dem Platz gewonnen hat. Ich ärgere mich über das Ergebnis sehr.“ Die Gegentore seien durch „individuelle Fehler“ entstanden. „Es wurden aber noch viele weitere gemacht. Diego López hat verhindert, dass sie bestraft wurden…“
Man hatte nach dem Seitenwechsel den Eindruck, als wären die Stars aus Madrid zufrieden mit dem Ergebnis und noch verschlafener als nach dem Spielbeginn gewesen. Auf die Frage hin, was er seinen Jungs während des Pausentees denn mitgeteilt hätte, antwortete der Trainer ironisch: „Ich sagte ihnen, dass ich mit dem 1:1 nicht leben kann und 4:1 oder 5:1 verlieren möchte.“
„Du kannst nicht aus so einem Wettbewerb gehen, ohne auf dem Feld zu sterben“ José Mourinhos Appell fürs Rückspiel
Sergio Ramos beklagte die fehlende Einstellung und übte scharfe Selbstkritik. „The Special One“ sah das anders: „Sergio ist ein großartiger Typ, sehr emotional und gerade sehr enttäuscht. Es ist nicht einfach, eine Minute nach dem Spiel sprechen zu müssen, weil die Gedanken nicht so klar sind wie sonst. Ich glaube nicht, dass es an der Einstellung lag, weil es alle besser machen wollten. Ich bevorzuge es zu sagen, dass die Mannschaft heute einfach nicht fähig war, das umzusetzen, was sie vorhatte.“
Diskussionen und Suchen nach Gründen für das Desaster in Dortmund hin oder her – am Wichtigsten ist nun, dass man nach vorne schaut und am nächsten Dienstag alles in die Waagschale wirft, um den scheinbar erneut geplatzt Traum von „la Décima“ zu wahren. „Ich habe im Fußball gelernt, dass alles möglich ist. Das ist wirklich so. Es ist noch nichts zu Ende, nächste Woche kann noch alles passieren. Natürlich, wenn man meine Spieler jetzt fragen würde, ob sie noch an ein Weiterkommen glauben, werden einige mit ‚Nein‘ antworten. In einer Stunde sagen dann einige mehr aber dann doch ‚Ja‘. Und morgen sagen sie: ‚Doch, wir können die nächste Runde erreichen.‘ Denn sie werden von mir eine ganz klare Message bekommen, von mir hören, dass im Fußball alles möglich ist und dass sie kämpfen müssen und das nächste Woche Dienstag alle bereit sein müssen, um das Beste aus sich herauszuholen und im Bernabéu das Unmögliche zu schaffen. Du kannst nicht aus so einem Wettbewerb gehen, ohne auf dem Feld zu sterben. Meine Spieler werden sich nächste Woche dementsprechend präsentieren“, gab sich Mourinho optimistisch.
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