
RB Leipzig und 4250 Gästefans sind am Mittwoch (21 Uhr) im Estadio Santiago Bernabéu zu Gast. Vor dem Rückspiel im Achtelfinale der UEFA Champions League machte Trainer Marco Rose deutlich, dass allein das Hoffen auf ein Weiterkommen gegen die Madrilenen nicht ausreiche: „Sonst können wir auch wieder nach Hause fliegen. Wir brauchen eine außergewöhnlich starke Leistung, vielleicht auch ein bisschen Glück, aber das kann man sich auch erarbeiten. Wir sind hier, um morgen zu zeigen, dass wir daran glauben. Wir müssen in allen Bereichen ans Limit gehen, mit und ohne Ball, läuferisch, mit Effizienz und dem Quäntchen Glück und dann ist hier auch was möglich.“
Marco Rose: „Ehrlich gesagt überrascht mich bei Jude wenig“
Das Hinspiel endete für die Roten Bullen mit einer unglücklichen 0:1-Niederlage, doch der RB-Coach betonte: „Unser Hinspiel war gut. Wir hatten die Chance in Führung zu gehen, wir sind in Führung gegangen und dann durch Brahim Díaz in Rückstand geraten. Es ist nicht das perfekte Ergebnis, um hierherzukommen, aber das Spiel war gut.“ Das aberkannte Tor durch Benjamin Sesko hallt noch immer nach, aber in die Schiedsrichter habe Rose trotzdem „großes Vertrauen. Wir merken, dass das im Fußball immer wieder vorkommt. Wenn ich Real-Trainer oder Spieler gewesen wäre, wäre ich auch sauer gewesen. Ähnlich ging es uns im Hinspiel, da ist es für Real gelaufen, aber wir hatten auch schon Situationen. Das gleicht sich auch ein bisschen aus.“
Mit der Entwicklung von Jude Bellingham, den er in der Saison 2021/22 bei Borussia Dortmund trainiert hatte, habe er in dieser Form nicht gerechnet: „Um ehrlich zu sein, überrascht mich bei Jude wenig, aber dass er so viele Tore schießt, überrascht mich dann doch ein bisschen. Aber das ist Jude.“ Der Engländer sei ein „super Junge, ganz feiner Charakter, ein Krieger, der jedes Spiel gewinnen will, der bei Real auch schon eine besondere Rolle einnimmt, sich schon im ersten Jahr bei dem Verein zu einem Leader entwickelt hat.“ Seiner Mannschaft könne er bei dieser Qualität auch nicht viel weiterhelfen. Ähnlich ist es bei Vinícius Júnior, den im Hinspiel noch Lukas Klostermann und Mohamed Simakan versuchten in Schach zu halten. Doch nun fallen beide aus. „Wir haben nicht so viele Alternativen, wollen aber noch nicht so viel ändern, wir wollen das gemeinschaftlich auffangen“, so Rose.
Dani Olmo: „Wir haben vor niemandem Angst“
Dani Olmo, der wegen einer Schulterverletzung bis Ende 2023 ausfiel, kehrt langsam wieder zu seinem alten Niveau zurück. Der Spanier sehe sich selbst wieder bei „100 Prozent“ und bewies dies bereits mit seinem Tor am Wochenende beim 4:1 gegen den VfL Bochum. Auf ein Spiel in seinem Heimatland und dazu noch sein erstes im Bernabéu freue sich der offensive Mittelfeldspieler besonders und erwarte ein „offensives, vertikal spielendes Madrid, das gut steht, gefährlich ist. Mit Bellingham und Vinícius haben sie einen starken Angriff. Wir müssen auf alle aufpassen und ein perfektes Spiel machen, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Madrid ist ein Team, wenn du nicht triffst, treffen sie und gewinnen gegen dich. Wir müssen da raus gehen, genießen und 100 Prozent geben.“ Doch Angst spiele keine Rolle – auch nicht die Angst vor einem Spieler wie Jude Bellingham: „Wir haben vor niemandem Angst. Wir wissen, dass Bellingham ein toller Spieler ist, er ist ein Schlüsselspieler für Real Madrid und wir müssen ihn im Auge behalten, aber wir müssen uns auch auf uns konzentrieren.“
Schiri-Sorgen? „Müssen Fußball spielen – das ist unsere Arbeit“
Wenn sich der 25-Jährige einen Spieler heraussuchen könnte, den er lieber streichen könnte, wäre das allerdings Vinícius Júnior: „Er hat gerade einen Doppelpack erzielt. Ich denke, Vinicius macht den Unterschied in der Spitze.“ Oder wird die größte Hürde für die Leipziger doch wieder Real-Keeper Andriy Lunin? Im Hinspiel ist nach dem annullierten Treffer kein RB-Stürmer mehr an dem Ukrainer vorbeibekommen, der mit neun gehaltenen Bällen einen absoluten Traumabend erwischte. „Wir hoffen, dass wir treffen“ kommentierte Olmo und fuhr fort: „Lunin hat im Hinspiel gute Paraden gemacht, aber wir hatten auch gute Chancen. Wir hoffen, dass wir morgen effizient spielen. Die kleinen Details werden den Unterschied ausmachen, verlorene Bälle wiederholen, Zweikämpfe gewinnen […] und wir müssen an uns glauben.“ Zum Thema Schiedsrichter gab der 25-Jährige eine ähnlich neutrale Antwort wie zuvor sein Trainer: „Wir müssen uns darauf konzentrieren, was wir beeinflussen können und das ist Fußball spielen. Das ist unsere Arbeit.“ Zu hoffen bleibt, dass am Ende der Partie am Mittwoch ein Spieler den Unterschied ausmacht und nicht erneut der Unparteiische.
Community-Beiträge