
Basketballer auf Quadruple-Kurs
Mit einem fulminanten Beginn von 19 gewonnen Spielen in Serie startete Real Madrid Baloncesto in die Saison. Mitte November gab es jedoch die erste Niederlage gegen Unicaja, dem engsten Verfolger in der Liga Endesa. Dennoch ließ sich die Mannschaft von Chus Mateo nicht aus dem Konzept bringen und ist weiterhin auf dem Weg zum Quadruple. Das Team um Kapitän Sergio Llull holte sich zu Saisonbeginn den spanischen Supercup gegen Unicaja. Auch in der Copa del Rey konnte Chus’ Team im Februar den zweiten Titel feiern, indem es im Clásico den FC Barcelona mit 96:85 besiegte. Von fünf Duellen in dieser Saison mit den Katalanen ging nur eins verloren, während die Blancos viermal siegreich waren. In der Liga sind die Basketballer auf einem guten Weg, ihren dritten Titel in dieser Saison einzufahren. Am vergangenen Wochenende wurde der engste Verfolger Unicaja besiegt, wodurch Llull und Co. von 25 Spielen 22 Siege holten, zwei mehr als der Verfolger aus Málaga. In der kommenden Woche ist ein Doppelspieltag in der EuroLeague geplant – so reisen die Blancos am Dienstag (20 Uhr) zum Tabellenletzten Alba Berlin, um die nächsten Punkte einzufahren. Am Donnerstag treffen die Chust-Jungs um 20:30 Uhr in Serbien auf das sehr heimstarke Partizan Belgrad. Mit zwei weiteren Erfolgen könnten die Blancos ihren Vorsprung weiter ausbauen, denn mit 23 Siegen aus 29 Spielen führen sie die Tabelle mit drei Erfolgen mehr als der Konkurrent aus Barcelona an.
Frauen warten weiterhin auf ersten Titel und Clásico-Sieg
Der FC Barcelona scheint auch in dieser Saison wieder einmal zwei Nummern zu groß für Real Madrid Femenino zu sein. Im direkten Duell gab es auswärts eine 0:5-Klatsche und auch in der Tabelle liegen die von Alberto Toril trainierten Damen mit neun Punkten hinter den Katalaninnen. Ein Vorsprung, der bei zehn verbleibenden Spielen uneinholbar scheint, insbesondere da die Konkurrenz aus Barcelona noch ohne Niederlage ist. Am kommenden Spieltag haben jedoch genau die Blancas die Möglichkeit, den Serienmeistern die erste Saisonniederlage zuzufügen. Der Spielbeginn des Frauen-Clásicos ist am Sonntag um 18 Uhr im Estadio Alfredo Di Stéfano. Der Traum von Silberware ist trotz der theoretischen Chance in der Primera División praktisch unmöglich. Denn in der Champions League schieden die Blancas als Gruppenletzte sang- und klanglos mit nur einem Punkt aus. In der Copa de la Reina, in der man in der vergangenen Saison im Finale knapp am Titelgewinn vorbeigeschrammt ist, als man im Derbi Madrileño eine 2:0-Führung verspielte, gab es in dieser Saison schon das frühe Aus. So scheiterte das Team um die Weltmeisterinnen Olga Carmona und Athenea del Castillo im Viertelfinale erneut an Atlético.
Castilla im Abstiegskampf – geht Raúls Zeit zu Ende?
War im November-Überblick noch die Playoff-Relegation in Reichweite, muss sich Real Madrid Castilla in der aktuellen Saisonphase eher von den Abstiegssorgen befreien. Vor allem nach Jahresbeginn hatte das von Real-Legende Raúl González Blanco gecoachte Team große Probleme und konnte nur einen Sieg aus sieben Partien einfahren. Anschließend gab es dann zwei Siege und ein Unentschieden, und Nico Paz und Co. konnten sich etwas befreien. Doch im Mini-Derbi Madrileño setzte es am vergangenen Wochenende auswärts eine 0:2-Niederlage, sodass der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz nur noch fünf Punkte beträgt. Auch die Personalie von Trainer Raúl scheint für die kommende Saison unsicher zu sein. Nach fünf Jahren als Trainer der zweiten Mannschaft könnte nun die Zeit reif sein für eine neue Aufgabe. Auch der Castilla würde eine neue Ansprache und Führung nicht schaden, und mit U19-Coach Álvaro Arbeloa würde auch schon das nächste Trainertalent in den Startlöchern stehen. Am kommenden Wochenende trifft die Castilla am Samstag um 18 Uhr im Di Stéfano auf einen harten Brocken mit Tabellenführer CD Castellón. In der Begegnung mit dem Spitzenreiter muss Raúl auf seinen Star Paz verzichten, der junge Argentinier wurde für die U23 seines Heimatlandes für zwei Länderspiele eingeladen.
RMC vor Aufstieg in die vierte Liga
Im Gegensatz zur Castilla läuft es bei der im Sommer 2023 neugegründeten dritten Mannschaft Real Madrid C sehr gut, und das Team von Pau Quesada ist auf dem Weg Richtung Aufstieg. In der letzten Saison, als sie noch unter dem Namen RSC Internacional FC aufliefen, verpassten sie diesen knapp, als sie in der Relegation an der zweiten Mannschaft des FC Getafe scheiterten. In dieser Saison holten sie in 23 Begegnungen 16 Siege bei vier Unentschieden und erst drei Niederlagen. Vor allem mit einer überragenden Defensive – erst zehn Gegentreffer, Bestwert in der Liga – können die jungen Blancos überzeugen. Auch in der Offensive haben sie mit Borja Alonso, Yeray Lancha und Esteban Aparicio, der jedoch aktuell aufgrund seiner starken Vorstellungen im Castilla-Kader steht, ihre Stärken und stellen mit 43 Treffern den zweitbesten Wert der Liga dar. Jedoch ist für die restliche Saison Vorsicht geboten, denn Verfolger CD Móstoles hat nur vier Punkte Rückstand, und am kommenden Wochenende kommt es zum Spitzenspiel der Tercera Federación Grupo 7, also der fünften Liga. Die Uhrzeit steht jedoch noch nicht fest, das Spiel findet in der Ciudad Real Madrid statt, und mit einem Sieg könnte die Mannschaft von Quesada einen großen Schritt Richtung Meisterschaft und vierte Liga machen.
U19 verspielt zwei Titelchancen in einer Woche
Zu Saisonbeginn noch das große Sorgenkind, legte die Juvenil A einen starken Lauf hin und kämpfte sich zurück in den Meisterschaftskampf und um die Krone der Youth League. Jedoch gab es in der vergangenen Woche zwei erhebliche Rückschläge, und es scheint, als würde es nach der historischen letzten Saison – das nationale Triple wurde gewonnen – in dieser Saison keine Titel für die U19 von Álvaro Arbeloa geben. Denn nach zuletzt acht Siegen am Stück gab es am vergangenen Mittwoch das bittere Aus in der UEFA Youth League nach Elfmeterschießen gegen AC Mailand. Am Sonntagabend folgte der nächste Rückschlag: Im Derbi Madrileño setzte es gegen die Atlético-U19 eine 0:2-Niederlage in der Ciudad Real Madrid, und die Rückkehr in den Titelkampf wurde von den Rojiblancos erfolgreich abgewehrt. Bei nur noch sechs verbleibenden Partien liegt die königliche A-Jugend sieben Punkte hinter Nachbar Atlético und scheint kaum noch Chancen auf den Meistertitel zu haben. Auch in der Copa del Rey Juvenil war in dieser Saison schon im Achtelfinale Schluss – gegen den späteren Finalisten Espanyol gab es eine knappe 1:2-Niederlage. Trotz der wahrscheinlich titellosen Saison gelang es Arbeloa viele Spieler aus dem Jahrgang 2007, zwei Jahre jünger als der Rest, erfolgreich einzubinden. Und auch für den Trainer selbst könnte in der kommenden Saison ein großer Sprung folgen. Denn er könnte auf Raúl als neuen Castilla-Trainer folgen, und mit den Jungs des Jahrgangs 2004 vielleicht ähnliche Erfolge feiern wie 2023.
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