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Vor RFEF-Neuwahlen: Regierung übernimmt Kontrolle über Verband

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Es geht weiter drunter und drüber bei Verband RFEF. Weil sich seit Luis Rubiales‘ Rücktritt im September Interimspräsident Pedro Rocha an sein Amt klammert und Neuwahlen scheinbar hinauszögerte (mittlerweile ist der 6. Mai für Neuwahlen geplant), die Skandäle rund um den spanischen Fußball aber nur bedingt abnahmen, hatten früh Verbände wie FIFA und UEFA, aber auch die spanische Regierung Bedenken und Unmut geäußert. Nach der Razzia am 20. März – primär aufgrund der Supercopa-Verlegung nach Saudi-Arabien – scheint nun ein weiterer Tiefpunkt erreicht zu sein.

Denn jetzt hat die spanische Regierung aufgrund der vielen Skandäle vorerst die Kontrolle über den Verband übernommen. Am Donnerstag wurde so eine Kommission des Nationalen Sportrats CSD (Consejo Superior de Deportes) eingerichtet, um den Verband zu überwachen und kontrollieren. Und das ist eigentlich etwas, was gegen die Statuten von UEFA und FIFA spricht, die primär unabhängige Fußballverbände fordern – was die beiden in einer gemeinsamen Mitteilung verdeutlichten.

Spaniens Verband RFEF kommt weiter nicht zur Ruhe – Foto: Denis Doyle/Getty Images

Weil jedoch der spanische Verband auch unter Rocha einfach nicht zur Ruhe kommt und in Hinblick auf die Weltmeisterschaft 2030 weiter ein unprofessionelles Bild abgibt, sahen sich Regierung und CSD nun zu diesem Schritt gezwungen. „Der CSD wird dafür sorgen, dass der spanische Fußball die Exzellenz auf sportlicher Ebene beibehält und sich auch auf institutioneller Ebene durch Vorbildfunktion auszeichnet“, heißt es in der Pressemitteilung der Regierung.

Weiter turbulente Tage in Spanien also. Und das einerseits, weil Rubiales am 29. April vor einem Gericht aussagen muss, andererseits weil für die geplante Neuwahl am 6. Mai bisher Pedro Rocha scheinbar der einzige Kandidat ist, aber auch Rubiales’ einstiger Vizepräsident ist alles andere als unumstritten und schon durch Fehlverhalten aufgefallen. Inwiefern nun die übernommenen Amtsgeschäfte durch Spaniens oberste Sportbehörde, die dem Sportministerium der Regierung unterstellt ist, Auswirkungen hat, auch auf die Wahl, bleibt noch abzuwarten – ebenfalls theoretisch mögliche Konsequenzen durch FIFA und UEFA.

Update: Wie der Verband kurz nach Veröffentlichung dieses Artikels mitteilte, wurde Rocha jetzt schon zum Präsidenten ernannt. Zu der geplanten Wahl am 6. Mai wird es entsprechend nicht kommen.

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von
Nils Kern

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Kommentare
Das Traurige an der Besetzung dieser Positionen ist, dass korrekte, aufrichtige Leute mit ehrlichen Absichten da gar nicht mal erst kandidieren, weil sie wissen, in welchem Sumpf sie da versinken würden. Ähnlich ist es ja auch bei der Politik...Wer tut sich das denn bitte heutzutage noch freiwillig an? Das Zeitalter der Globalisierung hat alles möglich gemacht und damit leider eben auch alles Negative...Es gibt keine Visionäre und Gestalter mehr, sondern nur noch Egomanen und Verwalter. Der spanische Verband ist hier aber keine Ausnahmeerscheinung. In Italien und beim DFB schauts nicht anders aus.
 

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