Interview

„Denke nicht ans Ende“: Carvajal nennt drei Optionen nach Madrid

Daniel Carvajal hegt mit seinen 32 Jahren nach eigener Aussage noch keinerlei Gedanken an das Karriereende. Klar ist für Real Madrids Vizekapitän aber, dass er in Europa für keinen anderen Verein mehr spielt. Im Kopf hat Carvajal zum Abschluss seiner Laufbahn die USA, Saudi-Arabien und Katar.

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Daniel Carvajal Real Madrid
Carvajal gehört zu den Leadern bei Real Madrid – Foto: Angel Martinez/Getty Images

Carvajal: Nach Real Madrid „nicht mehr in Europa spielen“

MADRID. Wer wird der nächste Toni Kroos? Der inzwischen ehemalige Mittelfeldregisseur entschloss sich im Mai dazu, der erste Profi seit Jerzy Dudek im Jahr 2011 zu werden, der seine Karriere bei Real Madrid beendet – und sie nach der Zeit als Königlicher mit dem Vorhaben, finanziell noch einmal abzukassieren, nicht woanders ausklingen zu lassen.

Luka Modrić hat nach derzeitigem Stand vor, es wie Kroos zu tun. Bei Daniel Carvajal sieht es hingegen wohl eher nicht danach aus. Die USA sei für ihn „eine Möglichkeit. Wenn ich entscheide, nicht mehr bei Real Madrid zu sein, werde ich nicht mehr in Europa spielen. Dann sind die Alternativen sehr reduziert“, sagte der 32-Jährige in einem Interview mit dem amerikanischen Portal THE ATHLETIC. Abgesehen von den Staaten denkt er aber auch an Saudi-Arabien und Katar. „Es wäre eine dieser drei Optionen“, so Carvajal offen.

Vertrag läuft 2025 aus: Carvajal offen für Verlängerung

Dass er Katar ebenso im Kopf hat, ist kein Zufall, immerhin läuft dort für den Al-Gharafa SC seit diesem Sommer sein Schwager und Ex-Real-Mitspieler Joselu auf. Andererseits darf zumindest bezweifelt werden, dass sie sich in der Wüste ebenfalls noch mal eine Kabine teilen werden. Der Angreifer ist 34 Jahre alt, während der Rechtsverteidiger auch angesichts seiner anhaltend starken Form noch eine Weile zum weißen Ballett gehören dürfte.

„Mein Vertrag läuft bis zum nächsten Sommer. Ich denke im Moment nicht ans Karriereende. Ich will jedes Spiel, jedes Training genießen. Mit den Jahren merkt man, dass man jeden Moment mehr wertschätzen und genießen muss. Meine Beziehung zum Klub ist sehr transparent, sehr klar. Wenn beide Seiten dem zustimmen, dass ich bleibe, dann hoffe ich, hier noch viele Jahre zu sein“, machte der Vizekapitän deutlich. Gespräche hinsichtlich einer Verlängerung des zum 30. Juni 2025 endenden Arbeitspapiers sollen unlängst laufen.

Linkslastigkeit bei Real Madrid für Carvajal halb so wild

In jenem Sommer würde er übrigens zum Hauptkapitän der Blancos aufsteigen, sollte er selbst einen neuen Kontrakt unterschreiben und Modrić wiederum mit dann 39 Jahren einen Schlussstrich ziehen. Die Binde trägt Carvajal diese Saison meist ohnehin schon, da der kroatische Spielgestalter kein Stammspieler mehr ist und in der Regel eingewechselt wird.

Durch die Verpflichtung von Kylian Mbappé und die damit einhergehende Umstellung auf einen Dreier-Angriff ist für Modrić grundsätzlich erst recht kein Platz in der ersten Elf mehr vorgesehen. Der französische Top-Star agiert in der Offensive am häufigsten zentral, so manches Mal standen sich Mbappé, Vinícius Júnior, Rodrygo Goes und der momentan verletzte Jude Bellingham auf der linken Seite jedoch auch schon beinahe auf den Füßen.

Carvajal sieht darin kein großes Problem, zumal dieser Umstand es ihm situativ erlaubt, die rechte Außenbahn offensiv zu besetzen. „Es ist klar, dass sie sich wohl dabei fühlen, links zu spielen. Vergangene Saison hatte ich viel Platz auf dem Flügel und das hat mein Angriffsspiel sehr gestärkt. Dass es diese Saison dort Probleme gibt, denke ich nicht. Wenn du den Ball nicht hast, musst du strukturiert sein. Aber wenn du den Ball hast, gibt der Trainer uns mehr Freiheit. Das System ist eine Sache des Trainers. Er ist derjenige, der entscheidet“, so der Routinier, der seit Mitte 2013 zum Profi-Kader gehört.

Carvajal: Pérez „der beste Präsident“

In dieser Periode kannte und kennt er Real immer nur mit Florentino Pérez an der Spitze. Carvajal über den 77-Jährigen: „Er ist der beste Präsident. Er hat den Trainingskomplex und das Stadion verbessert, sorgt mit Neuverpflichtungen für finanzielle Solvenz, er ist der Anführer und der absolute Boss des Vereins. Es ist sehr wichtig, dass niemand über dem Präsidenten steht. Seine Arbeit bei Real Madrid ist spektakulär.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Ich liebe Carva und ich finde es bei solchen jungs nicht so wild wenn sie noch mal das dicke Geld mitnehmen man muss auch mal bedenken jemand wie Carva liebt den Fußball und wenn er da noch konstant in hohen Jahren kicken kann und dafür gutes Geld verdient finde ich es nicht verwerflich wenn man dahin geht
 
Ihn brauchen wir DRINGENDST!!!
 
Ich finde es sehr gut, das er bei Real bleiben möchte.
Ich würde an Reals stelle mit ihm verlängern. Ich würde ihn sogar einen 2 Jahres Vertrag anbieten.
Er könnte sogar nächstes Jahr unser Kapitän sein, da wahrscheinlich Luka eventuell Real verlässt oder komplett aufhört. Und ihn als Leader braucht Real alle mal. Ich finde ihn als Kapitän sogar besser, als Luka.
 
32 ist noch kein Alter, kann ruhig noch 2 Jahre bleiben, wenn er so weitermacht. Aktuell völlig unersetzlich.
 
Carvajal verlängern und zusätzlich Hakimi holen.
 
Carvajal verlängern und zusätzlich Hakimi holen.
Sieht auf dem Papier geil aus, wird aber vermutlich schwierig sein, zwei Kaliber a la Hakimi und Carvajal gleichzeitig im Team zu haben und auch noch beide spielzeitmässig bei Laune zu halten. Ein RV-Talent würde wohl besser passen. Fresneda würde ich immer noch feiern.
 

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