
16 Tage danach: Real Madrid hört Audios
MADRID. Erst ein offenbar zu Unrecht nicht gegebener Treffer von Vinícius Júnior, dann keine Rote Karte nach einer Grätsche von hinten in die Wade von Kylian Mbappé – ausgerechnet vom späteren Siegtorschützen Carlos Romero: Die 0:1-Niederlage vom 1. Februar in LaLiga gegen Espanyol Barcelona zieht einen Rattenschwanz nach sich. Das Fass war damit übergelaufen.
Real Madrid hatte zwei Tage danach einen Brandbrief an den spanischen Fußballverband RFEF geschickt und veröffentlicht, eine vernichtende Kritik am spanischen Schiedsrichterwesen geübt, die Herausgabe der Audio-Kommunikation zwischen Schiedsrichter Alejandro Muñiz Ruiz und Videoassistent Javier Iglesias Villanueva während der jeweiligen Spielsituationen angefordert.
Nun, am Montagmittag, kam es zu einem Meeting mit dem spanischen Schiedsrichterkomitee CTA. Bei diesem durften Generaldirektor José Ángel Sánchez und Vorstandsmitglied José Luis del Valle – in seinem Namen entsandte die Führung das vernichtende Statement – sich den Austausch der Referees wenigstens anhören. Geschickt hatte der Verband dem Klub die Dateien zuvor nämlich nicht. Es bleibt öffentlich jedoch weiterhin unklar, wie genau oder ungefähr der Dialog abgelaufen ist.
„… dann wäre es in fünf Minuten vorbei gewesen“
CTA-Präsident Luis Medina Cantalejo sagte der Presse danach: „Das Treffen verlief sehr herzlich und mit absolutem Respekt auf beiden Seiten. Das ist immer eine gute Sache. Die Schlussfolgerung, die wir gezogen haben, ist, dass es nie schadet, sich zusammenzusetzen und dass jeder seinen Standpunkt darlegen kann. Ich denke, das Treffen war positiv, aber das ist eine Einschätzung von meiner Seite, von der CTA. Wenn es zu einer Konfrontation gekommen wäre, dann wäre das Treffen in fünf Minuten vorbei gewesen. Aber wenn es so lange gedauert hat, dann deshalb, weil wir mit absoluter Transparenz gesprochen haben.“ Es ging also sachlich zu, die Gemüter erhitzten sich nicht.
???? Medina Cantalejo valora la reunión con el Real Madrid por los audios de Cornellà:
???? “Ha sido cordial, con respeto por ambas partes”.
???? @marcosdlarocha pic.twitter.com/aPcZIleMwa
— El Chiringuito TV (@elchiringuitotv) February 17, 2025
„Es ist normal, dass einige Fragen zu den Spielzügen gestellt werden müssen. Und dann haben wir über verschiedene Themen gesprochen, die intern sind. Nicht, da sie geheim sind, sondern weil sie innerhalb der Privatsphäre liegen, die zwischen dem CTA und einem Klub, der zu uns kommt, herrschen sollte. Es hat lange gedauert, weil es eben lange dauern sollte – in einem Klima der Herzlichkeit und Höflichkeit“, führte Medina Cantalejo aus.
Real Madrid unbeeindruckt: „Hat nichts geändert“
Real beendete die Zusammenkunft offenbar mit dem Gefühl, keinen großen Fortschritt erzielt zu haben. Eine offizielle Mitteilung veröffentlichte der Verein hierzu bisher zwar nicht, jedoch erhielt die Sportzeitung MARCA von einer unbekannten Quelle eine Stellungnahme.
Diese wird wie folgt zitiert: „Der CTA bestreitet logischerweise eine negative Voreingenommenheit gegenüber Real Madrid bei den Schiedsrichtern, aber der Klub sieht sie und hat sie auf diese Weise zum Ausdruck gebracht. Es war wie erwartet. Die Audios aus dem Espanyol-Spiel wurden überprüft. Die Entscheidungen wurden kommentiert, aber das hat nichts an der bisherigen Meinung des Vereins zu den Entscheidungen in diesem Spiel geändert. Das System – mit seinen Vor- und Nachteilen – wäre für alle erträglicher, wenn es eine allgemeine Politik der Transparenz gäbe, sowohl in Bezug auf die Leistungen und Qualifikationen der Schiedsrichter als auch auf den Auf- und Abstieg – etc. Der CTA sagt, er sei offen für Änderungen in dieser Hinsicht.“ Fortsetzung folgt …
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