Objektiv - genauer: aus der Sicht von Pérez - glaube ich nicht, dass der Kampf völlig verloren ist. Nur auf Knopfdruck wird nichts geschehen, denn ein Schuldeingeständnis mag sich keiner der Verantwortlichen leisten.
Ein strategischer Fehler waren wohl die Aktionen durch RMTV. Alles andere ist schon nachvollziehbar. Pérez ist - oder zumindest: war - ja grundsätzlich extrem gut verbandelt mit wichtigen Größen im Vorstand der Liga, des RFEF usw. Allerdings befürchte ich, dass ihm einige Fehleinschätzungen passierten: etwa, dass sich gewisse Parteien/Partner nicht wie erwartet verhielten; er zudem vielleicht unterschätzt hatte, wie tief der Negreira-Barca-Apparat schon wucherte. Alles schwer zu sagen, aber möglicherweise taucht dahinter dasselbe Problem auf, das wir aus dem Bereich seiner sportlichen Transfers oder der Super League kennen: Pérez sieht manchmal nur sich selbst (Hybris).
Dass ein Schiedsrichterproblem in Spanien besteht, ist offenkundig und von den anderen europäischen Ligen/Verbänden mehr oder weniger bestätigt. Ich kann mich schon an TV-Diskussionen in DEU erinnern, wo die Ausbildung der Schiris zwischen hier und dort verglichen und an Spanien kein gutes Haar gelassen wurde.
Es wäre wohl klüger gewesen, sich bspw. mit den kleineren Vereinen (letztens äußerte sich ja Alavés in die Richtung) zu akkordieren. Allerdings kommt uns als Real Madrid in die Quere, dass wir bei anderen Themen auch gern unser eigenes Süppchen kochen (zB Vermarktung, Geldverteilung etc.).
Aktuell haben wohl alle Parteien sowas wie einen toten Punkt erreicht. Man wird sehen, wer sich als nächstes bewegt. Einen Masterplan gab es jedenfalls (auf Seiten von Pérez) nicht, das ist klar.