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Kylian Mbappé überholt Robert Lewandowski
MADRID. 53 Einsätze, 39 Tore – und das ist noch eine Zwischenbilanz: Kylian Mbappé könnte seine erste Saison bei Real Madrid zufrieden beenden. Dass er es nicht tun wird, liegt daran, dass die kollektiven Errungenschaften ihm am wichtigsten sind. In der Hinsicht geht der 26-jährige Franzose mit den Königlichen allerdings leer aus. Keine Meisterschaft, keine Champions League, keine Copa del Rey.
Mbappé winkt jedoch ein Trostpreis in der Primera División: die „Pichichi“-Trophäe als bester Torjäger. Ausgerechnet im direkten Duell – auch wenn sein Rivale nicht zum Einsatz kam – ist es ihm am Sonntag gelungen, in der Rangliste an Robert Lewandowski vorbeizuziehen. Sein Dreierpack beim 3:4 gegen den FC Barcelona war gleichbedeutend mit seinen LaLiga-Treffern 25, 26 und 27. 31 Einsätze benötigte er dafür, womit Mbappé in dem Wettbewerb im Schnitt alle 98 Minuten einnetzt.
Lewandowski steht bei 25 Erfolgserlebnissen, verpasste vor dem Clásico verletzungsbedingt erstmals in de Liga-Saison zwei Spieltage verletzungsbedingt. Gegen Real ließ Hansi Flick den Polen dann einfach so außen vor. Es ist davon auszugehen, dass „Lewy“ in den drei restlichen Begegnungen hingegen wieder von Anfang an mitwirkt – um das Privatduell bestenfalls noch zu gewinnen.
In drei Clásicos der Beste von Real Madrid
Die Nummer 9 der Blancos hatte übrigens erst vor dem Gastspiel in Katalonien doppelt gegen Celta Vigo eingenetzt. Kurios: So desaströs und bitter die vier Clásicos in dieser Saison auch endeten, lag es dreimal am wenigsten an Mbappé. Nach seiner Abseitsflut beim 0:4 im Estadio Santiago Bernabéu war er im verlorenen Finale der Supercopa de España (2:5), im verlorenen Finale der Copa del Rey (2:3 n. V.) und als Dreierpacker im Estadi Olímpic Lluís Companys jeweils der stärkste Madrilene.
Kylian Mbappé hat „drei Schritte nach vorne gemacht“
Für Toni Kroos war der Auftritt des jetzt historisch treffsichersten Profis in einer ersten Real-Saison würdig, um ihn unter sämtlichen Akteuren zum Mann des Spiels zu erklären. „Wenn du da drei Hütten machst und wirklich immer bereit warst … In den letzten Wochen wirklich eine überragende Form. Einer von relativ wenigen. Er hat das gestern bestätigt, ist endgültig angekommen. Wenn du da drei Tore machst, bist du für mich MVP. Auch wenn wir uns alle einig sind, dass Barcelona verdient gewonnen hat. Er war immer gefährlich, hätte auch vier, fünf, sechs Tore machen können. Er hat dir immer Optionen gegeben“, sagte der 35 Jahre alte Ex-Real-Star in seinem Podcast „Einfach mal Luppen“.
Auch Mbappés Saison im Allgemeinen bewertet Kroos als gut: „Es wurde am Anfang der Saison viel über ihn gemeckert. In letzter Zeit hat er auch richtig schöne Tore gemacht. Ich finde, dass er drei Schritte nach vorne gemacht hat, da wirklich mehr als angekommen ist. Weil ich auch weiß, dass es nicht einfach ist, wenn du zu Real kommst und so viel von dir erwartet wird, gerade bei ihm auch. Die Anzahl der Tore kommt nicht von ungefähr. Von einer Sache hat er wahrscheinlich genug: Torjägerkanonen. Er hätte jetzt wahrscheinlich gerne mal den Champions-League-Titel. Das wird nichts, aber das lag nicht an ihm, das muss man sagen.“
Ablehnen wird er die „Pichichi“-Trophäe nicht. Doch in der Tat würde Mbappé wesentlich lieber die wirklich wichtigen Pokale in den Händen halten. Der Superstar: „Ich will hier eine Epoche prägen, aber auch Titel gewinnen. Das ist das Wichtigste. Tore sind natürlich wichtig und bleiben als Zahlen für die Geschichte, aber ich will Pokale gewinnen.“ Und sein Real-Abenteuer hat ja erst begonnen …
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