
„Ich möchte meinen Abgang nicht forcieren“
MADRID. José Mourinho holt zum heftigen Rundumschlag heraus! Der Chefcoach ließ auf der heutigen Pressekonferenz einige Bomben platzen, angefangen bei seiner Zukunft im Verein. Dabei stellte Mou klar, dass er keinen Abgang erzwingen wolle und somit auch keine saftige Abfindung kassieren möchte: „Ich habe geplant, weiterzumachen. Ich möchte meinen Abgang nicht forcieren. Ich werde nur bis zu meinem letzten Arbeitstag Geld kosten. Ich möchte keinen Euro mehr“, manifestierte der Portugiese seine Zukunftsabsichten.
„Pepe hat ein Problem: Varane“
Erst vor kurzem ergriff Innenverteidiger Pepe erstmals das Wort gegen seinen Vorgesetzten und gab zu verstehen, dass er die Entscheidung Mourinhos, dass Casillas immer noch nicht spielen dürfe, nicht nachvollziehen könne. Der 50-Jährige packte die Gelegenheit am Schopfe, nahm wieder einmal kein Blatt vor dem Mund und kritisierte seinen Landsmann in aller Öffentlichkeit! „Pepe hat ein Problem und das Problem hat einen Namen: Raphaël Varane“, erklärte „the Special One“ den Grund für die Aussagen für seinen, zum Reservisten degradierten, Innenverteidiger. Es erstaunt, dass ein „Ze“, wie er in Portugal oft genannt wird, plötzlich seine Schützlinge in der Öffentlichkeit angreift, war er doch dafür berühmt, sie stets zu verteidigen. „Ich sprach über Pepe, weil ihr mich nach seinen Aussagen befragt habt. Ich wollte nicht über ihn sprechen. Es reicht eine normale Person zu sein, wie wir sie alle in diesem Saal sind, um zu realisieren, dass wir hier über Frustration sprechen. Es ist nicht einfach für einen 30-jährigen Mann, mit Status und einer erfolgreichen Vergangenheit, plötzlich von einem 19-jährigen Jungen ersetzt zu werden. Aber das ist das Gesetz des Lebens. Wer hatte den Mut einen Jungen einzusetzen? Ich. Pepes Leben hat sich, zumindest auf sportlicher Ebene, verändert. Dies war meine eigene Entscheidung. Ich habe kein Problem mit ihm, ich verstehe, dass dies für ihn keine einfache Situation ist, aber ich muss versuchen ehrlich zu sein und ich denke, dass es nur sehr wenige gibt, die der Überzeugung sind, dass die Zukunft nicht Varane und Sergio Ramos gehören wird“, so die harte Abrechnung mit seinem Landsmann.
Doch nicht nur seine Akteure wurden ordentlich für ihre Aussagen kritisiert, sondern auch Spieler des ewigen Erzfeinds Barcelona. So äußerte sich auch Andrés Iniesta zur Causa Casillas und bekam auf der Pressekonferenz sein Fett weg: „Er darf sagen, war er denkt, aber ich denke er sollte sich besser um seinen eigenen Klub und Kameraden scheren. Man konnte im Halbfinale der Champions League sehr gut den Leistungsunterschied sehen, wenn Messi einmal nicht auf dem Platz steht.“
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„Solange ich Trainer bin, wird immer Diego spielen“
Es überraschte niemanden, dass die morgige Partie gegen den FC Málaga (21:30 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) wohl keinen einzigen Journalisten wirklich interessierte. Es gab nur ein Thema: Das Duell zwischen Casillas und Mourinho. Die Aussage des zweifachen Champions-League-Siegers, dass er bereits in seiner ersten Saison den jetzigen Ersatztorwart Diego López holen wollte, konnte die Gemüter selbstverständlich alles andere als beruhigen.
Doch was genau geschieht da zwischen diesen beiden Alphatieren? „Also für ein und alle mal, ich hoffe ihr alle werdet es verstehen: Ich bin Fußballtrainer. Sie haben mich als Fußballtrainer verpflichtet und der Trainer hat einige Aufgaben, unter anderem darf er entscheiden, wer spielen darf. Ich werfe hier keine Münze, auf der eine Seite entscheidet, ob Coentrão spielen wird und die andere Seite bestimmt, dass Marcelo spielen wird. So mache ich das nicht. Ich diskutiere und analysiere stundenlang meine Entscheidungen. Ich versuche, meine Entscheidungen mit meinem Verstand zu vereinbaren. Mir persönlich gefällt Diego López als Torwart besser als Iker Casillas. Ich möchte hier niemanden benachteiligen. Er gefällt mir einfach besser. Er wehrt die Schüsse aus dem Zentrum gut ab, spielt auch gut mit den Füßen und dominiert in der Luft. Iker macht zwischen den Pfosten unglaubliche Paraden. Aber mir gefallen eben andere Torhüter besser. Genau so könnte Casillas sagen, dass er einen Trainer wie Del Bosque oder Pellegrini besser fände. Ein Trainer, der offensiver oder defensiver spielen lässt oder lenkbarer ist. Es ist völlig legitim, dass Diego López, unter normalen Umständen, spielen wird. Die Leute können im Nachhinein sagen, dass Mourinho nichts von Fußball versteht und das Iker der bessere Torwart als Diego sei. Aber respektiert einen Trainer, der sagt, dass Diego López, Albiol, Varane, Nacho und Coentrão spielen werden. Varane und Ramos sind die Zukunft Madrids. Albiol spielt, weil er es verdient hat. Fábio spielt, weil ich keine weitere Option habe. Und Diego spielt, weil er für mich der Bessere ist. So einfach ist es. Ich akzeptiere andere Meinungen, aber bitte akzeptiert auch meine Meinung, weil ich der beste Trainer von Madrid bin. Solange ich Trainer bin, wird immer Diego spielen“, so das gewaltige Plädoyer für López.
„Fühle mich von niemanden verraten“
Dabei wiederholte der amtierende Cheftrainer der Merengues, dass er in der Vergangenheit zu wenig konsequent gewesen sei und es seine Schuld wäre, dass er López nicht schon früher mit ins Boot holte: „Das war einfach meine Schuld, da ich nicht hartnäckig genug war. Ich habe um ihn gebeten, aber sie haben Argumente aufgebracht und ich habe sie verstanden. Ich war zu wenig überzeugend, um dieses Ziel zu erreichen.“ Die Marschroute des Mannes aus Setúbal scheint sich immer klarer zu kristallisieren: Fertig gekuschelt, jetzt wird die Konfrontation gesucht! Werden sich nun bestimmte Personen endgültig von ihm abwenden? „Ich fühle mich durch niemanden verraten! Freunde bleiben für immer. Die Leute, die darüber sprachen, dass ich mit Spielern von Chelsea spreche, vergessen, dass ich auch mit denen von Anzhi, Galatasaray, Bologna und Inter spreche. Ich spreche mit allen“, gab Mourinho der Sportzeitung MARCA contra, die in ihrer heutigen Ausgabe berichtete, dass der Chef an der Seitenlinie der Blancos des Öfteren im Kontakt mit Spielern des FC Chelsea stehe.
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Konfrontation mit Pepe, die Debatte um Iker Casillas, Gerüchte um einen möglichen Abgang und wo bleibt da noch Platz für den morgigen Gegner? Tatsächlich kommentierte Mourinho die Partie noch und gab zu verstehen, dass sein Team alles geben müsse, um Zuhause weiterhin ungeschlagen zu bleiben: „Kein großes Team in Europa ist bis jetzt Zuhause ungeschlagen. Wenn sie nicht in der Champions League verloren haben, dann im Pokal. Jeder hat ein Spiel Zuhause verloren, uns fehlen noch zwei. Doch existiert dafür ein Titel? Nein. Trotzdem existiert hier etwas, was mich glücklich macht. Es lohnt sich auf jeden Fall, es zu versuchen, die Saison Zuhause ungeschlagen zu beenden. Für das Team wäre es für das Selbstvertrauen hinsichtlich des Starts der kommenden Saison sehr dienlich. Aber Málaga ist ein gefährliches Team und kann hier gewinnen. Wenn wir nicht auf höchstem Niveau spielen, wird es sehr schwierig für uns.“
„Die Saison hätte besser, aber auch schlechter ausfallen können“
Noch vier Spieltage und ein Endspiel verbleiben der Truppe bis zum Abschluss der Saison. Nachdem man in der vergangen Spielzeit alle Rekorde in der Meisterschaft gebrochen hatte, muss man in diesem Jahr um den zweiten Platz kämpfen. Auch der langerhoffte Triumph in der Champions League blieb auch in diesem Jahr weiterhin nur ein Traum. Zeit für ein erstes Fazit. „Zu Beginn der Saison hatte ich die üblichen sportlichen Ziele. Jedes Spiel und jeder Wettbewerb sollte gewonnen werden! Das waren unsere Ziele und wir haben sie nicht erreicht. Wir werden die Meisterschaft wahrscheinlich auf dem zweiten Platz beenden, wir sind in der Champions League bis ins Halbfinale vorgestoßen, gewannen die Supercopa und dürfen noch das Endspiel im Pokal austragen. So sah unser Weg aus. Es hätte besser sein können, aber auch schlechter“, lauteten die abschließenden Worte des Trainers.
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