
Rodrygo der wahrscheinlichste der vier Abgangs-Kandidaten
Real Madrid hat eigentlich ganz gut vorgelegt. Nach dem Vertragsende von drei Spielern wurden innerhalb weniger Wochen vier Neuverpflichtungen verkündet, und da mittlerweile auch Raúl Asencio offiziell als Profi gelistet wird, besteht der Kader mittlerweile aus 24 von 25 möglichen Spielern – Franco Mastantuono bereits eingerechnet, Gonzalo García noch nicht. Ohnehin gilt trotz des Rekordumsatzes bei den Blancos: Nach Ausgaben von über 170 Millionen Euro jetzt auch erstmal Einnahmen verzeichnen.
Und neben möglichen, aber eher unwahrscheinlichen Verkäufen von beispielsweise Andriy Lunin oder Dani Ceballos sowie einer ebenfalls unwahrscheinlichen Leihe von Endrick erscheint ein Name weiter am wahrscheinlichsten auf der Abgabe-Seite: Rodrygo Goes. Um den Brasilianer ranken nicht nur Gerüchte – wie REAL TOTAL schon im Mai berichtete, soll um den Brasilianer etwas vorgefallen, der Spieler mehr oder weniger in Ungnade gefallen sein. Da lässt sich über verschiedene Gründe mutmaßen – mal ist die Rede von einem bei Vertragsforderungen zu gierigen Umfeld, ähnlich wie einst Mesut Özil, die Rede, mal von einer neuen Freundin mit negativem Einfluss, ähnlich wie einst bei Isco. Sicher scheint aber: etwas ist vorgefallen, weswegen Carlo Ancelotti den 24-Jährigen teilweise gar nicht mehr einsetzen „durfte“. Mal wurde er kurzfristig aus dem Kader gestrichen, mal musste er das Abschlusstraining früh abbrechen – mit dem Berater bereits auf dem Platz – mal reiste er zwar mit, um dann aber wie im Clásico (3:4) auf der Bank zu versauern und zuzusehen, wie stattdessen Víctor Muñoz eingesetzt wurde. So wurde er an den letzten fünf Spieltagen aus unterschiedlichen Gründen eben gar nicht mehr eingesetzt, auch weil seine letzte LaLiga-Torbeteiligung aus Januar stammt. Und unter Xabi Alonso? Der gab dem Mann aus Osasco zumindest im ersten Klub-WM-Spiel noch eine Chance von Beginn an, ein letztes Mal? In den restlichen fünf Partien beim FIFA-Turnier wurde Rodrygo nur zwei Mal eingewechselt, 27 Minuten insgesamt, gegen Juventus (1:0) und PSG (0:4) sah er ganz zu. Für Alonso gilt: Rodrygo mal testen, ja, aber lieber auf andere Spieler setzen, mit denen er eher planen kann, oder darf, beispielsweise Arda Güler oder auch Gonzalo García.
Seit Mai kaum Minuten – auch dank Pérez?
So ist nicht auszuschließen, dass Rodrygo nach 270 Partien im weißen Trikot sowie 68 Toren, 51 Vorlagen und 13 Titeln seine letzten Spiele längst bestritten hat. Aber: sicher ist das nicht. Denn mit einem Vertrag bis 2028 ausgestattet, müsste er natürlich einem Wechsel zustimmen. Aber auch dafür sollen Pérez und Co. sowohl zum Saisonende als auch während der Klub-WM seine Einsätze überschaubar gehalten haben, um ihm zu zeigen: Wenn du spielen willst – auch in Hinblick auf die WM 2026 –, solltest du dir andere Angebote anhören. Aber von wem sind Angebote zu erwarten? Der FC Bayern hat mit Luis Díaz nachgelegt, der beim FC Liverpool nur bedingt ein Loch hinterlässt nach Verpflichtungen von Florian Wirtz, Hugo Ekitiké, Jeremie Frimpong und möglicherweise noch Alexander Isak. Andere zahlungskräftige Klubs wie PSG oder ManCity dürften in der Offensive ebenfalls keinen Bedarf mehr haben, so hält sich zumindest der Name des FC Arsenal noch etwas, je nachdem ob Gabriel Martinelli noch gegangen wird oder nicht.
Interessenten überschaubar – wer und was will Rodrygo?
Die Frage ist also nicht nur: was will Rodrygo? Sondern auch: wer will Rodrygo? Interessenten scheinen überschaubar zu sein, auch weil Real Madrids Nummer 11 mit 24 Jahren wohl noch nicht beispielsweise nach Saudi-Arabien, sondern noch eine sportliche Herausforderung will. Prognosen sind da schwierig, Real Madrid würde einem Verkauf aber sehr offen gegenüber stehen – aber eben auch nicht unter Marktwert, sodass von 80, eher 90 Millionen Euro die Rede ist. Theoretisch könnte Rodrygo auch bleiben, aber da Alonso meist eher mit nur zwei Offensivspielern in der Startelf plant, darunter in der Regel ein klarer Zuspieler im Zentrum statt Außen, und die Blancos eben auch etwas darauf angewiesen sind, das Transferminus leicht auszugleichen, ist und bleibt Rodrygo der wahrscheinlichste Verkaufskandidat. 2019 noch für 45 Millionen aus Brasilien gekommen, hat sich so mittlerweile eine Trennung längst angebahnt. Einerseits nach einer ohnehin persönlich überschaubaren Saison (54 Partien, 14 Tore, neun Vorlagen), dann aufgrund der Positionsthematik – Rodrygo sieht sich eigentlich lieber links auf der Vinícius-Position – aber eben auch aufgrund der wenigen Minuten unter Ancelotti und auch Alonso. So haben die Vereinsverantwortlichen auch hier sogesehen längst vorgelegt und ihm den Weg zum Ausgang gezeigt, jetzt muss der Spieler aber auch durchgehen wollen.
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