
Ob Real Madrid Femenino auch 2025/26 mit der Women’s Champions League planen kann? Wie üblich ist das als spanischer Vizemeister nicht ganz klar – die Qualifikation muss her. Angefangen mit dem Hinspiel – und das haben die Blancas in Frankfurt erfolgreich bestritten. So haben Reals Frauen in ihrem ersten Pflichtspiel auf deutsche Boden überhaupt bei der Frankfurter Eintracht gewonnen mit 2:1.

Im mit 5.569 Zuschauern ausverkauften Stadion am Brentanobad schienen sich die Gäste früh einiges vorgenommen zu haben. So stellte Neu-Coach Pau Quesada erneut beide Deutsche auf: Merle Frohms begann wie an den ersten beiden Spieltagen im Tor, Sara Däbritz lief auf der Spielmacher-Position an und konnte so mit ihren anfangs hoch stehenden Kolleginnen gut pressen. Linda Caicedo verpasste so früh (4.), ehe ihr Latten-Treffer als Nachschuss bei Filippa Angeldahl landete, die zum 1:0 für Real einnetzte (13.). Im Anschluss verteidigten die Blancas die spärlichen Angriffe der Hausherrinnen souverän weg, sodass in der 35. Minute wieder Caicedo für Gefahr sorgte, SGE-Torhüterin Altenburg wehrte zwar zur Ecke ab, aber nach dieser stand Signe Bruun goldrichtig. Klare Sache? Nicht ganz: Mit einsetzendem Regen wurde die SGE immer gefährlicher, erst wehrte Frohms an alter Wirkungsstätte einen Fernschuss ab (43.), ehe sie bei einer Lührßen-Flanke etwas zögerte – ein Kommunikations-Missverständnis? – und Anyomi zum 2:1-Anschluss einköpfte (45.). Beinahe hätte es in der Nachspielzeit sogar noch den Ausgleich gegeben, aber die Ex-Frankfurterin war bei dem Querschläger einer Kollegin zur Stelle.
In der Liga F mit nur einem Punkt aus zwei Partien schwach gestartet, stand die königliche Abteilung schon früh unter Druck. Jenem in Frankfurt hielt sie nach dem Seitenwechsel aber wieder stand, auch wenn Frohms einen listigen Schuss zur Ecke abwehren musste (63.), so auch in Vielflieger-Manier in der 79. Minute, ehe in der 81. Minute die Latte rettete. Der Rest wurde weitgehend souverän verwaltet mit gelegentlichen Angriffen wie durch Caicedo (73.), um die Führung nicht allzu sehr zu riskieren vor dem Rückspiel. Dieses findet am 18. September im Estadio Alfredo Di Stéfano (20 Uhr) statt. Vorher sind Reals Frauen noch im kleinen Derby gegen Madrid CFF im Einsatz (Sonntag, 18 Uhr), um in der heimischen Liga wieder zu klettern. 2020 erst gegründet, wuchs der Traum im Sommer nach etlichen Wechseln bei Spielerinnen und Trainer, dass es 2025/26 mit dem ersten Titel klappen könnte, auch weil der FC Barcelona die eine oder andere Spielerin abgeben musste – und trotzdem haben die Katalaninnen direkt einen fünf-Punkte-Vorsprung auf ihre vermeintlich ärgsten Konkurrentinnen. Deren Fokus ist derzeit ohnehin: die WCL-Quali. Im Hinspiel wurde vieles gut gemacht, aber auch hier: ist es noch ein weiter, mindestens 90-minütiger Weg.
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