Vorbericht

Derby-Wiedergutmachung in Fernost: Mit Rodrygo und Alaba gegen Kairat?

Nach der ersten Delle der Saison im Stadtderby geht es für Real Madrid in der Königsklasse weiter - die Königlichen sind beim FK Kairat Almaty in Kasachstan zu Gast (Dienstag, 18:45 Uhr). Für den Champions-League-Rekordsieger ist es die bislang weiteste Reise in diesem Wettbewerb, für Rodrygo Goes und David Alaba ist es die Chance auf einen Platz in der Startelf. Alle Infos zum 2. CL-Spieltag.

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Reisestress sowie Verletzungssorgen könnten Rodrygo Goes und David Alaba Startelfeinsätze in Almaty bescheren – Fotos: getty images

Die Ausgangslage

  • Es ist eine Wiedergutmachungstour der besonderen Art: Nur drei Tage nach der herben Derby-Klatsche bei Atlético Madrid (2:5) geht es für Real Madrid in der Champions League weiter, und zwar so weit von Madrid und Europa entfernt wie noch nie zuvor in einem nominell europäischen Wettbewerb – im Rahmen des zweiten Spieltags der Ligaphase der Königsklasse gastiert der fünfzehnfache CL-Sieger beim Neuling FK Kairat Almaty in Kasachstan (18:45 Uhr, REAL TOTAL-Liveticker, Watchalong und bei DAZN). Die größte kasachische Stadt liegt im Südosten des Landes, nur 25 Kilometer von der Grenze zu Kirgisistan und etwa 300 Kilometer von der Grenze zu China entfernt. Flugzeit aus Madrid – ganze acht Stunden. Für das Team von Xabi Alonso geht es nicht nur darum, einen Pflichtsieg gegen einen beinahe gänzlich unbekannten Gegner einzufahren und zurück in Erfolgsspur zu kommen, es ist auch die Gelegenheit für einige Spieler, die im bisherigen Saisonverlauf wenig bis kaum Spielzeit bekamen, sich wieder zu präsentieren und weitere Einsätze zu empfehlen.
  • Trotz der langen Anreise unmittelbar nach dem Madrid-Derby und zusätzlicher verletzungsbedingter Ausfälle wäre alles andere als ein Sieg der Königlichen eine erstklassige Sensation, und selbst bei einem souveräner Erfolg würden die Atlético-Wunden nicht heilen. Es wäre aber ein erster, wichtiger Schritt nach vorne, nachdem es auch unter Neu-Trainer Alonso in Spitzenspielen analog zur vergangenen Saison weiterhin nicht klappt und seit dem Auftritt im Estadio Metropolitano viele Fragen aufgekommen sind. Wichtig wäre ein Dreier aber nicht nur für die königliche Seele, sondern und vor allem auch in Hinblick auf die Platzierung in der CL-Ligaphase, in der das Ziel verfolgt wird, unter die besten acht Teams zu kommen und die Playoffs im Gegensatz zur letzten Saison zu umgehen.

Der Gegner

  • Für den vierfachen kasachischen Meister ist der Auftritt gegen die Königlichen das erste Champions-League-Heimspiel in der Geschichte. Nach der Unabhängigkeit Kasachstans 1992 trat der Klub zunächst in asiatischen Vereinswettbewerben, konkret nahm Kairat 1997/98 und 2000/01 jeweils am Asienpokal der Pokalsieger teil. Nachdem der kasachische Fußballverband 2002 der UEFA beigetreten war, scheiterte Kairat ganze zwölf Male in den Qualifikationsrunden zur Champions und Europa League, bevor man sich 2021/22 erstmals für die Gruppenphase eines UEFA-Wettbewerbs qualifizieren konnte – in der Conference League war nach nur zwei Punkten und einem Torverhältnis von 6:12 in sechs Spielen Schluss. Im vergangenen Sommer schaltete der amtierende Meister Kasachstans zunächst Olimpija Ljubljana (Slowenien), Kuopion (Finnland) und Slovan Bratislava (Slowakei), bevor man sich in den Playoffs zur Teilnahme an der Champions League sehr überraschend gegen den schottischen Dauermeister Celtic nach zwei torlosen Remis und Elfmeterschießen durchsetzte. Die Premiere am ersten Spieltag der Königsklasse offenbarte aber schonungslos die Schwächen des absoluten Underdogs – bei Sporting in  Lissabon gingen die Kasachen mit 1:4 unter und waren schlichtweg chancenlos.

Personelles und voraussichtliche Aufstellung

  • Bis auf die verletzten Daniel Carvajal, der aufgrund seiner Sperre aus dem ersten Spiel gegen Marseille in Almaty ohnehin gefehlt hätte, Ferland Mendy, Antonio Rüdiger und Trent Alexander-Arnold sowie den angeschlagenen Éder Militão sind alle Madrilenen nach Kasachstan gereist. Dass Superstars wie Kylian Mbappé und Vinícius Júnior starten werden, ist zumindest fraglich, wenn nicht sogar sehr unwahrscheinlich. Als Carvajal-Ersatz könnte Federico Valverde beginnen, aber auch Raúl Asencio könnte hinten rechts aushelfen, sodass im Abwehrzentrum mal David Alaba beginnen dürfte. Auch Eduardo Camavinga könnte zu seinem Startelf-Debüt unter Alonso kommen, während Dani Ceballos und Rodrygo Goes wohl sicher starten werden. Theoretisch sind alle mitgereisten Spieler einsetzbar, auch wenn sich im Abschlusstraining vor dem 2. CL-Spieltag keine Startelf abgezeichnet hat. Alonso wird nicht nur rotieren, sondern auch überraschen wollen – und eine Reaktion zeigen wollen. Möglicherweise im 3-5-2-System?
Diese Elf könnte Xabi Alonso im Zentralstadion von Almaty aufs Feld schicken – Grafik: REAL TOTAL

Die Stimmen zum Spiel

Xabi Alonso (Cheftrainer): „Morgen ist ein Champions-League-Spiel, der Gegner ist egal und es ist auch egal woher wir kommen – wir wollen gewinnen und mit einem Sieg zurück reisen. Wichtig ist ein guter Start. Wir wollen weitermachen und Punkte sammeln. (…) Es ist simpel, aber wir müssen unser Spiel und unser Tempo verbessern, um konkurrenzfähiger zu sein. 24 Stunden sind vergangen, wir sind nun in Almaty im Champions-League-Modus.”

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Gegner-Coach (Cheftrainer): „Es ist ein historisches Spiel. Wir sind sehr stolz darauf, dass ein Verein wie Real Madrid hier spielt. Als wir Real Madrid bei der Auslosung gesehen haben, waren wir überglücklich! Wir freuen uns sehr darauf. Wir sind sehr glücklich, Teil eines solchen Ereignisses zu sein. Ich habe versucht, einige Ideen von Xabi Alonso umzusetzen. Er ist ein Trainer, den ich mag, sehr modern.

Statistiken und Besonderes

  • GESAMTBILANZ: Die beiden Vereine treffen zum ersten Mal überhaupt aufeinander, es ist außerdem Real Madrids erste Partie gegen einen Verein aus Kasachstan überhaupt. Nach Sheriff Tiraspol (Moldau) ist Kairat außerdem erst der zweite Gegner der Königlichen aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, der nicht aus Russland oder der Ukraine kommt.
  • SCHIEDSRICHTER: Der Italiener Marco Guida (44) wird zum ersten Mal beide Mannschaften als Unparteiischer begleiten, obwohl er bereits zweimal in der UEFA Youth League Spiele von Real Madrids Juvenil A gepfiffen hat – beide Male mit einem Sieg, gegen Manchester City und Ajax. Guida ist seit 2014 FIFA-Schiedsrichter und gehört zur Elite-Gruppe der UEFA. Seit 2010 ist er Schiedsrichter in der Serie A.
  • WIEDERSEHEN: Wenig überraschend gehören den Kadern der beiden Klubs keine Spieler an, die in der Vergangenheit für den jeweils anderen gespielt hatten.

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