
Edin Soso: Note 5-
Rein ergebnistechnisch hat es auch schon schlechtere Jahre gegeben, man denke da nur an 2019, doch gemessen an Voraussetzungen, Qualität und eigenen Ansprüchen gehört 2025 ganz sicher zu den absolut schlimmsten Jahren in Real Madrids Geschichte. Dabei ist das Verpassen aller möglichen Titel in meinen Augen sogar eher zweitrangig, es ist vor allem das Wie. All die Attribute, die in den Jahren zuvor so essentiell zu historischen Erfolgen beigetragen hatten – Teamgeist, Zusammenhalt, Erfolgsgier, Siegeshunger – ließ die aktuelle Real-Mannschaft 2025 komplett vermissen. Vor allem die wichtigsten Akteure waren fast durchgehend nur mit sich selbst und den eigenen Befindlichkeiten beschäftigt, auch in der zweiten Jahreshälfte unter Neu-Trainer Xabi Alonso. Dazu kam – oder resultierte aus dem Genannten – eine für Real so untypische, nahezu schockierende Dauerschwäche in großen und entscheidenden Spielen. Mit dem CL-Hinspiel gegen Atlético und dem letzten Clásico gewannen die Blancos nur zwei wirklich große Duelle, denn Manchester City der Vorsaison kann nicht ernsthaft als Gegner aus dem obersten Regal gezählt werden, ansonsten gab es Blamagen in Serie, ob gegen Barcelona, Atlético, Arsenal oder Liverpool. Die ganz wenigen Highlights und Lichtblicke können nicht nur den Gesamteindruck keineswegs kaschieren, sondern machen ihn noch bitterer, denn sie zeigten, dass die Mannschaft es grundsätzlich kann. Nur, weil es schlechter kaum geht, glaube ich dennoch an ein besseres 2026, denn zuletzt schien das Team endlich wieder so etwas wie Kampfgeist und Zusammenhalt auszustrahlen. Nur deshalb vergebe ich am Ende auch keine 6.
Omar Ali: Note 4-
Dass das Jahr 2025 für Real Madrid sportlich insgesamt enttäuschend war, ist bereits allen klar. In der Liga fehlte über weite Strecken die Konstanz, wichtige Punkte wurden leichtfertig liegen gelassen und echte Dominanz war selten zu sehen. Auch in der Champions League blieb man hinter den eigenen Ansprüchen zurück, die großen magischen Abende waren die Ausnahme. Verletzungen, Formschwankungen und eine oft unausgewogene Balance im Spiel machten sich deutlich bemerkbar. Vor allem die zahlreichen Ausfälle haben mich oft mehr genervt als Niederlagen. Das soll bitte aufhören… Ich versuche aber auch etwas Positives aus dem Horror-Jahr zu nehmen. Hin und wieder zeigten einige Spiele, wozu diese Mannschaft eigentlich fähig ist, auch wenn diese Leistungen zu selten bestätigt wurden. 2025 war kein Jahr der Titel, aber eines, aus dem Real Madrid hoffentlich wichtige Lehren ziehen kann. Ich bleibe optimistisch und sage, 2026 wird es besser – und das gerne mit Alonso.
Daniel Garcia: 4
Sportlichen Misserfolg gab es bei den Königlichen bereits zuvor, wenn auch selten. Mit diesem Argument komme ich direkt zu meiner ersten These: Die Ansprüche bei Real Madrid sind extrem hoch und vermutlich unerreicht in der Welt des Fußballs. Wir haben gerade eine Epoche hinter uns, die seinesgleichen sucht. Sechs CL-Titel in elf Jahren! Vor lauter Silberware verlieren wir Madridistas gelegentlich das große Ganze aus den Augen und so gehe ich direkt über zum nächsten Aspekt: Der strukturelle Umbruch im Kader ist enorm. Wo einst erfahrene Spieler in jeder Situation die Kontrolle behielten, stehen heute zwar auch etablierte und erfolgreiche Blancos auf dem Rasen, allerdings sollte man diese Veränderung nicht unterschätzen. Mit einem Durchschnittsalter von 25,15 Jahren ist Xabi Alonsos Kader der jüngste der spanischen Liga. Auch jener Trainerwechsel hat einen Prozess ins Rollen gebracht, der deutlich mehr Zeit benötigt. Das größte Problem dabei? Medialer Druck und die eingeschränkte Handlungsfreiheit für den 44-jährigen Coach. Ich möchte nicht alles schönreden, denn mich ärgert ebenfalls einiges. Allen voran, dass das Potenzial nicht ausgeschöpft wird und ich die Konkurrenz aus Barcelona längst nicht so stark sehe, wie noch vor einigen Jahren. Nichtsdestotrotz versuche ich nach vorne zu blicken und der Entwicklung zu vertrauen – schließlich sind wir noch im Rennen um alle Titel!
Nils Kern: Note 5
Ganz ehrlich … nee! Von null Titeln und nur 46 Siegen aus 67 Pflichtspielen mal abgesehen, war es auch aus zwei anderen Perspektiven meist viel zu wenig: der sportlich spielerischen Attraktivität, aber vor allem auch dem mir noch wichtigeren Team-Zusammenhalt, Einsatz, Kampf, Lauffreude, Fehler des Mitspielers begleichen, Fouls des Gegenspielers rächen… Dieses Jahr war wirklich eines der schwächsten Jahre, an das ich mich erinnern kann, da stand selbst 2019 nochmal unter einem anderen Stern aufgrund der damaligen Personalsituation. Die wenigen Golazos und Partidazos wie gegen ManCity sind an einer Hand abzuzählen, auch deswegen war ich selbst 2025 nur neun Mal live dabei. Da muss 2026 in vielerlei Hinsicht viel besser werden!


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