
„Es machte den Eindruck, die Situation sei unhaltbar“
MADRID. Als José Mourinho als Trainer von Real Madrid vorgestellt wurde, hatte man den Eindruck, dass sich gefunden hat, was zusammengehört – ein spezieller Coach für einen speziellen Verein. „Wir haben große Dinge von ihm erwartet. Nicht nur Titel, aber wenn du eine solch schlechte Saison gespielt hast, hätte uns mit etwas mehr Bescheidenheit von seiner Seite allen einen Gefallen getan“, kritisierte Guti das Verhalten, das der Portugiese in seiner Zeit bei den Königlichen an den Tag legte. Insbesondere den plötzlichen Abschied nach dieser verkorksten, weil titellosen Saison möchte der 36-Jährige nicht für gut heißen: „Die Madridistas wurden im Stich gelassen. Ich war nicht dort, um zu sehen, was in der Umkleidekabine vor sich geht, aber wenn du einen Vier-Jahres-Vertrag hast und dann nach nur einer schlechten Saison den Verein verlässt, kann man sagen, dass er sein das sinkende Schiff im Stich gelassen hat. So sehen wird das eben.“
Ob es nun der Druck der Medien, der Vereinsführung oder tatsächlich Differenzen mit seinen Spielern waren, die Mourinho letztendlich zum Abschied bewegte, wird man wohl so schnell oder überhaupt nicht erfahren. „Die letzten Statements von Pepe, Cristiano und Iker machten den Eindruck, dass die Situation unhaltbar geworden ist. Vielleicht dachte er, dass sein Abschied das Beste für Real Madrid sei“, versuchte Guti die Beweggründe nachzuvollziehen. „Mourinho wird, egal wo er auch hingeht, Erfolg haben und er hat so meinen größten Respekt. Ich wünsche ihm nur das Beste. Ich habe immer gesagt, dass er ein toller Trainer ist, aber vielleicht hätte er noch mehr gewonnen, wenn er etwas länger geblieben wäre.“
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„Ich weiß nicht, ob Ancelotti der richtige Mann ist“
Nach Mourinho ist an der Concha Espina gleichzeitig aber natürlich auch vor der Ära von Mister X, dem neuen Trainer – ein neuer Mann auf der Bank, der ebenso Druck wie Erwartungen entgegen gebracht bekommt. Guti kennt dieses Gefühl bei Real Madrid, erfolgreich sein zu müssen, weshalb er erklärte, dass „jeder Coach, der zu Real Madrid kommt, Titel gewinnen“ müsse. „Das ist einfach am wichtigsten. Ich weiß nicht, ob Ancelotti der richtige Mann ist oder nicht. Ich würde vielleicht eher einen Trainer bevorzugen, der sich dem schönen Fußball mehr verschrieben hat, aber ich denke, dass er sich als Trainer bewiesen hat und das hat Madrid angezogen“, wagte der Spanier eine erste Prognose, die durchaus etwas Skepsis durchschimmern lässt.
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