Spielbericht

Achtelfinal-K.o.! Real fliegt nach Varanes Patzern gegen City raus

K.o. im Achtelfinale: Real Madrid verliert auch den zweiten Champions-League-Kracher gegen ein abgezocktes Manchester City 1:2. Nach Karim Benzemas Ausgleich schöpfen die Königlichen neue Hoffnung, Raphaël Varanes rabenschwarze Leistung macht diese aber zunichte. Der Verteidiger verschuldet beide Gegentore.

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Manchester City Real Madrid
Für Casemiro, Kroos und Co. ist die internationale Saison beendet – Foto: imago images / PA Images

Real verliert beide Spiele gegen City 1:2

MANCHESTER. Wer weder das Hinspiel noch das Rückspiel gewinnt, kann auch nicht weiterkommen. Real Madrid hat am Freitag auch das zweite Aufeinandertreffen mit Manchester City im Champions-League-Achtelfinale 1:2 verloren und ist damit vorzeitig aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Und das nach einer zu schwachen Leistung auch verdientermaßen. Dem Kollektiv fehlte merklich der Glaube und der Wille. Es ist nach dem Debakel gegen Ajax Amsterdam 2019 der zweite K.o. in der Runde der letzten 16 in Folge. Pechvogel des Abends: Raphaël Varane. Der Franzose leistete sich zwei Anfängerfehler, die zu beiden Gegentoren führten.

Rodrygo und Hazard bilden Flügelzange

Trainer Zinédine Zidane entschied sich im Etihad Stadium für einen Angriff mit Rodrygo Goes und Eden Hazard neben Kapitän Karim Benzema. Ansonsten war es die gewohnte Startelf: Éder Militão ersetzte den gesperrten Sergio Ramos positionsgetreu, Toni Kroos erhielt im Vergleich zum Hinspiel Ende Februar im Mittelfeld den Vorzug vor Federico Valverde.

Schlimmer Varane-Fehler: Real gerät in Rückstand

Für die in ihren neuen pinken Auswärtstrikots agierenden Madrilenen begann die Begegnung im Etihad Stadium denkbar schlecht. Bereits nach neun Minuten gerieten sie in Rückstand. Varane, in Ramos‘ Abwesenheit Abwehrchef, unterlief ein fürchterlicher Fehler, indem er sich den Ball im Strafraum leichtfertig von Gabriel Jesus abluchsen ließ. Der Brasilianer legte auf Raheem Sterling quer, der mühelos das 1:0 für die „Skyblues“ erzielte.

Manchester City Real Madrid
Sterling musste nach Varanes Patzer nur noch einschieben, Militão rettete vergebens – Foto: imago images / PA Images

Real musste sich von diesem selbst verschuldeten Schock erst einmal erholen und war in der Folge vornehmlich damit beschäftigt, einen weiteren Gegentreffer zu verhindern. Die Hausherren präsentierten sich im Spiel nach vorne spritzig und kamen in Person von Sterling zu einem nicht ungefährlichen Abschluss, der auf dem Tornetz landete (15.).

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Benzema erzielt per Kopf Ausgleich

Nachdem die erste Hälfte der ersten Halbzeit absolviert war, spielte Zidanes Starensemble allmählich befreiter auf – und hatte auch gleich eine gute Gelegenheit zum Ausgleichstor. Benzema kam nach einem Hazard-Zuspiel aus zentraler Position zum Abschluss, konnte City-Keeper Éderson allerdings nicht überwinden (21.) – ebenso wenig wie kurz darauf Hazard selbst mit einem strammen Linksschuss (22.). Im dritten Versuch klappte es dann aber. Benzema verwertete eine starke Rodrygo-Vorlage von der rechten Seite im Zentrum per Kopf zum 1:1 (28.). Neue Hoffnung bei den Königlichen!

Manchester City Real Madrid
Benzema ließ Real mit seinem 1:1 wieder hoffen – Foto: imago images / PA Images

Die Mannschaften lieferten sich im ersten Spielabschnitt ein insgesamt umkämpftes, ausgeglichenes Duell. City hatte etwas mehr Ballbesitz (56 Prozent) und mehr Abschlüsse (acht zu vier), Real jedoch mehr Schüsse auf das Tor (drei) als die Guardiola-Elf (zwei).

City macht mehr Betrieb

Nach dem Seitenwechsel wurde Real beinahe wieder kalt erwischt. Kevin de Bruyne spielte das runde Leder aus dem Mittelfeld heraus stark in den Lauf von Sterling, der bei seinem Abschluss aus halblinker Position gegen Courtois jedoch das Nachsehen hatte (47.). Auch darüber hinaus machte Manchester offensiv zunächst viel mehr Druck und Betrieb als Real, das sich schwer tat, in den gegnerischen Strafraum zu gelangen.

Als rund eine Stunde gespielt war, reagierte Zidane erstmals personell und wechselte Marco Asensio für Rodrygo ein (61.). Kaum war der Mallorquiner auf dem Feld, kam Benzema zu zwei Versuchen – einer wurde abgeblockt, einer war zu zentral platziert (63./64.). Die Gäste wurden im Angriffsspiel nun aktiver, gerieten aber auch weiter selbst in Gefahr. Zum Beispiel, als Courtois das runde Leder gegen Jesus mit den Fingern über das Tor lenkte (66.).

1:2! Varane unterläuft nächster schwerer Patzer

Wenig später zappelte es allerdings im Netz von Real, weil Varane ein weiterer folgenschwerer Patzer unterlief. Der Weltmeister schaffte es zweimal nicht, den springenden Ball vernünftig zu klären oder zu einem Mitspieler zu bringen. Jesus erwischte das Spielgerät und spitzelte es an dem heraneilenden Courtois vorbei – 2:1 (68.). Ein rabenschwarzer Auftritt von Varane. Für Madrid zerschlug sich die Chance, mit einem weiteren eigenen Tor in die Verlängerung zu gehen. Es mussten jetzt zwei Treffer her.

Raphael Varane
Varane machte sein wohl schlechtestes Spiel der Karriere – Foto: imago images / PA Images

Sie fielen nicht. Zidane probierte es in der Schlussphase noch mal mit den für Daniel Carvajal, Modrić und Hazard eingewechselten Lucas Vázquez, Valverde und Luka Jović (83.), doch die Mühen waren vergebens. Real scheidet aus, kann sich jetzt erholen und dann auf die Mitte September beginnende LaLiga-Saison vorbereiten. City reist zum Königsklassen-Blitzturnier nach Lissabon und bekommt es im Viertelfinale mit Olympique Lyon zu tun. Die Franzosen unterlagen Juventus Turin 1:2, sind nach ihrem Hinspiel-1:0 wegen der Auswärtstorregel aber weiter.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Ronaldo auch draussen -___- Was ein besch**** Abend!
 
Tja, was soll man zum Spiel gestern noch sagen? Das war gestern Abend von der gesamten Mannschaft über weite Phasen ein sehr schlechter Auftritt. Natürlich fallen einem sofort die beiden dicken Patzer von Varane ins Auge, aber er trägt definitiv nicht die alleinige Schuld am ausscheiden. Alle 11 Spieler auf dem Platz waren leider ziemlich schlecht und deswegen sind wir unterm Strich auch absolut verdient ausgeschieden. Es tut zwar sehr weh, aber nachtrauern bringt jetzt leider nichts mehr. Jetzt heißt es den Kader umzubauen und in der nächsten Saison wieder neu anzugreifen. Ob dann mit Zidane als Trainer oder nicht, wird man sehen.
Hala Madrid
 

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