Interview

„Ancelottis große Rückendeckung ist nicht selbstverständlich“

Sami Khedira ist die Ruhe selbst. Gegenüber den STUTTGARTER NACHRICHTEN unterstrich der 27-Jährige, dass überhaupt kein Druck herrsche und keine Ungewissheit bestehe, was eine Verlängerung des auslaufenden Vertrages betrifft. Der Weltmeister über die Zukunft, das Jahr 2014 und Pläne für die Rückrunde.

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Sami Khedira
Sami Khediras Vertrag bei den Königlichen endet im Sommer 2015

„Ich bin froh, dass dieses Jahr jetzt zu Ende geht“

STUTTGART/MADRID. Er wurde Weltmeister, er wurde Champions-League-Sieger, er gewann die Copa del Rey, den UEFA Super Cup und die Klub-Weltmeisterschaft. Dennoch hat Sami Khedira genug von 2014, seinem zweifellos erfolgreichsten Jahr in der bisherigen Karriere. Zwar räumte der Mittelfeldspieler mit Real Madrid und der deutschen Nationalmannschaft nahezu alles ab, doch selbst kam er im gesamten Jahr aufgrund von diversen Verletzungen nur auf mickrige 845 Spielminuten.

„Mehr zu gewinnen, geht tatsächlich kaum. Es war wirklich ein unglaubliches Jahr, das mich mit großer Zufriedenheit erfüllt. Irgendwie bin ich jetzt aber auch froh, dass dieses Jahr zu Ende geht, vor allem, weil es zuletzt nicht unbedingt so gelaufen ist, wie ich mir das vorstelle“, so die Nummer 6: „Die vergangenen Monate waren nicht leicht, aber ich weiß genau, wo ich ansetzen muss. Ich muss meine alte Fitness wiedererlangen. Da war ich in den vergangenen Wochen häufig schon kurz davor, dann kam wieder eine Verletzung wie zuletzt die Gehirnerschütterung.“

„Ich kann einen Wechsel im Winter ausschließen“

Der 27-Jährige will jetzt wieder durchstarten und rechnet sich durchaus Chancen ein, ab dem neuen Jahr ein ernsthafter Kandidat für die Startelf zu sein. Die große Konkurrenz um Toni Kroos, Isco, Asier Illarramendi und Co. scheut der Weltmeister dabei keineswegs, gibt sich nichtsdestotrotz stets als Teamplayer: „Jeder Spieler, der im Mittelfeld spielt, ist für mich zwar ein Konkurrent – aber eben kein Feind, sondern dennoch ein Freund. Diese Einstellung macht unser Team bei Real derzeit aus. Wir kämpfen miteinander, nicht gegeneinander – und am Ende entscheidet der Trainer, wer spielt. Das macht uns stärker, denn wenn man keine Konkurrenz hat, lässt man vielleicht auch ein bisschen nach. So weiß man, dass man noch mehr tun muss.“

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Sami Khedira wäre nicht Sami Khedira, wenn er diese schwierige Aufgabe umgehen und sich einem Verein anschließen würde, bei dem er seinen Stammplatz sicher hätte. Ein ums andere Mal betonte der Schwabe nun schon, den nur noch bis zum 30. Juni 2015 laufenden Kontrakt verlängern zu wollen. Zum Jahreswechsel werde es erst recht keinen Abschied geben, stellte er klar: „Einen Wechsel in der Winterpause habe ich vor zwei Monaten ausgeschlossen, vor zwei Wochen ausgeschlossen. Und ich kann ihn auch jetzt ausschließen. Ich habe immer betont, dass da überhaupt kein Druck herrscht und keine Ungewissheit besteht. Ich stehe bis Ende Juni bei Real Madrid unter Vertrag und habe immer wieder gesagt, dass ich mich in dieser Mannschaft unheimlich wohl fühle. Der Trainer gibt mir – selbst nach diesem Jahr – große Rückendeckung, das ist nicht selbstverständlich. Mein Berater und ich pflegen den Austausch mit den Verantwortlichen.“ Wann aber werden endgültig Nägel mit Köpfen gemacht?

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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