
Nacho spielt sich in den Fokus
CÁDIZ. 1:1 gegen den FC Cádiz: Real Madrid bekleckerte sich am Sonntagabend in Andalusien alles andere als mit Ruhm, nachdem man zuvor bereits das Derby gegen Atlético mit 0:1 verloren hatte. Klar, sind die Merengues bereits seit dem 34. Spieltag spanischer Meister, doch vor allem in der Defensive wird der Eindruck geweckt, dass nachgelassen wird. David Alaba ist davon freizusprechen. Der Österreicher fehlt nach wie vor aufgrund Adduktorenbeschwerden und verpasste daher die vergangenen fünf Pflichtspiele.
Spätestens zum Champions-League-Finale dürfte der 29-Jährige wieder fit sein und dadurch zurück in die Startformation kehren. Vertreten wird der Ex-Bayern-Profi derweil von Nacho Fernández, der seine Aufgabe auch in Cádiz bravourös meisterte (REAL TOTAL-Note: 1,5). Auf den Ur-Madrilenen ist Verlass, weil er hochengagiert agiert und sich daher weniger Fehler leistet. Dies ist bei Éder Militão derzeit nicht der Fall – und deshalb muss der Brasilianer womöglich sogar um seinen Startelfplatz gegen den FC Liverpool fürchten.
Militão weckt berechtigte Zweifel
In Cádiz reihte der 24-Jährige Stellungsfehler an Stellungsfehler und agierte zudem im Spiel mit Ball fahrig. Folglich verursachte der Nationalspieler der „Seleção“ nicht nur Álvaro Negredos verschossenen Foulelfmeter, sondern leitete auch noch weitere hochkarätige Abschlusssituationen der Gastgeber ein (REAL TOTAL-Note: 5). Ausgerechnet im Saisonendspurt lässt Militão nach – weil er sich zu sicher um seine Postion ist? Möglich.
Zweifel dürfen in einer solchen Verfassung jedenfalls aufkommen, ob er in dieser Form eine ideale Besetzung ist, um den Liverpooler Angriff um Sadio Mané und Mohamed Salah im Zaum zu halten. „Ich denke, es gibt immer Zweifel, denn in unserem Team kann man sich nicht auf nur elf Stammspieler festlegen. Es sind mehr. Bei jedem Spiel kommt es zu Zweifeln bei der Aufstellung“, sagte Carlo Ancelotti am Sonntag lediglich auf Nachfrage, ob Nacho Startelfchancen fürs Champions-League-Finale besitze.
Nacho oder Militão? Partie gegen Betis könnte entscheidend sein
„Es ist wichtig, den Rhythmus zu halten“, sagte Ancelotti zuvor bereits nach der fixierten Meisterschaft und richtete damit einen eindringlichen Appell an seine Spieler – der von Militão scheinbar aber nicht beachtet wurde. Nacho macht Druck und dürfte den Trainer derzeit glücklicher machen, als es Militão tut. Aber daneben gleichzeitig vor die vermeintlich komplexe Frage stellen, wie am 28. Mai in Paris das Innenverteidiger-Duo um Alaba aussieht.
„Die Defensivarbeit ist eine kollektive Arbeit. Alaba ist ein wichtiger Bestandteil, aber Nacho hat es auch schon sehr gut gemacht und hat Erfahrung. Er wird es gut machen“, prophezeite Ancelotti bereits vor dem Halbfinal-Rückspiel gegen Manchester City (3:1). Und der Italiener sollte mit seiner Prognose Recht behalten. Von Nacho wird der 62-Jährige kaum enttäuscht.
Wenn Reals Nummer 6 mal gefordert wird, ist er zur Stelle und erfüllt meist dies, was von ihm erwartet wird. Warum also nicht auch im Champions-League-Finale? Der kommende Freitag gegen Real Betis (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) dürfte mehr Aufschluss liefern, ob der zweite Innenverteidiger-Postion eine Woche darauf in Paris von Militão oder nicht doch von Nacho besetzt werden wird.
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