Interview

Ancelottis Plädoyer für Ronaldo: „Nie vor dem Spiegel gesehen“

Carlo Ancelotti ist ein großer Fan von Cristiano Ronaldo. So groß, dass ihn der Hohn und Spott, der seinem ehemaligen Schützling während der Europameisterschaft erfährt, nerven und zu einer Reaktion veranlassen. In seiner Kolumne für die englische Zeitung TELEGRAPH verteidigt „Carletto“ den Portugiesen – und stellt dar, wie dieser wirklich tickt.

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Real Madrid's Portuguese forward Cristiano Ronaldo (L) speaks with Real Madrid's Italian coach Carlo Ancelotti during a training session at Valdebebas training ground in Madrid on May 12, 2015, on the eve of the UEFA Champions League semi-final second leg football match Real Madrid CF vs Juventus.  AFP PHOTO/ GERARD JULIEN        (Photo credit should read GERARD JULIEN/AFP/Getty Images)
Ancelotti arbeitete von 2013 bis 2015 mit Ronaldo zusammen – Foto: Gerard Julien/AFP/Getty Images

„Ich sehe nur einen Spieler, der sein Bestes geben will“

LONDON/MADRID. Cristiano Ronaldo ist ein Superstar. Ein Showman. Ein Entertainer. Vor allem aber ist der 31-jährige Torjäger in Diensten von Real Madrid „der ultimative Fußball-Profi“. Das sagt sein ehemaliger Vorgesetzter Carlo Ancelotti, der den polarisierenden Ex-Weltfußballer von 2013 bis 2015 beim spanischen Rekordmeister kennen und schätzen lernte – und bis heute in engem Kontakt mit ihm steht.

„Der Rest der Welt schaut geradezu besessen auf sein Image und sein Aussehen, wie er Tore bejubelt und damit umgeht, wenn etwas schief läuft. Ich sehe nur einen Spieler, der immer sein Bestes geben will“, meint Ancelotti über den bei der EM bisweilen heftig kritisierten Ausnahmekönner.

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Ein Leben für das runde Leder

Für jeden Trainer sei es „ein Vergnügen“, einen derart umsichtigen Spieler wie CR7 zu trainieren. Sein auf viele eitel und selbstverliebt wirkendes Verhalten auf dem Platz habe nichts mit der Realität zu tun. Ronaldo sei ein Perfektionist, dem es stets nur darum gehe, zu gewinnen, so Ancelotti. „Ich habe ihn in der Kabine nicht ein einziges Mal vor dem Spiegel gesehen oder festgestellt, dass er sich über sein Aussehen Gedanken macht. Für ihn zählte immer der Sieg, betont der 57-jährige Neu-Coach des FC Bayern München.

Ronaldo lebe für den Fußball. Ob seine Erholungszeiten, was und wann er isst, seine Sponsoren-Verpflichtungen, sogar sein Privatleben – alles sei auf den Fußball ausgerichtet und so organisiert, dass der Goalgetter jedes Spiel in bestmöglicher Verfassung angehe.

„Wir hatten sehr viel Spaß, er kümmerte sich um das Team“

„Wir hatten sehr viel Spaß in diesen zwei Jahren“, resümiert Ancelotti. Auch, weil Ronaldo nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf seine Mitspieler geachtet habe: Er kümmerte sich sehr um das Team. Er war nach den Spielen gerne mit seinen Kollegen zusammen und analysierte das Geschehene auf dem Platz – was gut war, was nicht so gut war. Er mochte es auch, Witze zu machen. Auch wenn du für Real spielst und in jedem Spiel ein Tor von dir erwartet wird, kannst du Späße machen.“

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Kommentare
Ich weis echt nicht warum Ronaldo bei dieser EM so heftig kritisiert wird denn er hat für meinen Geschmack in keinem Spiel nicht überzeugt. Er arbeitet nach hinten, baut das Spiel auf, spielt wichtige Päpste, erarbeitet Torchancen heraus und hat auch schon 2 Tore und 2 Vorlagen gemacht also in jedem Spiel eine tor Beteiligung. Hoffe dass er gegen Pole seine Kritiker verstummen lässt und Portugal ins Halbfinale schießt.
Hala Madrid
 
Forca Cristiano!!!
 

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