Interview

Arbeloa fordert: „Fans müssen Real Madrid unterstützen, nicht Casillas“

Wie dieser Tage gewohnt gesellte sich auch heute wieder ein Spieler zur wartenden Medienmeute, die heute Álvaro Arbeloa mit ihren Fragen durchlöchern durften. Vor dem ersten Spiel des Jahres gegen Real Sociedad kannte die Pressekonferenz aber wie zu erwarten nur ein Thema: Wer ist nun der bessere und passende Keeper – Iker Casillas oder Antonio Adán?

511
Hält die Torwart-Diskussion für übertrieben: Álvaro Arbeloa (r.)

„Wir wollen gut ins neue Jahr starten“

MADRID. Man könnte die neue Regelung bei Real Madrid als Arbeitsteilung bezeichnen. Mindestens eine Pressekonferenz eines Spielers pro Woche soll es ab sofort geben, was Álvaro Arbeloa, der heute zu Gast bei der Fragerunde war, nicht weiter stört: „Wir haben in diesem Jahr einige sehr wichtige Spiele vor uns. Wir stellen uns in der Mixed Zone immer nach dem Spiel. Die Fans von Madrid wissen, was die Spieler denken. Die Pressekonferenzen sind nun eine Entscheidung des Vereins. Wir sind dazu angehalten, die Fragen der Journalisten zu beantworten.“ Die Fragen, die während dieser Woche zunächst Iker Casillas, Sergio Ramos, Cristiano Ronaldo und heute also Arbeloa beantworteten, waren jedoch keine anderen, wie sie im vergangenen Jahr der Trainer gestellt bekam. Zunächst wurde aber das erste Spiel des Jahres am Sonntag gegen Real Sociedad (17 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) zur Sprache gebracht. „Sociedad befindet sich in einer guten Form. Sie zeigen tollen Fußball. Wir gehen sehr motiviert in die Partie und wollen unbedingt gut starten. Wir müssen noch mehr geben und auf höchstem Niveau arbeiten, um unser Bestes geben zu können“, bewertete er die Situation. „Für uns gibt es keinen Unterschied in der Wichtigkeit der beiden Partien gegen Real Sociedad und Celta Vigo.“

[dataset id=21]Vor der Partie gegen den Tabellensiebten geistert jedoch eine Frage durch die Presse, die alles überschattet: Iker Casillas oder Antonio Adán: Wer wird am Sonntag im Tor der Blancos stehen? „Adán ist ein toller Torwart. Die Diskussion um Iker ist übertrieben“, versuchte Arbeloa den Wind aus den Segeln zu nehmen. „Er hat die Unterstützung der ganzen Mannschaft. Wenn einmal Ronaldo auf der Bank Platz nimmt, passiert auch nichts, denn ein anderer wird seine Aufgabe übernehmen. Wir müssen jedem Teil der Mannschaft maximalen Respekt zollen, weil alle die geeigneten Fähigkeiten haben.“ So beschrieb der Spanier auch, wie die Reaktion des Teams vor dem Spiel gegen Malága war, als man erfuhr, wer zwischen den Pfosten stehen würde. „In der Kabine haben wir ganz normal darauf reagiert, dass Casillas auf der Bank saß. Iker hat Adán in dieser Situation geholfen und dann noch härter als sonst schon trainiert, um zu zeigen, was er für ein Profi ist. Das ist auch wichtig. Nur der Trainer hat die Entscheidungsmacht. Iker bleibt genauso wichtig für die Mannschaft, wie vorher“, so Arbeloa.

[advert]

„Die Champions League wird einfacher als die Meisterschaft“

Die „übertriebene Diskussion“, wie sie Arbeloa bezeichnete, trat einen medial gepushten Konflikt zwischen José Mourinho und den Fans los. Ist „the Special One“ noch der richtige Trainer, wenn er eine Vereinslegende auf die Bank verbannt? „Einen Fan muss es nicht kümmern, wer auf dem Platz steht. Wir wollen einfach nur gewinnen. Die Fans unterstützen Real Madrid, nicht Iker Casillas“, lautete die eindeutige Meinung des Verteidigers zu dieser Debatte. „Für Adán wäre es nicht beschämend zu spielen, weil es ihm zeigt, dass er gut arbeitet und die Möglichkeit gibt, zu zeigen was er kann. Er hat unser Vertrauen.“ 

Wer bei den kommenden Aufgaben nun auch immer im Tor der Königlichen stehen wird, spielt keine Rolle dabei, dass in diesem Jahr zweifelsohne einiges anders werden muss. So ist es auch nicht überraschend, dass Arbeloa erklärt: „Die Champions League ist in diesem Jahr wohl eine einfachere Aufgabe, als die Meisterschaft. Wir wollen bis zum Schluss alle Spiele gewinnen. Um sie zu gewinnen müssen wir jedoch in allen Spielen gut sein. Wir sind keine Mannschaft, die nicht immer Schritt für Schritt in jede Partie gehen muss. 16 Punkte sind viel, aber wir müssen alle Aufgaben, die uns bevor stehen, auf beste Art und Weise lösen. Es waren kleine Details, die uns Punkte gekostet haben. Erstmal müssen nun alle Spieler in Topform sein. Dann müssen wir das Kollektiv verbessern. Der Trainer arbeitet an all diesen Aspekten und wir sind glücklich darüber, dass wir dieses Glück haben.“

Immer auf dem aktuellsten Stand mit REAL TOTAL auf Facebook!

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

Verwandte Artikel

„Es ist nie zu spät!“ Pochettino weiß dank Mbappé: Träume werden Real

In seiner jüngsten Gastrolle bei El Chiringuito gewährte Mauricio Pochettino, ehemals Trainer...

Sergio Ramos bot sich Real Madrid an: „Tür immer aufgemacht“

Sergio Ramos habe Real Madrid nach eigener Aussage eine Rückkehr angeboten –...

Carvajal spricht offen: „Wechsel war notwendig“

Daniel Carvajal heißt den Wechsel auf der Trainerbank von Real Madrid gut...

Guardiola: „Bin der Trainer mit den meisten Spielen im Bernabéu“

Real Madrid gegen Manchester City - auch in der Champions-League-Saison 2025/26 soll...