Analyse

Aus im Achtelfinale: Fünf Gründe für das Scheitern gegen ManCity

Der Traum von der Champions League, er ist für Real Madrid geplatzt. Nach der Pleite im Achtelfinal-Hinspiel setzt es auch im Rückspiel gegen Manchester City eine 1:2-Niederlage. Das Ausscheiden erscheint unter dem Strich verdient. REAL TOTAL analysiert fünf Gründe für das Scheitern der Königlichen.

564
Gegen Manchester City hatte Real Madrid kein Mittel zum Erfolg – Fotos: imago images / PA Images

1. Die Einstellung

Erstmals in seiner Trainerkarriere scheidet Zinédine Zidane aus der Champions League aus. So sehr der Franzose seine Mannschaft nach dem Re-Start auf den Meistertitel in LaLiga heiß machen konnte, so gelang es ihm nicht, seinem Starensemble das Quäntchen Extramotivation für die Königsklasse zu übermitteln. Ob die Meisterschaft bereits zu satt gemacht hat? Gut möglich. Dass die Blancos die 1:2-Pleite aus dem Hinspiel wettmachen wollten, war klar. Doch dafür hätte es im Rückspiel gegen Manchester City einen dominanteren und weniger fehlerbehafteteren Auftritt gebraucht. Den Madrilenen war gegen die “Skyblues” die Unsicherheit anzumerken. In Person von Raphaël Varane gleich zweimal: durch seinen Wackler zu Beginn gingen Pep Guardiolas Männer gleich in der neunten Spielminute durch Raheem Sterling in Führung – ein früher und kalter Rückschlag für die geplante Aufholjagd. Trotz späterem Ausgleich durch Karim Benzema verschwand der kollektive Glaube ans Weiterkommen mit ablaufender Zeit immer mehr. Und so sorgte Varane mit einem zweiten Patzer in Hälfte zwei für die endgültige Entscheidung. Ein kollektives Aufbäumen danach? Nicht wirklich. Unter dem Strich im Kollektiv zu viele Fehler, die auf dieser Bühne nicht passieren dürfen – vor allem nicht gegen ein noch motivierteres City!

2. Ramos’ Sperre

Nach der Corona-Pause avancierte Sergio Ramos bei den Madrilenen wohl zum besten Mann. Sich zuletzt in herausragender Verfassung präsentiert, schmerzte die Rot-Sperre des Kapitäns den Königlichen immens. Als Antreiber und Anpeitscher war es dem 34 Jahre alten Spanier nur von der Tribüne aus möglich, seine Teamkollegen zu motivieren. Doch bedeutete die Sperre des Innenverteidigers noch viel mehr: Waren die Merengues im Februar noch durch Isco in Führung gegangen, gab man durch den Elfmeter-Treffer von Kevin de Bruyne und das voran gegangene Kopfballtor von Gabriel Jesus das Spiel zu leicht aus der Hand – wenn auch bereits damals das Ergebnis verdient war. Allerdings wurden die Aussichten auf das Rückspiel durch das Halten Ramos’ an Jesus in der 86. Spielminute und die folgende Rote Karte noch mehr getrübt. Wie bereits im Jahr zuvor gegen Ajax fehlte Reals Nummer 4 somit im Rückspiel, wieder mal setzte es das Aus. Gut möglich, dass mit der Präsenz des Abwehrchefs, Mentalitätsmonsters und Offensiv-Alleskönners auf dem Platz doch noch mehr drinnen gewesen wäre…

3. Harmlose Offensive

Das Prunkstück in der Saison 2019/20 war bei Real Madrid nicht unbedingt die Offensive. Vielmehr stand die Abwehr wie ein Bollwerk. Und damit gewinnt man bekanntlich auch Meisterschaften. Doch in der Königsklasse, da scheint es dann doch auf andere Dinge anzukommen. Und nach der 1:2-Hinspielpleite war klar: Die Königlichen brauchten mindestens zwei Tore. Gelungen ist ihnen dies nicht, weil man ganz einfach vor dem gegnerischen Kasten zu harmlos agierte. Kein Risiko, keine Ideen. Überraschungsmomente gab es keine besonderen: Eden Hazard konnte seinen Erwartungen wieder einmal nicht gerecht werden, und auch Rodrygo Goes blieb bis auf seinen Assist blass. Die Einwechslungen änderten ebenfalls nichts. Aus Hin- und Rückspiel bringen es die Blancos auf gerade einmal sieben Torschüsse, während City 15 Mal auf Courtois’ Tor schoss. Blöd auch, dass bei den Spaniern hinzu zum zahmen Angriffsauftreten auch die seltsamen Unsicherheiten in der Defensive kamen. Da darf man sich nach 180 Minuten dann auch nicht beschweren!

Analyse | Alle Videos

Video: Verdientes Aus, trauriges Ende

Schade, dass eine eigentlich gute Saison so endet. Nils Kern ist nach dem Aus der Königlichen... weiterlesen

4. Manchester City zu abgebrüht

Dass ManCity kein leichtes Los werden würde, war allen in Madrid bewusst. Doch dass es am Ende dann doch so verdient und deutlich war, hatte damit zu tun, dass die “Citizens” Guardiolas Matchpläne deutlich besser umsetzten als die Merengues es taten. Sich in der Defensive solide präsentiert und nur zwei Gegentreffer zugelassen, war es vor allem Citys Offensive, die den Unterschied ausgemacht hat. Denn anders als die Königlichen zeigten die Engländer schon über die ganze Spielzeit hinweg ihre Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Dass man bei der geballten Offensivkraft der Engländer, die bereits in der Premier League 102 Tore schnürten, somit den Kürzeren zieht, liegt auf der Hand. Der unbedingte Wille, den Henkelpott in Lissabon in die Höhe halten zu wollen, war den “Skyblues” in Hin- und Rückspiel deutlich besser anzumerken. Auch, weil City viel reifer wirkte und aus den Szenen mehr rausholte, zum Beispiel aus dem Hinspiel: Jesus’ entscheidender Schubser gegen Ramos beim Gegentor, Sterlings frühes Fallen bei Carvajals Elfmeter und Jesus’ klares Fallen bei Ramos’ Roter Karte. Wer war hier die erfahrenere Mannschaft?

5. Guardiola coacht Zidane aus

Das Duell zwischen Real Madrid und Manchester City war zudem geprägt von zwei Protagonisten: Zidane und Guardiola. Dass beide Erfolgstrainer mit ihren taktischen Ausrichtungen für Überraschungen sorgen würden, zeigte sich bereits im Hinspiel: Während bei Real Kroos auf der Bank saß, tat dies Sergio Agüero bei City. Und so sorgte bei den Madrilenen im Rückspiel auch die Startelf-Berufung von Rodrygo für Verwunderung, genauso wie beim Gegner jene von Phil Foden, der vor Bernardo Silva den Vorzug erhielt. Doch Guardiola bewies mit seinen Entscheidungen ein besseres Händchen: Während er im Februar im Bernabéu erst abwartend spielen, Real letztlich doch noch durch Sterlings Einwechslung überrollen ließ, sorgte er mit seiner Ausrichtung im Rückspiel dafür, dass die Königlichen besonders defensiv des Öfteren in die Bredouille kamen. Zidane hatte dabei nicht viel entgegen zu setzen. Der Katalane hat den Franzosen in ihren ersten beiden Aufeinandertreffen klar ausgecoacht.

Zusammenfassung | Alle Videos

Video-Highlights: City 2:1 Real

Es sollte nicht sein: Weil Manchester City auch im Rückspiel bemühter wirkte, scheidet Real... weiterlesen

Jetzt bei bet365 anmelden und bis zu 100 Euro Neukundenbonus erhalten!

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
Kommentare
Die Niederlage tut auch am nächsten Tag noch sehr weh. Dieser Angsthasenfußball zu Beginn, als man statisch und ziellos um den eigenen 16er gepasst hat, war eines Real Madrid einfach nicht würdig. Dazu noch ein katastrophaler Casemiro und ein Varane in ungewohnter Feierlaune, der ScheichCity doppelt beschenkte. Man hätte City mit Dominanz, Ausstrahlung und Stärke begegnen müssen! Sie waren definitiv schlagbar, aber Zizou hat mit seinen erneuten zweifelhaften Personalentscheidungen und Wechseln das Match verloren. Wisst ihr eigentlich, was passiert, wenn Ramos seine Karriere beendet? Das wird viel brutaler als der CR7-Abgang. Ronaldos Tore fehlen, aber SR4 hält die komplette Mannschaft zusammen.
 
das ist eine sehr oberflächliche Analyse die vielleicht das Scheitern in genau jenem einem Spiel erklären.
aber die eigentlich 5 Gründe liegen viel viel tiefer.

1. Perez
ein hervorragender Geschäftsmann aber kein fundamentales Verständnis von Fußball und von dessen mitunter langwierigen Prozessen. Namen, kurzfristige Erfolge, Prestige sind wichtiger als eine langfristige Planung oder dem Erschaffen einer Philosophie.

2. Zidane
ein Trainer der stets auf die individueller Klasse einzelner setzt ohne eigene Impulse zu setzen oder eine Vision von einer Mannschaft zu kreieren und jeglichen Umbruch völlig demontiert.

3. Umfeld/Fans
viele sind von den CR7 Jahren völlig verwöhnt und haben die irrsinnige Annahme dass Real Madrid jedes Jahr alle Titel holen soll und muß und haben keine Ahnung von der ursprünglichen Madridista DNA.

4. schwache Liga
die mittlerweile schwache LaLiga verschleiert den Blick auf unserem tatsächlichen Leistungsstand.

5. Kaderzusammensetzung
eine Horde von Talenten wie Vini, Jovic, Reinier, Rodry, Brahim stehen ne Horde Altstars wie Benz, Kroos, Ramos, Hazard gegenüber. Dazwischen Spieler die eigentlich seit Jahren stagnieren; wie Isco, Carvajal und Assensio. In der Prime steht gerade eigentlich niemand. Dazu tummeln sich dann noch Diven wie Bale und James die überhaupt keinen Mehrwert mehr haben und ein paar die eigentlich nicht das Niveau haben um in der ersten internationalen Klasse zu agieren wie Vazquez, Mariano, Odri, Nacho.

das könnte man noch fortführen, fehlende Integration der Castilla usw....
aber unter dem Strich kommt immer dasselbe raus.

- FOKUSSIERUNG AUF KURZFRISTIGE RESULTATE
bestes Beispiel letzte Saison; 2 Trainer die den Umbruch eingeleitet hatten ( Solari mehr als Lope) wurden nach fehlenden Resultaten sofort wieder geschasst. Selbiges würde leider auch mit Poche oder wem auch immer passieren.
 
Die Niederlage tut weh aber sie war verdient. Man muss auch sagen das city 5 km mehr gelaufen ist als wir. Unser Mittelfeld ist alt und langsam geworden. brauchen Spieler wie Odergard die spritzichkeiten mitbringen und Hunger.
 
Die Niederlage tut weh aber sie war verdient. Man muss auch sagen das city 5 km mehr gelaufen ist als wir. Unser Mittelfeld ist alt und langsam geworden. brauchen Spieler wie Odergard die spritzichkeiten mitbringen und Hunger.
Um Titel zu gewinnen muss man nicht mehr laufen. Inesta und Xavi sind ein gutes Beispiel.
 
ich bin mit allen einverstanden; ich wiederhole mich, ich glaube nicht, dass Zidane in der Lage ist, eine neue Mannschaft aufzubauen; junge Spieler sind da aber die werden ignoriert. Die Aufstellung gestern von Hazard und Rodrigo total daneben; die Wechsel in der 83' total daneben. Ich glaube, James unter einem anderen Trainer wäre brilliant aber mit Zidane hatte er Pech. Ich befürchte, das Gleiche wird auch mit den anderen Talenten passieren. Ich habe keine Hoffnung mehr solange Zidane Trainer bleibt. Gestern habe ich DAZN bis auf weiteres gekündigt.
 
ich bin mit allen einverstanden; ich wiederhole mich, ich glaube nicht, dass Zidane in der Lage ist, eine neue Mannschaft aufzubauen; junge Spieler sind da aber die werden ignoriert. Die Aufstellung gestern von Hazard und Rodrigo total daneben; die Wechsel in der 83' total daneben. Ich glaube, James unter einem anderen Trainer wäre brilliant aber mit Zidane hatte er Pech. Ich befürchte, das Gleiche wird auch mit den anderen Talenten passieren. Ich habe keine Hoffnung mehr solange Zidane Trainer bleibt. Gestern habe ich DAZN bis auf weiteres gekündigt.
Oha.DAZNgekündigt.jetzt wird es aber ernst.....ne stimmt ,muss ich auch noch machen .laliga zuende,cl auch.wann ist saisonstart ?
Gleich mal schauen .
 
Die Gründe für die Niederlage können in 4 Namen zusammengefasst werden und zwar folgende in dieser Reihenfolge:
1) Zidane
2) Ramos
3) Hazard
4) Casemiro

Bin überzeugt dass wenn Zidane etwas vernünftiger wäre, Ramos gespielt hätte, Hazard nicht Fett wäre und Casemiro Fussball gespielt hätte, wären wir weitergekommen. Ganz einfach.

Gesendet von meinem Pixel 3a mit Tapatalk
 
Die Gründe für die Niederlage können in 4 Namen zusammengefasst werden und zwar folgende in dieser Reihenfolge:
1) Zidane
2) Ramos
3) Hazard
4) Casemiro

Bin überzeugt dass wenn Zidane etwas vernünftiger wäre, Ramos gespielt hätte, Hazard nicht Fett wäre und Casemiro Fussball gespielt hätte, wären wir weitergekommen. Ganz einfach.

Gesendet von meinem Pixel 3a mit Tapatalk
Man man man kindisch her gehts nicht.wo hast du das nur her das Hazard fett ist.wenn ich so einen Schwachsinn Lese.als ob Zidane einen fetten Unfittwn Hazard trainieren und auch spielen lässt.ramos ist an der niederlage schuld obwohl er rot gesperrt war.noch besser.
Aber beleidige deinen Lieblingsclub und deren Spieler ruhig weiter.etwas anderes erwartet hier von dir niemand.andererseits frage ich mich ,was du dir von solche herablassenden und beleidigenden Postings gegenüber real eigentlich erwartest ? Zustimmung ? Oder einfach mal Dampf ablassen und wenn es dann läuft ,wie ne Fahne im Wind dann.....ich hab’s immer gesagt .....schreiben?

das die 2 Böcke von varanen ,die zu gegnetoren führte in deiner Liste nicht auftaucht,schreiben wir mal Deinem Emotionen zu.
 
Die Gründe für die Niederlage können in 4 Namen zusammengefasst werden und zwar folgende in dieser Reihenfolge:
1) Zidane
2) Ramos
3) Hazard
4) Casemiro

Bin überzeugt dass wenn Zidane etwas vernünftiger wäre, Ramos gespielt hätte, Hazard nicht Fett wäre und Casemiro Fussball gespielt hätte, wären wir weitergekommen. Ganz einfach.

Gesendet von meinem Pixel 3a mit Tapatalk
Versteh mich nicht falsch. Wegen einem Spiel Varane die Klasse abzusprechen ist natürlich Quatsch. Aber er hat auch einfach mal 2 Tore mit groben Patzern verursacht.
Passiert, aber ihn von der Schuld frei zu sprechen ist falsch

Gesendet von meinem SM-G970F mit Tapatalk
 

Verwandte Artikel

Reals Titel-Fundament: Warum die Defensive den Unterschied macht

Real Madrid brennt in dieser Saison (noch) kein Offensivspektakel ab. Doch während...

Trotz García-Aufschwung: Real muss einen Linksverteidiger holen

Die bisherigen Auftritte von Real Madrid bei der FIFA Klub-WM haben einige...

Güler blüht auf: Wie Alonso den Spielmacher der Zukunft formt

Real Madrids 1:0-Erfolg über Juventus Turin im Achtelfinale der Klub-WM war kein...

Klub-Überblick: Basketballer historisch, Blancas vor Umbruch

Real Madrid besteht aus mehr als nur den Profis der ersten Fußball-Mannschaft....