Auslaufende Verträge: Viel zu tun bei Kroos, Modrić und Co.

Bei Real Madrid laufen wie im Vorjahr einige Einjahres-Verträge aus. Inklusive der Leihgaben gibt es so sechs Profis, deren Zukunft derzeit ungewiss ist, auch wenn sich die meisten wohl Hoffnung auf ein neues Angebot machen können.

Nils Kern20.02.2024, 14:04 Uhr

63 Min. Lesedauer545

Sechs Spieler mit unklarer Zukunft

Mit der Strategie, mit älteren Spielern jährlich zu verlängern, ist Real Madrid bislang eigentlich gut gefahren. Was aber nicht bedeutet, dass diese Taktik weniger Arbeit bedeutet. So steht bei drei Veteranen, deren Zukunft schon vor einem Jahr nicht sicher schien, nun erneut das Thema mit dem Vertrag an – insgesamt laufen am 30. Juni 2024 sogar sechs Verträge aus, darunter allerdings auch die zwei Leihgaben im Kader der Blancos.

Ob Toni Kroos, Luka Modrić, Nacho Fernández oder Lucas Vázquez – noch kann keiner für die Saison 2024/25 planen, geschweigedenn Kepa Arrizabalaga und Joselu, die offiziell zu Chelsea respektive Espanyol gehören. Dennoch dürften in den nächsten Wochen und Monate weitere Gespräche und Verhandlungen stattfinden, auch weil Real Madrid einige Baustellen längst gelöst – wie zuletzt einige Verlängerungen von Youngsters – und die größte – Kylian Mbappé – möglicherweise bald gelöst hat, wenn nicht sogar jetzt schon. Mit schnellen Entscheidungen geschweigedenn frühen Verkündungen ist jedoch nicht zu rechnen, so wurden die Verlängerungen von Kroos, Modrić und Nacho im letzten Jahr erst im Juni bekannt gegeben – auch wenn im Hintergrund alles längst besiegelt war.

Wer bekommt Angebot, wer muss gehen?

Trotzdem ist nicht nur für Fans Geduld angesagt, auch für manche Spieler. Am sichersten, ein Angebot zu erhalten, kann sich wohl Toni Kroos sein – allerdings ist sich der 34-jährige Deutsche über seine Zukunft selbst noch nicht so sicher, will er aufhören oder weiter machen? Auch Modrić, Nacho und Vázquez dürfte der Klub nicht einfach so vor die Tür setzen, jedoch könnten die neuen Verträge zu geringeren Konditionen angeboten werden – und zu neuen Rollen. Akzeptiert beispielsweise der 38-jährige Kroate seine Rolle als Ergänzungsspieler, würde Real Madrid wahrscheinlich mit ihm verlängern. Außer Modrić will noch regelmäßig spielen, dann könnte sein Traum vom Karriereende in Madrid doch platzen. Nacho und Vázquez können immerhin vertrauen, dass auch verdiente Spieler wie Sergio Ramos und Marco Asensio noch Angebote erhielten, auch wenn sie diese nicht annahmen.

Und bei den Leihgaben? Hier scheint aktuell nur Joselu gute Karten zu haben für eine Weiterbeschäftigung, allerdings müssten sich hier Real und Espanyol einigen – nicht unmöglich, auch wenn der Klub aus Barcelona als Dritter der Segunda División aktuell auf Aufstiegskurs ist. 100-prozentig sicher sein kann sich Joselu dennoch nicht, zumal nicht nur Brasilien-Youngster Endrick im Sommer kommt, sondern möglicherweise auch Mbappé. Mit der Rolle als Backup – wofür Joselu ursprünglich auch eingeplant war, ehe Karim Benzema kurzfristig wechseln wollte – dürfte der 33-jährige Spanier dennoch einverstanden sein. Kepa hingegen hat seinen Platz im Tor inzwischen an Andriy Lunin verloren – der Ukrainer ist noch bis 2025 an Real gebunden – und dürfte so nur eine Saison bei den Blancos verbringen.

Angenommen also, mit Kroos, Modrić, Nacho, Vázquez und Joselu wird verlängert, kämen dann in einem Jahr noch mehr Aufgaben für die Vereinsdirektive hinzu. Denn die Verträge von Daniel Carvajal, Ferland Mendy und Lunin laufen zum 30. Juni 2025 aus. Zwar ist dann nur Carvajal deutlich über 30 und dürfte in diesen jährlichen Verlängerungs-Kreislauf rutschen, weniger Arbeit bedeutet das dennoch nicht. Und trotzdem scheint die Strategie aufzugehen, nicht nur um zu sehen, wie sich die Mannschaft mit den Oldies entwickelt und ob Titel möglich sind, sondern auch, wie sich die Spieler selbst fühlen oder ob sich Verletzungen häufen. Und da aktuell beide Faktoren eher gut aussehen, könnte es bald wieder einen Verlängerungs-Marathon geben – wenn auch spätestens erst im Juni.

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