Interview

Bale: „Als Fußballer sind wir nur Roboter“

Gareth Bale spricht über sein Leben als Fußballer, in dem er sich zuweilen wie ein Roboter fühlt. Der Waliser erklärt, was er bei anderen Sportarten besser findet.

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Real Madrid's Welsh forward Gareth Bale reacts during the UEFA Champions League group G football match Viktoria Plzen v Real Madrid in Plzen, Czech Republic on November 7, 2018. (Photo by Michal CIZEK / AFP) (Photo credit should read MICHAL CIZEK/AFP/Getty Images)
Bales Verbleib bei Real Madrid ist äußerst unwahrscheinlich – Foto: Michal Cizek/AFP/Getty Images

„Als würdest du dein Leben auf eine Art verlieren“

MADRID. Er spricht mal wieder – nicht jedoch über seine mehr als offene Zukunft. Gareth Bale, der bei Real Madrid nach sechs Jahren vor einem Abschied steht, erklärt in einem demnächst erscheinenden Film des britischen Fernsehsenders BT SPORTS, was ihm an seinem Leben als Fußballer missfällt.

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Dass nicht wenige Profis nach dem Ende ihrer aktiven Laufbahn meinen, es sei jetzt erst möglich, dem wirklichen Leben nachzugehen, kann Bale „definitiv nachvollziehen. Weil du als Athlet, vor allem in einem Team, den Terminplan nicht selbst bestimmen kannst. Anders als beim Golf oder beim Tennis. Wir sind hier nur Roboter. Man sagt uns, wo wir erscheinen müssen, wann wir wo sein sollen, wann wir zu essen haben, wann wir uns mit dem Trainer zusammensetzen. Es ist, als würdest du dein Leben auf eine gewisse Art verlieren“.

Der Job des Fußballers lasse es nicht zu, „selbst zu entscheiden. Und zu entscheiden, wann du etwas machen willst. Auf der anderen Seite glaube ich, dass eine Karriere im Fußball derart kurz ist, dass man manchmal auch auf Dinge verzichten muss“.

Bale seit 16. Lebensjahr Profi

Bale, Ehemann und dreifacher Vater, feierte sein Profidebüt beim FC Southampton im April 2006 im Alter von nur 16 Jahren. Nach zwei Spielzeiten zog es ihn 2007 nach London zu Tottenham Hotspur, wo er bis 2013 sein Geld verdiente, ehe die Königlichen ihn für die damalige Rekordablöse von 100,7 Millionen Euro verpflichteten. Seine Etappe in Spanien befindet sich unmittelbar vor dem Ende. Unter Zinédine Zidane kam er in den letzten drei Partien der Saison nicht zum Einsatz. Wohin es den Waliser ziehen könnte, ist offen.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Die Befürchtung/Vermutung habe ich mittlerweile auch. Meiner Meinung nach sollte bis zum Traingsstart ein klärendes Gepräch zwischen Bale, seinem Agenten, Perez und Zidane stattfinden in welchem es zu klären gilt welche Ambitionen er noch in Madrid und (mittlerweile) auch im Profifußball allgemein hat.

Ich meine das Ganze garnicht despektierlich oder zynisch aber ich könnte es irgendwo nachvollziehen wenn er sich nun - mit 30 und stark angeschlagener Physis - dazu entscheidet einen anderen Weg einzuschlagen und eventuell den Schritt in den "Profigolf" wagt. In diesem Fall wäre es in Ordnung den Vertrag (ohne Gehaltsauszahlung natürlich) aufzulösen, nur sollte endlich Klarheit geschaffen werden.

Ich glaube er hat mit Fussball an sich abgeschlossen. Glaube kaum, dass er noch grosse Lust auf Titel hat. Er wird wahrscheinlich sein Vertrag absitzen, da kommt ja einiges an Geld zusammen. Bei Vertragsende ist er ja schon 32 oder so, dann kann er auch golfen gehen. Vertragsauflösung kommt für seinen Agenten wahrscheinlich überhaupt nicht in Frage. Da haben wir uns nen „gold digger“ eingefangen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gab es in der Geschichte von real einmal einen ähnlichen Fall? Egal was bale in manchen Spielen für real geleistet hat und wie jetzt mit ihm umgegangen wird, finde ich sein Verhalten leider echt erbärmlich. Ich mochte bale immer gerne aber ihm wurde lange genug das Vertrauen gegeben und er hat nichts daraus gemacht. Sich aber jetzt so zu verhalten klingt stark nach der Reaktion eines trotzigen Kindes und ist sehr sehr unprofessionell.
 
Für sein Gehalt und sogar nur für ein Bruchteil davon, dürfte mir mein Verein sogar vorschreiben wann ich auf Toilette zu gehen habe. Wer von uns kann schon mit 30 Jahren in Rente gehen?

Das mag jetzt leicht dahingesagt sein, aber glaub mir, das lohnt sich nicht. Geld macht nur glücklich, wenn man zuvor schon glücklich war. Immer dieser Materialismus hier ...
 
Das mag jetzt leicht dahingesagt sein, aber glaub mir, das lohnt sich nicht. Geld macht nur glücklich, wenn man zuvor schon glücklich war. Immer dieser Materialismus hier ...
Zum Teil hast du recht, Materialismus macht nicht immer bzw nur kurzfristig oder nur bedingt glücklich, jedoch möchte ich mal seine Meinung dazu hören wenn er kein fussballer geworden wäre und in einer Firma am Band arbeiten müsste weil er sonst sein nichts zu essen auf den Tisch bekommen würde. Somit unterscheide ich zwischen Materialismus und "überleben". Soll er sich doch zur Ruhe setzen, jetzt kann er das ja. Absolutes Jammern auf hohem Niveau.
 
Das mag jetzt leicht dahingesagt sein, aber glaub mir, das lohnt sich nicht. Geld macht nur glücklich, wenn man zuvor schon glücklich war. Immer dieser Materialismus hier ...

Geld macht nicht automatisch glücklich.
Kein Geld macht aber automatisch unglücklich.
 

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