
„Gareth bekam nicht den Respekt, den er verdient hätte“
LONDON. Jonathan Barnett ist ein Mann der deutlichen Worte. Das hat er in der jungen Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt, als er sich zu seinem prominentesten Klienten, Gareth Bale, äußerte. Und seine Meinung hält er auch nach wie vor nicht hinter dem Berg. Entsprechend kann sich Real Madrid jetzt etwas anhören, nachdem Bales Abgang nach sieben Jahren zurück zu Tottenham Hotspur perfekt geworden ist.
„Für jemanden, der es so gut bei Real Madrid gemacht hat, hat er nicht den Respekt bekommen, den er verdient hätte. Das war ein großes Problem. Bei dem, was er für Real Madrid erreicht hat, sollten sie den Boden küssen, auf dem er geht“, bemängelte der Berater in einem Interview mit TALKSPORT die aus seiner Sicht mangelnde Wertschätzung.
Berater schießt gegen Real-Fans: „Eine Schande“
Bei BBC RADIO 4 ätzte Barnett derweil gegen den Teil der Madridistas, der den Linksfuß immer wieder ausgepfiffen hatte: „Er hätte besser behandelt werden sollen. Ich möchte niemanden beschuldigen oder darauf eingehen. Ich denke, was die Fans getan haben, war eine Schande, und der Verein hat nicht geholfen. Das ist alles, worauf ich mich wirklich einlassen möchte.“
Warum es für den Waliser bei den Königlichen in den vergangenen zwei, drei Jahren stetig bergab ging? „Es war eine Ansammlung von Zusammenstößen von Persönlichkeiten, eine Entwicklung, nicht unterstützt worden zu sein. Es waren viele verschiedene Dinge“, so Barnett, der hierbei sicherlich auch Trainer Zinédine Zidane gemeint haben dürfte.
„Es waren vielleicht größere Klubs als Tottenham interessiert“
Man sei sich zuletzt einig gewesen, dass Bales „Karriere bei Real Madrid zu Ende war“. Daher konnte das einjährige Leihgeschäft mit Tottenham von allen Beteiligten binnen nur knapp einer Woche eingefädelt werden. „Die Verhandlungen waren einfach, als wir merkten, dass es etwas Ernstes ist. Es war eine ziemlich leichte Entscheidung. Gareth hatte andere Optionen, aber Tottenham ist seine Liebe. Es ist gut, ihn glücklich zu sehen. Es waren andere Klubs, vielleicht größere als Tottenham, interessiert, aber er musste glücklich damit sein, wohin er geht“, sagte Barnett. Meint er damit unter anderem Manchester United? „Darauf möchte ich nicht wirklich eingehen, das muss privat bleiben.“
Barnett: Bales Spurs-Aufenthalt über Leihe hinaus denkbar
Obwohl Bale noch nicht wieder für den Premier-League-Teilnehmer, für den er schon von 2007 bis 2013 aufgelaufen war, gespielt hat und das aufgrund einer Verletzung auch erst nach der Länderspiel-Unterbrechung im Oktober erst tun können wird, hält Barnett dessen Aufenthalt bei den Spurs über den Sommer 2021 hinaus schon für denkbar.
Der 70-Jährige: „Es liegt an ihm. Hoffentlich wird das Thema nicht aufkommen. Er wird bei Tottenham so erfolgreich sein, dass er bleiben wollen wird. Es wird einfach sein, den Rest zu erledigen. Am Wichtigsten für ihn ist, dass er den Fußball genießt und gut spielt. Solange das der Fall ist, ist alles gut.“
Vertraglich an Real gebunden ist der 31 Jahre alte Offensiv-Star noch bis zum 30. Juni 2022. Obwohl er nur ausgeliehen wurde, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich nochmals das Trikot des weißen Balletts überstreifen wird, verschwindend gering.
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