Interview

Bale bricht Schweigen: „Real macht es einem schwer, um ehrlich zu sein“

Gareth Bale ist es wichtig, wieder Spielpraxis zu bekommen. Einen Abgang von Real Madrid scheint er daher nicht auszuschließen, worauf Aussagen hindeuten. Der Klub „macht es einem aber schwer“. 2019 habe Real „alles abgeblockt“.

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Bale wird bei Real nicht mehr gebraucht – Foto: imago images / Cordon Press/Miguelez Sports

Bale doch offen für Real-Abgang?

MADRID. Er werde bei Real Madrid bleiben. Bis zum Ende der Vertragslaufzeit am 30. Juni 2022 sogar. Obwohl er nicht spielt. Das hatte Jonathan Barnett in der Vergangenheit ein ums andere Mal betont, als es um seinen prominenten Klienten Gareth Bale gegangen war. Ob der von Trainer Zinédine Zidane seit langem nicht mehr wichtige 31-jährige Waliser aber wirklich darauf Lust hat, bei den Königlichen auf der Bank oder der Tribüne zu versauern?

Im Kreise der Nationalmannschaft hat Bale sein Schweigen gebrochen und gegenüber dem britischen Bezahlsender SKY SPORTS deutlich gemacht, dass er durchaus noch den Willen verspürt, Pflichtspiele zu bestreiten, bedeutend zu sein. Anders als es die vielen Aussagen von Berater Barnett vermuten lassen, klingen die Worte des Offensiv-Stars danach, als würde er einem Abgang aus Spaniens Hauptstadt doch durchaus offen gegenüberstehen.

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„Es liegt in den Händen des Klubs“

„Ich will Fußball spielen. Ich bin erst 31, fühle mich aber immer noch großartig. Ich spüre, dass ich noch viel zu geben habe. Wir werden sehen, was passiert. Es liegt in den Händen des Klubs, der es einem aber sehr schwer macht, um ehrlich zu sein“, betonte Bale offen.

„2019 hatte ich versucht, zu gehen – Real blockte alles ab“

Während hinlänglich bekannt ist, dass der Verein den Problem-Profi gerne schon längst losgeworden wäre, stellt sich die Frage: Was will Bale selbst wirklich? Bleiben oder zu einem anderen Verein? „Der Klub muss diese Frage beantworten“, so die Ansage des Linksfußes: „Letztes Jahr hatte ich versucht, zu gehen (zu Jiangsu Suning nach China; d. Red.). Sie blockten in letzter Sekunde alles ab. Das Projekt letztes Jahr hatte mich begeistert, aber der Klub hat es nicht erlaubt. Ich will noch immer Fußball spielen und bin noch immer motiviert. Es liegt am Klub, ich kann nicht so viel machen. Ich habe einen Vertrag und alles, was ich machen kann, ist, weiterhin zu tun, was ich tue. Hoffentlich kommt dann etwas dabei rum.“

„Werden in diesem Transferfenster viel Zeit haben“

Auch eine Rückkehr in die Premier League, die er vor exakt sieben Jahren von Tottenham Hotspur aus gen Madrid verlassen hatte, würde primär nicht von ihm abhängen, so Bale: „Man muss erst sehen, welche Situationen sich auftun. Wir werden in diesem Transferfenster viel Zeit haben. Die Zeit wird es zeigen.“

Zumindest nach aktuellem Stand wird die einst 100,7 Millionen Euro teure Verpflichtung auch die Saison 2020/21 bei dem weißen Ballett beginnen. Ehe Bale zur kurzen Vorbereitung zu Real stößt, kämpft er mit Wales aber um Siege in der Nations League gegen Finnland und Bulgarien. In dem Umfeld der Landes-Auswahl geht es Bale bestens: „Wenn ich hierher komme, bin ich sehr glücklich. Ich fühle ich mich sehr wohl und willkommen. Ich spiele mit viel Leidenschaft für Wales. Was in Madrid passiert, passiert in Madrid. Das beeinflusst mich nicht so arg, denn ich habe genug Erfahrung, um damit umzugehen.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Kann es sein, dass Bale letztes Jahr einfach nicht gehen durfte, weil man etwas in Panik geraten ist nach der deftigen Niederlage in der Vorbereitung gegen Atletico und dem Kreuzbandriss von Asensio? Den beiden jungen Brasilianern hat man damals noch nicht so viel zugetraut und wollte offensichtlich einen weiteren erfahrenen großen Star im Aufgebot behalten. Möglicherweise selbe Geschichte mit James. Im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer. Es wäre aber schön, wenn die Causa Bale (und James) schon dieses Jahr ein versöhnliches Ende finden würde.
 
Ich bin Bale vieles Dankbar, er war mitverantworlich für unsere erfolgreichste Zeit. Es ist aber Zeit das er wechselt. Es wäre das beste für alle Parteien.

Ich hoffe Griggs redet auf ihn ein wie wichtig es ist diese Saison zu spielen da die EM stattfindet und Bale Spielpraxis braucht.
 
@dejan Ja das wird der Wendepunkt gewesen sein, leider verfiel der Verein etwas in Panik, Asensio Verletzung kam dann noch hinzu.

Er ist schon ein amüsanter Kerl, spricht einerseits davon noch sportliche Ambitionen zu haben und erwähnt dann, vom Projekt in China begeistert gewesen zu sein, Stichwort ein noch höheres Gehalt als in Madrid...

In der spanischen Zeitung ABC (gehört zu den vertrauenswürdigeren) war heute ein Artikel, dass Zidane dem Verein mitgeteilt hat, dass Bale kein Spiel mehr machen wird unter seiner Regentschaft. Der letztendliche Schlüsselmoment für dieses Denken, war das Spiel gegen Mallorca (2:0) in dem Bale wie in einem Trainingsspiel auftrat. Danke Zizou...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn er es wirklich "versucht" so wie er es sagt, dann sollte er mal über eine Gehaltskürzung nachdenken und dann findet sich bestimmt schon eine neue sportliche Herausforderung für ihn.
 
Von dem Titel her ist Real Total das neue Team Evil, no front
 
Wenn er es wirklich "versucht" so wie er es sagt, dann sollte er mal über eine Gehaltskürzung nachdenken und dann findet sich bestimmt schon eine neue sportliche Herausforderung für ihn.

er hatte doch mit dem china klub einen verein gefunden zudem er wollte und auch selbes gehalt oder sogar mehr kriegt. Verein wollte ihn aber lieber halten und 40mio im jahr für nix zahlen
 
Es liegt an den vereinen so so,wenn dann Don Perez kommt,und sagt verein XXX will ihn verpflichten er muss nur auf 50% seines horrenden Gehaltes verzichten,wenn er wechselt,will er dann auch immer noch spielen?

Bin mal gespannt,ob er auch mit gehaltseinbussen wechselt ....wenn er wechselt
 

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