Interview

Ballon-d‘Or-Veranstalter: „Hatte großen Druck seitens Real Madrid“

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Am Ende kam es dann doch nicht so, wie es viele wochenlang erwartet hatten: Champions-League-Sieger Vinícius Júnior musste sich bei der Wahl zum Triumphator des Ballon d‘Or 2024 gegenüber Europameister Rodri geschlagen geben. Etwa sechs Stunden vor der Gala am Montag war durchgesickert, dass die Expedition von Real Madrid ihre Paris-Reise nach der im Hintergrund gewonnenen Erkenntnis des Misserfolgs – ja nicht nur von Vinícius, sondern auch von Jude Bellingham und Daniel Carvajal – abgesagt hat.

Die französische Fußball-Fachzeitschrift FRANCE FOOTBALL ist es, die den wichtigsten Individualpreis des Fußballs seit 1956 vergibt. Ihr Chefredakteur Vincent Garcia kommentierte das Fernbleiben der Madrider Delegation noch am Abend gegenüber dem Fernsehsender der Sportzeitung L’ÉQUIPE, die wiederum eng mit FRANCE FOOTBALL verbandelt ist. Beide Medienhäuser gehören zur Amaury Sport Organisation.

„Ich hatte großen Druck seitens Real Madrid, aber wie bei anderen Vereinen war ich immer klar. Wir haben uns ihnen und allen anderen Vereinen gegenüber sehr klar ausgedrückt: In diesem Jahr würden der Sieger und die Siegerin nicht benachrichtigt. Alle Vereine der Favoriten bestanden darauf, die Informationen zu erhalten. Ich dachte, alle hätten zugestimmt, aber im letzten Moment, ich weiß nicht warum, gerieten manche Leute in Panik und wollten die Spielregeln ändern. Vielleicht hatten sie ein Gefühl, vielleicht hat der Clásico nicht geholfen. Ich bin mir nicht sicher, ob sie sich zu 100 Prozent sicher waren, dass Vinícius den Ballon d‘Or nicht gewinnt“, berichtete Garcia.

Er beteuerte, dass niemand direkt etwas erfahren habe – „weder bei Real noch bei City. Rodris Emotionen auf der Bühne sind die beste Antwort. Er wusste von nichts. Das nimmt allen Vermutungen den Wind aus den Segeln, dass man den einen oder anderen hätte warnen können“. Warum gewann Vinícius nicht? Garcia: „Natürlich hat Vinícius sicherlich darunter gelitten, dass Bellingham und Carvajal unter den fünf Besten waren, weil es ihn mathematisch ein paar Punkte kostete. Einige Stimmen gingen auch durch Toni Kroos weg. Es fasst auch die Saison von Real zusammen, die von drei bis vier Spielern getragen wurde. Die Juroren haben ihre Entscheidungen unter diesen drei, vier Real-Spielern aufgeteilt, was Rodri zugute kam.“ Abstimmen durfte je ein Journalist aus jedem Top-100-Land der FIFA-Rangliste. Es durften Punkte an zehn der 30 Kandidaten vergeben werden: 15, zwölf, zehn, acht, sieben, fünf, vier, drei, zwei und ein Punkt.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Real beweist erst grösse wenn es niewieder zu dieser Clownshow geht.
 
Stell dir vor, es ist Ballon d’Or und keiner geht hin..

Naja, ganz so war es nun nicht am gestrigen Abend in Paris.
Rodri von Manchester City ist ein verdienter Sieger eines sich langfristig selbstabschaffenden Pressepreises.
Undurchsichtig gewählt, irgendetwas zwischen ESC und den demokratischen Wahlen der damaligen DDR anmutend, geht in den letzten Jahren kaum eine Wahl über die schillernde, mit ehemaligen Ikonen des Weltfussballs dekorierten Bühne, ohne vorher die Fanlager zu spalten.

Rodri ist Europameister geworden und hat mit Manchester City die nationale Meisterschaft gewonnen und dabei eine wichtige Rolle gespielt.

Zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr hatte er mit Manchester City die Premier League, den FA Cup und die Champions League gewonnen. Mit Spanien gewann er die Nations League und den Ballon d’Or heimste sich folgerichtig wer ein?
Richtig, Lionel Messi, - damals frisch gekürter Weltmeister und souveräner Sieger der Ligue A mit PSG - bevor er dem europäischen Profifussball „adieu“ sagte um seine Karriere im sonnigen Miami ausklingen zu lassen.

Daran lässt sich die Problematik der Wahl ausmachen:
Es gibt keine transparente Matrix oder Gewichtung des Teamerfolgs und der individuellen Einzelleistung.
Mal wird die Entscheidung mit dem wichtigen Gewinn der WM mal der Performance des Spielers begründet.

Mir als Anhänger eines Fussballvereins ist die Prämierung realtiv gleichgültig, allerdings sorgt das Fernbleiben der Real Madrid-Delegation für ein Bild der “beleidigten Leberwurst” und führt zu einem Imageschaden eines Clubs der international gleichermaßen dominiert wie spaltet.
Der völlig verdiente Spott der Medien und Fans kann aber auch positive Folgen für den Madridismo haben.
Die Abneigung speist sich nämlich nur temporär aus dem gestrigen Fernbleiben.
Es ist eine Mixtur aus Abneigung aufgrund einzelner Protagonisten die durchaus auch bewusst Gegner und dessen Fans provozieren, der anhaltende (Team)erfolg gegen die von Experten ausgemachten Favoriten(Bayern, Man City, Liverpool) und gegen jede ausgemachte Wahrscheinlichkeit der Buchmacher und Hamanns dieser Welt.
Und aus einer immer wieder befeuerten Legende des nur durch Finanztricks und Schiedsrichterbestechungen erlangten Erfolgs.
Solche Einladungen, seinen Hohn gerechtfertigt über Real Madrid ergiessen zu können bleiben natürlich und insbesondere nach der Clasico-Demütigung, nicht ungenutzt.

Aus der mittelfristigen Fanbrille heraus lassen sich aber folgende Beobachtungen machen:

Seit Saisonbeginn wirkt das Team mitunter nicht mehr so harmonisch wie in der letzten Saison. Es wird lieber der eigene Abschluss gesucht, als den besser postierten Mitspieler zu bedienen und im Anschluss von diesem lautstark gerügt.
Im Defensivverbund hat man nicht immer das Gefühl, dass jeder für den anderen bereit ist ein oder wie in der Vergangenheit auch zwei Extrameter zu gehen.

Im Anschluss an die gestrige Wahl lässt sich nun feststellen, dass der interne & externe Zuspruch für den designierten Preisträger Vini Jr enorm ausfällt und sich gleichzeitig alle Anderen klar gegen Real Madrid positionieren.
Das ganze könnte also auch zu einer Wagenburgmentalität führen (um an dieser Stelle ein “Mia san Mia” zu vermeiden).

Wir gegen den Rest der Welt.
Wir gegen die Rassisten und Kritiker.
Wir gegen die Wahrscheinlichkeiten.

Wenn es so kommt, wäre der erlittene Imageschade zu verschmerzen und hätte tatsächlich etwas Positives.
Denn wenn dieses Team die richtige Mentalität und ausgereifte Persönlichkeiten entwickelt und als eine geschlossene Mannschaft auftritt kann man nur erahnen wie groß das Potential auf weitere Titel sein wird.

Auf Titel.
Titel, die etwas bedeuten.
Titel, die der gewinnt, der am Ende oben steht.
Titel, die auf dem Platz entschieden werden.
Fussball ist aufm Platz, nicht an der Wahlurne.

Mein abschliessendes Fazit fällt wie folgt aus:
Die Entscheidung der Preisverleihung nicht beizuwohnen wäre an sich richtig, wenn sie grundsätzlich und weit im Voraus und für die Zukunft geltend, getroffen worden wäre.

Der Preisverleihung als Reaktion darauf, dass der eigene Schützling against all odds (wahrscheinlich von der MARCA ermittelt) nicht gewinnt fernzubleiben erscheint kindisch, beleidigt und ist unnötiges Futter im geräumigen Trog der Kritiker.
Sollte es am Ende tatsächlich dazu beitragen, dass das Team weiter zusammenwächst und am Ende der Saison Titel am Cibeles anstatt auf dem roten Teppich in Paris gefeiert werden, dann, ja dann war es das alles vielleicht sogar wert.

Bis dahin bleibt nur abschliessend dem Titelträger Rodri zu gratulieren. Vor allem zum EM-Titel und der Premier League aber natürlich auch dazu in den Augen hunderter Journalisten der beste Fussballer der letzten Saison zu sein.
 
Von der spanischen Seite her war das eine super Gala mit vielen Ehrungen.
Real beste Manschaft der Welt.
Rodri bester Spieler seine Rede auf spanisch war der Hammer vor allem das er Carvajal den Titel gegönnt hat.
Yamal bester Nachwuchs Spieler
Aitana beste Spielerin
Hermeso auch ein Titel abgeräumt
Farce beste Frauen manschsft.

Viva Espana
Hala Madrid
 
Was ist das denn für eine Erklärung?

Dass die restlichen Fussballwelt uns wegen unsere ganze Triumphe nicht mag ist uns ja bekannt.
Und wisst ihr was, sie werden uns auch weiterhin nicht mögen, denn: WIR WERDEN WEITER TRIUMPHIEREN, immer und IMMER WIEDER!!!
Und dass mit dem Team zusammengesetzt aus den BESTEN Spielern.

Hoffe Vini dreht jetzt so richtig auf!!!
Das ist die beste Antwort.
Vor allem für uns, aber auch für ihn wenn es nun sein Ziel ist diesen Goldenen Ball mitzunehmen.

Hala Madrid!
 
Naja ist er halt leider Schwarz. Wie oft man schon gehört hat, dass er selbst dran Schuld ist an dem Hass gegen ihn. Ist klar... Rassismus ist wieder omen Vogue in Europa, wir sehen es in den Wahlen, in den Stadien und hier wieder mal.
 
Sie haben es geschickt so gedreht, dass niemand Ihnen was vorwerfen kann, denn Real Madrid ist für die Öffentlichkeit sowieso der unsympathische Bösewicht. Laporta der Clown war die Krönung.
es ist so true. Sie haben es trotz barcas Flop Saison geschafft, das es ein Barca Event mit Hymne wird. Und wir sind team of the year aber nichtmal die Hymne
 

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