
“Griezmann fix, Neymar könnte passieren”
Barcelona-Fans träumen vom nächsten Top-Sturm. Aber ob Antoine Griezmann und Neymar wirklich kommen? “Griezmann ist denke ich fix”, ist sich Alex Truica, Chefredakteur von Barçawelt, sicher: “Da muss man nur auf den 1. Juli warten, an dem seine Ausstiegsklausel gezogen wird, aber der Transfer müsste bereits eingetütet sein. Neymar will zurück, wenn man den Medienspekulationen sowie den Aussagen von Vizepräsident Jordi Cardoner glaubt. Und wenn er wirklich zurück will, denke ich, dass sich der Verein auch mit ihm beschäftigen wird. Aber ob das finanziell machbar ist, bleibt abzuwarten. Der Spieler Neymar würde Barça absolut weiter helfen – wenn er sich auf Fußball konzentrieren kann, ist er absolute Weltklasse.”
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Heißt es dann möglicherweise bald “MGN” statt “MSN”? Dann müsste wohl das “S” von Luis Suárez gestrichen werden. Oder was würde mit dem Uruguayer passieren? “Altersteilzeit”, scherzt Truica. Er glaubt, dass “es verschiedene Startformationen geben könnte. Griezmann gibt einem Team taktische Variabilität, er kann sowohl neben als auch rund um Messi spielen, sodass Suárez ein paar Pausen erhalten könnte.”
Da der Mittelstürmer “schon 32 ist, sich ganz klar im Herbst seiner Karriere befindet und selbst sagte, dass der Verein sich umsehen müsse nach neuem Stürmer, zeigt, dass er sich wohl unterordnen würde in bestimmten Situationen – nicht komplett, aber mehr Pausen eingehen würde. Auch einem Messi kann man mal Pausen geben, dann könnte z.B. Griezmann als Linksfuß auf der halbrechten Seite agieren. Oder Messi auf der zehn vor einer Doppelsechs, noch mehr in der Rolle des Regisseurs, der die Fäden aus dem Mittelfeld heraus zieht, das ist auch vorstellbar. Taktisch wäre Barça sehr flexibel und unberechenbar, mit ‘MGN’ wäre Griezmann aber sicherlich hauptsächlich die Neun.”
“Champions League hat Priorität”
Nach nur zwei Meisterschaften in den letzten elf Jahren kündigte Zinédine Zidane schon Ende April an: „Die Liga wird unsere Priorität sein!“ Logisch nach vier Champions-League-Titeln in fünf Jahren – bei den Katalanen sieht das ganz anders aus: Vier der letzten fünf Liga-Titel gingen ins Camp Nou, seit Lionel Messi da ist (2004), wurden sogar zehn Meisterschaften gefeiert. „Die Champions League hat definitiv Priorität, noch mehr als in der vergangenen Saison“, glaubt Truica: „Messi rief die Königsklasse zu Saisonbeginn als Ziel aus, und nachdem es wieder nicht geklappt hat, und trotzdem die Liga gefeiert wurde, ist jetzt die Champions League dran.“
An Ehrgeiz mangelt es nicht, findet Truica: „Der Stachel sitzt da schon sehr tief nach den beiden bitteren Pleiten gegen Rom und Liverpool. Da will und muss Barça was gut machen. Die Katalanen wollen immer die Liga, aber gieriger dürften sie auf die Champions League sein.“
“Hazard ein deutliches Upgrade”
Mit 100-Millionen-Neuzugang Eden Hazard wollen die Königlichen endlich die Rekordmeisterposition auf 34 ausbauen. Herrscht nun wieder Angst in Katalonien vor dem neuen „Galáctico“? “Sagen wir so: Hazard macht Real Madrid definitiv besser und wettbewerbsfähiger, denn da ging Madrid in letzten zwei Jahren einiges ab – Bale und Vinícius gehören für mich nicht zur größten Klasse. Der eine ist ständig verletzt und fühlt augenscheinlich auch in der Mannschaft nicht wohl – ständig ausgepfiffen zu werden ist zudem nicht hilfreich -, der andere ‚nur‘ ein Rookie aus Brasilien. Aber jetzt ist jemand da, der Real Madrid besser machen kann, ein deutliches Upgrade. Aber Angst habe ich nicht, denn Barça hat Messi im Team, kein Spieler kommt eher einer Erfolgsgarantie näher über 38 Spieltage als er. Aber Real wird dank Hazard näher an Barça ran kommen, weiter als die 19 Punkte (Rückstand 2018/19; d. Red.) geht’s nicht. Ihn zu holen war definitiv die richtige Entscheidung, er wird für viel Spektakel und somit Erfolge sorgen.”
“Real hat Schwachstellen auf Transfermarkt behoben”
Neben Hazard zeigt sich der Barça-Experte noch weiter voll des Lobes für die Transferaktivitäten der Königlichen: “Zu Mendy hört man aus Frankreich viel Gutes: er ist dynamisch, sprintstark, wird Marcelo Feuer unterm Hintern machen. Ob die Neuzugänge dann auch alle 45 bis 60 Millionen wert sind, wird sich zeigen, aber auf dem Papier hat Real bisher seine Schwachstellen adressiert und versucht zu beheben. Ein zentraler Mittelfeldspieler fehlt noch, aber da sind die Blancos ja dran.”
Einzig den 60-Millionen-Transfer von Luka Jović sieht er noch etwas skeptisch: “Jović wird, so hochgelobt er auch ist, wohl trotzdem nur eine Bankrolle hinter Benzema einnehmen, weil Benzema gesetzt ist. Siehe Mariano: Auch der kam mit dem Versprochen von 21 Toren aus Frankreich und kam nicht über eine Ersatzrolle hinaus. Obwohl Jović ein super Talent, Killer vor dem Tor und guter Einkauf ist, wird er wohl trotzdem erstmal auf der Bank sitzen – insofern Zidane nicht auf ein 4-4-2 umstellt.”

“Wunschspieler von Real? Isco!”
Die Königlichen haben schon eingekauft, bei Barcelona geht’s erst los. Beteiligen sich die “Blaugrana” am Ende gar bei Reals “Operación salida”? Hätte Alex Truica einen Wunsch frei, dann wäre die Sache für ihn klar: “Einem Isco-Coutinho-Tausch wäre ich nicht abgeneigt. Ich denke, die Spieler würden im jeweils anderen Team besser zur Geltung kommen: Isco ist ein bisschen wie Iniesta, dribbelt, dreht Pirouetten, hat eine enge Ballführung, ist technisch eine Augenweide – er würde gut zu Barça passen; wohingegen Coutinho leider oftmals wie ein Fremdkörper wirkt, sein Heldenfußball mit seinen geliebten Weitschüssen passt aus meiner Sicht womöglich besser zu Real. Für den richtigen Preis fände ich Isco interessant. Und dann muss man natürlich Hazard nennen, von dem ich sehr viel halte, für mich einer der besten fünf Spieler der Welt. An Barcelonas Stelle hätte ich mich daher auch um Hazard bemüht.” Der Belgier hat sich jedoch für die Merengues entschieden, um die nationale Vorherrschaft der Katalanen zu beenden. Ob so Real mal wieder eine Meisterschaft bejubeln kann?
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