
„Wenn sie etwas gewinnen, entspannen sie sich wieder“
MADRID/BARCELONA. Die Entlassung von Rafael Benítez und die „Inthronisierung“ von Zinédine Zidane hat sich positiv auf das Starensemble Real Madrids ausgewirkt. Im ersten Spiel war er bereits da, der „Zidane-Effekt“. Beim 5:0-Schützenfest gegen Deportivo La Coruña, das zuvor gegen keinen hochkarätigen Gegner mehr als zwei Gegentore kassiert hatte, präsentierte sich die Mannschaft in Weiß wie ausgewechselt. Sie verteidigte besser und geschlossener, griff aber auch zielstrebiger und hungriger an.
Zidanes Aufgabe wird es nun sein, Erfolg mit Konstanz zu vereinen. Genau darin sieht Hristo Stoichkov das große Problem des einstigen Weltfußballers. „Zidanes Mannschaft wird Angst verbreiten – auf kurze Sicht, nicht auf lange“, behauptete der frühere Flügelstürmer des FC Barcelona gegenüber dem Radiosender ONDA CERO.
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Der 49-jährige Bulgare weiter: „Es wird schwierig sein, dieses Niveau zu halten. Bei Madrids Spielern ist es häufig so, dass sie sich wieder entspannen, wenn sie gewinnen und erfolgreich sind.“ Selbst ein Coach mit dem Legenden-Status Zidanes könnte an dieser Mentalität scheitern, führte er aus.
„Es ist nicht einfach, so viele Stars bei Laune zu halten“
Zidane selbst lobte nach seinem Traum-Debüt die Einstellung des gesamten Teams, erklärte aber auch, dass man sich darauf nicht ausruhen dürfe. Trotz dieser ernsten Worte rechnet Stoichkov damit, dass sich die Spieler früher oder später zurücklehnen und in die gleichen Muster wie unter Benítez zurückfallen: „Zidane ist ein guter Junge, der die Mannschaft ohne Strenge führen wird. Es wird aber der Tag kommen, an dem manche Spieler unzufrieden werden, zu einer bestimmten Uhrzeit trainieren oder auf einer bestimmten Position spielen wollen. Das ist respektlos gegenüber dem Trainer, ist heutzutage aber nicht selten. Es ist nicht einfach, sich mit so vielen Stars herumärgern und diese bei Laune halten zu müssen.“
Real Madrids Trikots 2015/16: weiß-kurz, grau, blau und weiß-lang
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