
Die Ausgangslage
- Halbfinal-Rückspiel in der Copa del Rey: FC Barcelona gegen Real Madrid! Ein Clásico am Mittwochabend (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im TV) wird entscheiden, wer gegen CA Osasuna am 6. Mai in Sevilla um den spanischen Pokal spielen darf. Während die Königlichen vor neun Jahren das bislang 19. und letzte Mal die Copa del Rey gewannen, damals übrigens mit Trainer Carlo Ancelotti in seiner ersten Amtszeit, liegt bei Barça der 31. und bis dato letzte Copa-Titel erst zwei Jahre zurück. Nun starten die Blancos in der vermeintlichen Außenseiter-Rolle ins Halbfinal-Rückspiel, das im Spotify Camp Nou steigt. Denn die Königlichen verloren zuletzt drei Clásicos in Serie: Auf die 1:3-Schlappe im Finale der Supercopa folgte die 0:1-Niederlage im Copa-Halbfinal-Hinspiel und kürzlich eine 1:2-Pleite in LaLiga. Die Madrilenen stehen folglich unter Zugzwang, schließlich gibt es einen Rückstand aufzuholen. Ob es gelingt? Bereits 18-mal hatten die beiden Erzrivalen die Gelegenheit, den Kontrahenten aus einem Wettbewerb zu werfen und selbst weiterzukommen. Vor dem Supercopa-Halbfinale 2022 (Real gewann 3:2 nach Verlängerung) gingen in der Copa del Rey sechs an Real (1916, 1942, 1962, 1970, 1993, 2013) und sieben an Barça (2016, 1954, 1957, 1959, 1997, 2012, 2019), dazu kommen vier Aufeinandertreffen in der Champions League: 1960 und 2002 jubelten die Merengues, 1961 und 2011 die Blaugrana. Macht: 9:9! Steht es nach dem Copa-Halbfinale 10:9 oder 9:10? Es wird spannend!
Der Gegner
- Selbstvertrauen konnten am vorigen Wochenende beide Mannschaften tanken: Real Madrid feierte einen 6:0-Kantersieg gegen Real Valladolid, der FC Barcelona zuvor bereits einen ähnlich deutlichen 4:0-Sieg gegen den FC Elche. Der psychologische Vorteil dürfte im Clásico allerdings aufseiten der Katalanen liegen. Nicht nur blickt die Blaugrana auf eine zuletzt überaus zufriedenstellende Bilanz gegen Real Madrid, sondern auch die Tatsache, dass man die LaLiga-Tabelle nach dem 27. Spieltag mit zwölf Punkten vor dem Erzrivalen aus der Hauptstadt anführt, sorgt für Befreiung, die auch in der Copa del Rey beflügeln könnte. Trotzdem ist man in Barcelona gewarnt. „Wir wissen, dass ein Remis zum Weiterkommen reicht, doch das spielt keine Rolle: Wir wollen gewinnen, wir wollen dominieren und gut spielen“, sagte Trainer Xavi Hernández zwar, erklärte zu Real Madrid aber: „Sie können gegen jeden gewinnen. Sie haben viel mehr Erfahrung, sie sind es gewohnt, Spiele zu drehen. Es ist sehr schwer, in Hin- und Rückspiel gegen Real Madrid zu bestehen. Trotz 0:1 – den Druck haben sie mehr als wir. Sie sind der amtierende Meister und Champions-League-Sieger.“ Obendrein bereitet die personelle Lage Sorgen, denn Barça muss auf vier wichtige Stammspieler verzichten. Ousmane Dembélé und Pedri fehlen weiterhin nicht vollständig fit beziehungsweise angeschlagen, auch Frenkie de Jong und Andreas Christensen fallen weiterhin verletzt aus.
Voraussichtliche Startelf: Ter Stegen – Araújo, Koundé, Alonso, Balde – Kessíe, Busquets, Roberto – Raphinha, Lewandowski, Gavi.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Während der FC Barcelona ohne vier Leistungsträger auskommen muss, hat Real Madrid im Kader nur einen Ausfall zu beklagen: Linksverteidiger Ferland Mendy. Aber auf dieser Position bieten sich Ancelotti einige Optionen: David Alaba kam am Wochenende zu seinem Comeback, Nacho Fernández ist wieder da und auch Eduardo Camavinga wusste auf dieser Position zu überzeugen. Daneben gibt es weitere Comebacks, denn nicht nur Antonio Rüdiger ist wieder fit – der Deutsche setzte gegen Real Valladolid (6:0) mit Knieproblemen aus –, sondern auch Mariano Díaz steht wieder zur Verfügung, wenngleich der Dominikaner am Mittwochabend keine allzu große Rolle einnehmen dürfte. Spannend bleibt, wie Ancelotti die Aufholjagd in Barcelona starten will. Denkbar, dass er im 4-2-3-1 aufstellt; Toni Kroos zu Beginn draußen und dafür Aurélien Tchouaméni neben Luka Modrić starten lässt. Mit Camavinga und Daniel Ceballos wären zusätzliche Waffen auf der Ersatzbank. In der Offensive könnte Ancelotti unter anderem auf Marco Asensio setzen und dafür Rodrygo Goes als Joker erst im weiteren Spielverlauf bringen.
- Verletzt: Ferland Mendy (Schollenmuskel)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Wir sind gut in Form, motiviert, konzentriert und haben nach dem Spiel gegen Valladolid ein gutes Gefühl. Wir haben viel Selbstvertrauen, dass wir ein gutes Spiel machen. Barça hat uns die letzten drei Male geschlagen. Es ist der Moment für uns, um zu gewinnen.“
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Xavi Hernández (Cheftrainer FC Barcelona): „Sie können morgen genauso gegen uns gewinnen, sie können gegen jedes Team gewinnen. Für mich ist das Ganze sehr ausgeglichen und sie sind die Favoriten. Sie sind nach wie vor besser daran gewöhnt, diese Art von Spielen zu bestreiten, sie sind daran gewöhnt zurückzukommen.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Der FC Barcelona und Real Madrid standen sich bis dato in 252 Clásicos gegenüber. Dabei spricht die Bilanz knapp für die Blancos, die 101 Siege bejubelten. Während 99 Siege an Barça gingen, endeten 52 Aufeinandertreffen remis. Torbilanz: 419 zu 412 aus Sicht der Königlichen.
- XAVI HAT OBERHAND VS. ANCELOTTI: Ancelotti (63) und Xavi (43) sind Trainer aus verschiedenen Generationen. Nicht nur knapp 21 Jahre trennen die beiden beim Alter voneinander, sondern auch sechs Clásicos. Als Trainer von Real Madrid bestritt Ancelotti bislang zwölf Partien gegen den FC Barcelona, bei Xavi waren es umgekehrt sechs. Ancelottis Bilanz ist eine negative: fünf Siege, sieben Niederlagen. Xavis eine positive: vier Siege, zwei Niederlagen.
- VORERST LETZTER CLÁSICO IM CAMP NOU: Der 253. Clásico wird der vorerst letzte im „alten“ Spotify Camp Nou sein, ehe die Umbauarbeiten im Zuge des Projekts „Espai Barça“ im Sommer richtig Fahrt aufnehmen sollen und der FC Barcelona dann temporär seine Heimspiele im Olympiastadion auf dem Berg Montjuic (offiziell Estadi Olímpic Lluís Companys) austragen wird, das rund 4,2 Kilometer südöstlich vom Camp Nou liegt. Barças Bauvorhaben ist übrigens fast doppelt so teuer wie Reals Renovierung des Estadio Santiago Bernabéu.
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