
MÜNCHEN. „Wir spielen das Spiel unseres Lebens und geben alles, damit wir das Finale erreichen“, betont Reals Verteidiger Sergio Ramos vor dem Rückspiel im Halbfinale der Champions League in München. Der spanische Welt- und Europameister selbst will nicht nur sein erstes Endspiel in der Königsklasse erreichen, er hat auch noch eine persönliche Rechnung mit Bayern-Torwart Manuel Neuer offen.
Auslöser ist das Elfmeterschießen im Champions-League-Halbfinale 2012, das Bayern im Rückspiel in Madrid mit 3:1 für sich entschieden hatte. Überragender Akteur war Neuer. Er hatte die Versuche von Cristiano Ronaldo und Kaká gehalten – und Ramos verzog seinen Elfmeter deutlich über das Tor. Der deutsche Nationaltorhüter erklärte danach in Interviews, warum er die Versuche von Ronaldo und Kaká gehalten hatte. Über Ramos sagte Neuer humorvoll: „Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Ramos lieber drüber schießt.“
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Dieses Zitat, das der FC Bayern offiziell nicht bestätigt, schlug in spanischen Medien hohe Wellen und wurde Neuer als arrogant ausgelegt. Ramos erwiderte zunächst nichts, doch als der FC Bayern im „Finale dahoam“ dem FC Chelsea im Elfmeterschießen (3:4) unterlegen war, konterte Ramos via Twitter: „Ich wusste nicht, dass Neuer gerne Endspiele verliert. Ich wünsche ihm im nächsten Jahr mehr Glück. Immer schön bescheiden bleiben.“
Ramos fügte zudem an, man sehe sich immer mehrmals im Leben. Seitdem hat sich der 28-Jährige jedoch zum Thema Neuer einen Maulkorb auferlegt, auch Manuel Neuer will sich nicht äußern. Spanische Medien wie die MARCA lüstern aber bereits vom (rachevollen) „Wiedersehen“. Beide Spieler sind ähnlich ehrgeizig und haben große Erfolge vorzuweisen. Neuer ist Champions-League-Sieger und hat zwei Meister-Titel mit den Bayern geholt. Ramos wurde mit Spanien Weltmeister, zwei Mal Europameister und feierte mit Real drei Meistertitel in der Primera División. Auch wenn ein erneutes Elfmeterschießen zwischen Bayern und Real unwahrscheinlich ist – die Münchner haben neun von zehn Heimspielen gegen Madrid gewonnen, aber nie mit 1:0 –, muss Neuer gewarnt sein. Ramos hat seit seinem Fauxpas gegen den Bayern-Keeper alle seine Strafstöße verwandelt – mit Ausnahme des Confederations Cup-Endspiels gegen Brasilien.
von Daniel Michel
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