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Bernabéu-Umbau noch teurer: Real Madrid über Kosten und Ende

Der Umbau des Estadio Santiago Bernabéu wird nochmals teurer, teilt Real Madrid mit. Die Kosten dürften sich nach Abschluss auf über eine Milliarde Euro belaufen. Zudem bestätigt der Klub: Die Modernisierung soll Ende 2023 fertig sein.

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Estadio Santiago Bernabéu Real Madrid Umbau
Das tut sich aktuell im Innenraum des Bernabéu  – Screenshot: YouTube/@maribeldejesusd

Bernabéu: 893 Mio. Euro allein bis Ende Juni

MADRID. Von 575 auf 800 Millionen Euro – und jetzt muss noch mehr Geld fließen: Der Umbau im und am Estadio Santiago Bernabéu wird noch teurer. Das hat Real Madrid in seinem am Montag veröffentlichten Finanzbericht zur Saison 2022/23 mitgeteilt. Demnach würden sich die Kosten allein bis zum 30. Juni 2023, dem abgelaufenen Geschäftsjahr, auf 893 Millionen Euro belaufen – ohne den dann auch noch fälligen Zinssatz von 2,5 Prozent. Mit dieser Einberechnung werden es am Ende über eine Milliarde Euro sein.

Die Modernisierung des Stadions läuft seit dem Frühjahr 2019 und hat allein in der zurückliegenden Spielzeit 355 Mio. Euro gekostet. Diesen Sommer beginnt mit einer ersten 34-Millionen-Zahlung die 26 Jahre andauernde Tilgung des Kredits, den der Verein zur Finanzierung des Mega-Projekts von mehreren Banken erhielt.

„Der wesentliche Teil bis Ende 2023 abgeschlossen“

Der Umbau soll mit einer dann einjährigen Verspätung im Dezember enden, woraufhin noch die Umgebung des Fußball-Tempels final hergerichtet wird. Real teilte nun offiziell mit, damit zu rechnen, „dass der wesentliche Teil davon bis Ende 2023 abgeschlossen sein wird“

Mit dem Jahr 2024 beginnt peu à peu die signifikante Steigerung der Erlöse, die das Bernabéu an Spieltagen und Nicht-Spieltagen generiert. Der Umbau-Abschluss wird einerseits für eine wieder maximal mögliche Zuschauer-Auslastung sorgen und erst recht Touristen aus aller Welt anlocken, die Geld lassen: für Tickets zu Pflichtspielen, für die Stadion-Tour, im Fanshop, in Bars, in Restaurants.

Bernabéu-Erlös: Signifikanter Anstieg ab 2024

„All dies führt zu der Schätzung, dass die Einnahmen des Stadions im Jahr 2023/24 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022/23 deutlich steigen werden, wenngleich sie immer noch auf einem deutlich niedrigeren Niveau liegen als erwartungsgemäß ab 2024/25, wenn die verschiedenen Geschäftsbereiche voll ausgeschöpft werden“, informiert Real hierzu.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Ich kenne mich in Spanien nicht so gut aus, aber wenn die ähnliche Preissteigerungen in der Baubranche haben, wie in Österreich, dann kann man die ~+500 Millionen schon verstehen.
Wobei man auch Bedenken muss, dass ~200 Millionen alleine für den aus- und einfahrbaren Rasen und das zugehörige Lager hinzugekommen ist. Somit ist man "nur" mehr bei +300 Millionen, was in etwa +30% entspricht.
Ich kann da von Erfahrungen sprechen. Ende 2019 als ich die ersten Angebote für den Bau meines Hauses bekam, war ich ca. bei 350k (inkl. Pool, Hangsicherungen, etc.). Im Laufe des Baus hat alles immer mehr gekostet. Da mein Limit absolutes Limit bei 450k war, habe ich dann (fürs Erste) den Pool gestrichen und auch die Außenanlage (Carport, zusätzliche Parkplätze, Grünfläche, Hecke) wird peau a peau hergerichtet. Trotzdem bin ich etwa bei 430k angelangt --> mit Pool, etc. hätte die Steigerung der Kosten sicher die 30% Marke übertroffen

Ich kenne mich ehrlicherweise nicht aus in der Branche, als Mitglied wäre ich aber in jedem Fall sauer, dass das Stadion am Ende so viel mehr kostet (war der einfahrbare Rasen nicht von Beginn an geplant?) und würde mich fragen, wohin das Geld fließt.
Kommt natürlich aber auch darauf an, wie es den Mitgliedern verkauft wurde.
Aber ja, am Ende des Tages: solang man die Kredite bekommt und genügend Geld hat, um sie abzubezahlen, ist es vermutlich egal.
 
Ich kenne mich ehrlicherweise nicht aus in der Branche, als Mitglied wäre ich aber in jedem Fall sauer, dass das Stadion am Ende so viel mehr kostet (war der einfahrbare Rasen nicht von Beginn an geplant?) und würde mich fragen, wohin das Geld fließt.
Kommt natürlich aber auch darauf an, wie es den Mitgliedern verkauft wurde.
Aber ja, am Ende des Tages: solang man die Kredite bekommt und genügend Geld hat, um sie abzubezahlen, ist es vermutlich egal.
Nein, es kam Corona, dann der Krieg > Rohstoffe, Handelswege, Arbeitskräfte usw. wurden teurer. Das konnte man am Anfang nicht einkalkulieren. So summieren sich die Erhöhungen... leider! Ändernd aber nicht viel, da wir es jährlich ab bezahlen, glaube, die Kosten/Verbindlichkeiten sind jährlich um 5 Millionen gestiegen.
 
Finde es absolut legitim, dass ins Bernabeu investiert wurde. Übers Design kann man immer streiten … aber, dass das Ganze fast um die Hälfte teurer wird als verkauft, ist schon krass. Darf eigentlich so nicht passieren, meiner Meinung nach. Denn das ist am Ende des Tages dann nicht mehr dasselbe Projekt, das die Mitglieder bewilligt haben.

Soweit ich mich nicht irre, durften die Mitglieder zumindest über die Zusatzkosten des versenkbaren Rasens befinden. Corona und die Russland/Ukraine Situation verteuerten den Umbau zudem sehr, die Kosten bei Baumaterialien und Energie sind bekanntermaßen explodiert in den letzten zwei Jahren.
 

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