
Die Ausgangslage
- Ist Real Madrid schon wieder komplett aus der Mini-Krise raus? Mit dem 1:0 gegen den FC Sevilla am vergangenen Spieltag konnten Zinédine Zidane und seine Spieler für einen Befreiungsschlag sorgen, worauf mit dem Einzug ins Champions-League-Achtelfinale nach dem 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach weiterer Druck abfiel. Doch nun steht in der Primera División die nächste Beweisprobe gegen Tabellenführer und Stadtrivale Atlético Madrid an (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN und bet365). Die Königlichen gehen am 13. Spieltag als Tabellenvierter ins Derbi Madrileño, wovon in LaLiga nur eins (1:0 im Februar) der letzten sieben Duelle im heimischen Stadion gegen die „Rojiblancos“ gewonnen wurde (drei Remis, drei Niederlagen). Heimstark waren die Merengues in LaLiga zuletzt auch nicht: In zwei der vergangenen drei Spiele im Estadio Alfredo Di Stefáno mussten sich Zidane und seine Männer von Deportivo Alavés (1:2) und Cádiz (0:1) geschlagen geben. Die bisherige Saisonbilanz des spanischen Rekordmeisters in der Liga: sechs Siege, zwei Remis und drei Niederlagen bei einer Torbilanz von 17:12.
Der Gegner
- Atlético zog unter der Woche mit einem 2:0 gegen Salzburg ins Achtelfinale der Königsklasse ein und ragt in der bisherigen Liga-Saison heraus: Bislang acht von zehn Partien entschieden Trainer Diego Simeone und seine Mannschaft für sich, nur zwei Mal spielten die „Colchoneros“ Remis. Die bisherige Torbilanz: Mit 21 Treffern stellt Atlético nach Real Sociedad, das 22 aber zwei Partien mehr hat, den zweitbesten Angriff der Liga, mit nur zwei Gegentoren die stärkste Defensive. Saisonübergreifend ist man aktuell 26 Spieltage ohne Niederlage (Vereinsrekord). Doch wenn es gegen Real Madrid geht, „ist es immer schwierig“, wie Keeper Jan Oblak vor dem Spiel konstatierte. Und das belegt auch die Statistik: Im spanischen Fußballoberhaus blieb Atlético in den letzten acht Aufeinandertreffen mit den Königlichen ohne Sieg (fünf Remis, drei Niederlagen). Doch ins Stadtderby geht der zehnmalige spanische Meister mit Optimismus: Die letzten sieben Ligaspiele in dieser Saison wurden nämlich gewonnen, wobei man sechs Mal ohne Gegentreffer blieb. Acht Siege in Folge gab es für Simeones Truppe zuletzt zwischen März und April 2014, als Atlético letztmals Meister wurde. Ob ausgerechnet gegen Real an die jüngsten Erfolgserlebnisse angeknüpft wird?
So könnte ATLÉTICO auflaufen: Oblak – Felipe, Savić, Hermoso – Trippier, Llorente, Koke, Saúl, Carrasco – Suárez, Félix.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Zidane kann im 21-köpfigen Aufgebot gegen Atlético wieder auf Federico Valverde zurückgreifen. Der 22-jährige Uruguayer steht nach seinem Haarriss im Schienbeinknochen ebenso wie Daniel Carvajal vor seinem ersten Einsatz nach der Verletzungspause. Möglich ist jedoch, dass es „Zizou“ vorerst noch ohne die beiden probiert, auch weil Carvajal am Donnerstag im Training noch aussetzte. Dafür dürfte das Mittelfeld, das gegen Gladbach überzeugte, zunächst unverändert bleiben. Und Lucas Vázquez, der zuletzt zu den Stärksten zählte, könnte erneut auf der Rechtsverteidiger-Position starten. Auf die verletzten Eden Hazard und Luka Jović sowie die angeschlagenen Mariano Díaz und Martin Ødegaard müssen die Blancos indes weiter verzichten, auch wenn zumindest der Belgier und der Norweger mittlerweile wieder individuell im Außenbereich arbeiten. In der Offensive dürften derweil Vinícius Júnior und Rodrygo Goes wie unter der Woche neben Karim Benzema starten. Die beiden jungen Brasilianer könnten auch am Samstagabend für „Schnelligkeit“, wie Simeone im Vorfeld die Stärke der beiden beschrieb, sorgen. Mit Rodrygo würde Zidane zumindest laut den Zahlen keine schlechte Wahl treffen – der 19-Jährige ist in der laufenden Saison Reals Effektivster. Und wie heißt es ansonsten so schön: Never change a winning team…
- Verletzt: Eden Hazard (Oberschenkel), Luka Jović (Sehnenentzündung), Mariano Díaz (Muskelprobleme), Martin Ødegaard (angeschlagen)

Die Stimmen zum Spiel
Zinédine Zidane (Cheftrainer Real): „Es ist ein gutes Spiel, ein Derby, im Kalender angestrichen. So eine Partie wollen die Spieler bestreiten. Es ist wichtig, dass wir alles, was wir die letzten beiden Spiele gut gemacht haben, bestätigen. Wir reden immer über Finale, hier gibt es immer Finals. Es ist eine weitere Chance, uns zu zeigen. Mehr nicht. Wir wollen so wie gegen Gladbach ein gutes Spiel machen.“
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Diego Simeone (Cheftrainer Atlético): „Uns erwartet ein sehr schönes Spiel mit fantastischen Fußballern auf beiden Seiten. Real spielt seit vielen Jahren mit Spielern, die obwohl sie älter werden, nach wie vor präsent sind. Daneben setzen sie auch auf Talente, das ist zu bewundern, auch wenn sie ein historischer Rivale sind. Uns geht es aber darum, das Beste aus der Partie rauszuholen.“

Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Bislang duellierten sich die beiden Top-Klubs aus Madrid in 207 Aufeinandertreffen. Dabei fällt die Bilanz pro Real aus, das bislang 104 Duelle für sich entschied. 50 Partien endeten Remis, 53 Siege gingen an Atlético. Torbilanz: 347 zu 268 aus Sicht der Königlichen. Das letzte Duell im Februar diesen Jahres (22. Spieltag der LaLiga-Saison 2019/20) endete mit 1:0 für die Blancos – Reals erster Derby-Heimsieg in LaLiga seit 2012!
- ZIDANES STARKE BILANZ GEGEN ATLÉTICO: Seitdem der Franzose am 4. Januar 2016 das Cheftraineramt bei Real übernahm, verlor er mit seinem ersten Spiel gegen Atlético (0:1-Heimniederlage im Februar 2016) nur eines seiner bislang sieben Trainer-Duelle mit Diego Simeone (zwei Siege, vier Remis).
- SUÁREZ GEGEN REAL TREFFSICHER: Der uruguayische Torjäger, der vor der Saison nach sechs Jahren beim FC Barcelona zu den „Rojiblancos“ wechselte, erzielte in seinen elf LaLiga-Partien gegen die Königlichen neun Tore. In den vergangenen beiden Spielen blieb der 33-Jährige allerdings ohne Treffer.
- BENZEMA MIT SCHWACHER AUSBEUTE: Gegen Gladbach traf der Franzose doppelt, doch gegen Atlético lässt der 32-Jährige auf eine schwache Tor-Ausbeute bei Heimspielen zurückblicken. In seinen bisher zehn Heimduellen mit dem Stadtrivalen traf Reals Nummer 9 nur ein einziges Mal – und das beim letzten Duell. Das ist seine schwächste Quote gegen einen Gegner, gegen den er Zuhause mindestens sieben Mal antrat. Trotzdem steht Benzema ein großer Abend bevor: Durch seinen 528. Einsatz im weißen Trikot wird er endgültig Roberto Carlos als Rekord-Legionär verdrängen.
- GELB-ALARM: Casemiro muss aufpassen, wenn er im Supercopa-bedingt vorgezogenen Duell mit Athletic (Dienstag, 22 Uhr) dabei sein will.
- WIEDERSEHEN: Mit Mario Hermoso, Saúl Ñíguez und Marcos Llorente trifft Real auf drei altbekannte Gesichter – alle wurden in der Jugend des weißen Balletts ausgebildet. Während Hermoso im Sommer 2019 über Espanyol zum Stadtrivalen der Blancos wechselte, ging Llorente im selben Transferfenster direkt von den Königlichen zu Atlético, Saúl trägt dagegen seit 2008 Rot-Weiß. Alle Drei könnten gegen ihren Ex-Klub von Beginn an auflaufen. Bei Real weiß dagegen nur Thibaut Courtois, wie es sich auf der anderen Seite anfühlt.
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