Pokern statt frühzeitiges Nägel-mit-Köpfen-machen! Wenn Florentino Pérez einen Spieler will, bekommt er diesen in der Regel auch. In seinen auf zwei Amtszeiten verteilten zwölf Jahren als Oberhaupt Real Madrids holte der Geschäftsmann viele Stars erst kurz vor dem Ablauf der Transferperiode.
Ronaldo Luís Nazário de Lima: Später geht’s kaum. Nach einem Sommer voller Spekulationen und Verhandlungen machte Pérez den Transfer des brasilianischen Wunderstürmers von Inter Mailand am 31. August 2002 um 23 Uhr perfekt. Der Bauunternehmer einigte sich mit Inter-Boss Massimo Moratti auf eine Ablösesumme von 45 Millionen Euro.
Sergio Ramos: Der heutige Kapitän wechselte 2005 sogar noch ein paar Minuten später als Ronaldo nach Madrid. Der FC Sevilla pochte bis zum Schluss auf einen Verbleib des 19-jährigen Abwehr-Juwels, doch als Pérez eine 27-Millionen-Euro-Offerte unterbreitete, gaben die Andalusier nach.
Luka Modric: Vergleichsweise früh, nämlich am 27. August 2012, fand der kroatische Mittelfeldregisseur den Weg in die spanische Hauptstadt. Pérez musste über den gesamten Sommer hinweg unzählige Gespräche mit Tottenham Hotspur führen, um den Wunschspieler von José Mourinho letztlich für 35 Millionen Euro auf die iberische Halbinsel zu lotsen. Modric hatte sich zwischenzeitlich sogar geweigert, auf dem Gelände der „Spurs“ zu trainieren.
Gareth Bale: Ein Jahr später biss sich Pérez seine Zähne erneut an den hartnäckigen Londonern aus. Bale nahm vom Juni an nahezu täglich die Titelblätter der großen Sportzeitungen ein, bis sein viel umjubelter Wechsel am 31. August 2013 offiziell über die Bühne ging. Pérez präsentierte seinen 91 Millionen Euro schweren Königstransfer am 2. September.
Zwei weitere Last-Minute-Transfers waren beispielsweise die von Michaël Essien (31. August 2012) und Javier „Chicharito“ Hernández (31. August 2014). Allerdings hatten diese späten Verpflichtungen nichts mit Pérez’ Poker-Taktik, sondern eher den spontanen Entscheidungen der jeweiligen Trainer zu tun.
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