Das Wetter war in Madrid schon einmal besser, der Gegner wahrlich kein namhafter: Bei rund acht Grad Celsius und leichtem Regen pilgerten die Real-Fans nichtsdestotrotz in Scharen Richtung Estadio Santiago Bernabéu, wo es die Mannschaft von Carlo Ancelotti mit Celta Vigo zu tun bekam. Ausverkauftes Haus!
Toni Kroos und Co. bestritten gegen Celta, das als Tabellenachter anreiste, ihr letztes Liga-Heimspiel im Kalenderjahr. Schon vom Anstoß weg entstand der Eindruck, dass es diesmal wohl kein Schützenfest werden würde. Die Gäste aus Galicien hielten wacker dagegen, verkauften sich teuer und machten es Real schwer. „Um ehrlich zu sein: Das war nicht unser bestes Spiel“, gab Kroos im Nachhinein zu.
Dass es so kommen würde, ahnte Trainer Carlo Ancelotti. „Er hat uns die ganze Woche davor gewarnt. Wir hatten letzte Saison schon das Paradebeispiel, wo es uns viel gekostet hat, hier zu gewinnen. Und aus Vigo konnten wir gar keinen Punkt mitnehmen. Wir wussten, dass es nicht einfach wird. Celta hat uns in große Schwierigkeiten gebracht“, berichtete Daniel Carvajal.
Real bemüht, Real gewillt, das 1:0 zu erzielen. Weil Celta im Defensivverbund kompakt stand, konnten sich die Königlichen nicht allzu viele zwingende Chancen erarbeiten. Spektakulär jedoch Cristiano Ronaldos Fallrückzieher in der 17. Minute, der nur knapp drüber ging.
17 Minuten später bot sich den Hausherren die nächste große Chance zur Führung, als Schiedsrichter Undiano Mallenco auf den Punkt zeigte. Im Strafraum wurde Ronaldo minimal berührt, wofür er einen Elfmeter bekam. Schmeichelhaft. Die Gäste aus Vigo ob der Entscheidung aufgebracht – zurecht.
Der Gefoulte sollte ja eigentlich nicht selbst schießen. Ein Sprichwort, das CR7 vollkommen egal ist. Er wurde gefoult, er trat an, er traf. 36. Minute: 1:0! 21 Liga-Treffer am 14. Spieltag!
Mit dem 1:0 ging es zur Pause in die Katakomben. Kurz nach dem Wiederanpfiff musste James Rodríguez mit Wadenproblemen weichen (53.). Der Kolumbianer muss womöglich eine Woche pausieren.
Verteidiger Álvaro Arbeloa vertrat James, wofür Carvajal ins Mittelfeld rückte. Theoretisch defensiver, praktisch nicht wirklich. 65. Minute: Ronaldo, 2:0. 22 Liga-Treffer am 14. Spieltag!
Sprechchöre für den Portugiesen im Bernabéu: „Cristiano, Balón de Oro!“ Zu deutsch: „Cristiano, Weltfußballer!“
Und der 29-Jährige hatte nicht genug, traf in Minute 81 sogar noch ein drittes Mal! 23 Liga-Treffer am 14. Spieltag! Wahnsinn! Der Weltfußballer ist der erste La-Liga-Spieler mit 23 Hattricks und hat so schnell wie kein anderer die 200-Tore-Marke in der Primera División geknackt. Für diese Trefferanzahl benötigte er gerade einmal 178 Spiele! Zum Vergleich: Lionel Messi brauchte 235 Spiele, Alfredo Di Stéfano 251.
Kumpel Marcelo gab das Leder zuvor von der linken Seite hinein, legte CR7 den Treffer vor. „Die Mannschaft hilft Cristiano sehr und er der Mannschaft. Es ist eine Freude, ihn zu haben“, so der Brasilianer.
Auch Kroos schwärmte von der Nummer 7. „Was für ein Torjäger er ist!!!“, twitterte er begeistert und sagte vor den Mikros: „Er ist ein ungemein bedeutender Spieler. Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht und war einmal mehr entscheidend. Hoffentlich macht er so weiter.“
Die Qualität setzte sich am Ende durch. 3:0-Sieg, 18. Erfolg in Folge! Damit haben die Merengues den Rekord des FC Barcelona aus 2005/06 egalisiert, kann ihn am Dienstag mit einem Triumph über Ludogorez überholen.
Gute Laune in der Kabine! Pepe und Ronaldo zeigen nochmals an, wie viele Buden fielen. Oder, wie oft CR7 traf. Je nachdem.
Ronaldo sicherte sich als Dreifach-Torschütze den Spielball, ließ ihn von seinen Mitspielern unterschreiben. Sergio Ramos bekam indes von Präsident Florentino Pérez ein Trikot mit der Rückennummer 300 überreicht. 300? Zum 300. Mal war die Nummer 4 für Real in der spanischen Liga im Einsatz! Dazu sagte er: „Ich hoffe, hier weiterhin viele Jahre verbringen zu können. Es macht mich stolz, dieses Trikot so oft getragen zu haben.“
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