Pressekonferenz

„Canillas-Präsident hat ein Problem: Er mag die Presse“

Endlich spricht der Hauptprotagonist der Diskussion in Spanien, die alle beschäftigt: Bleibt José Mourinho nach der Saison bei Real Madrid oder nicht? Auf der heutigen Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Betis Sevilla, hatte der Coach Zeit und Muße, sich dazu zu äußern. Dabei erklärte er auch, welchen Stellenwert das Duell gegen die Andalusier, drei Tage vor dem Halbfinale der Champions League gegen den BVB, hat.

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Dementiert die Spekulationen der letzten Tage vehement: José Mourinho
Dementiert die Spekulationen der letzten Tage vehement: José Mourinho

„Es gibt nicht den perfekten Verein oder den perfekten Trainer“

MADRID. Vor wenigen Tagen sprach Manuel Álvarez, Präsident vom Madrider Klub CD Canillas, über die Zukunft von José Mourinho. Den Aussagen zufolge werde der „Special One“ im kommenden Jahr „nicht mehr hier sein“. Oder anders: Mou verlässt Madrid. Nachdem CD Canillas diese Worte bereits revidierte, nahm der 50-Jährige nun persönlich Stellung dazu.

„Wenn ich von Canillas spreche, dann spreche ich praktisch von einem zweiten Zuhause für mich und meinem Sohn“, bewertete der Coach die Rolle des kleinen Klubs im Madrider Vorort. „Dieser Verein hat nur ein Problem, nämlich einen Präsidenten, der sich mit der Presse versteht. Er ist eine fantastische Person, wie er mit meinem Sohn und mir umgeht, aber er hat dieses kleine Problem“, dementierte er umgehend die Aussagen des Präsidenten. Vielmehr wollte der Portugiese seine Zufriedenheit bei den Königlichen unterstreichen: „Ich bin nicht unglücklich bei Real Madrid. Es muss die beste Entscheidung für alle gefällt werden. Das könnte mir besser oder schlechter gefallen, aber so ist das auf beiden Seiten. Es gibt weder den perfekten Trainer, noch den perfekten Verein. Fundamental ist es aber, dass wir die Saison gut beenden und die Dinge erreichen, die noch weit entfernt sind. Wir sind zwei Spiele vom Finale in Wembley entfernt.“

Man kann folglich davon ausgehen, dass vor dem Saisonfinale keine weiteren Entscheidung in der Causa Mourinho getroffen werden. So erklärte er auch, dass seine „Beziehung zum Präsidenten (Florentino Pérez; d. Red.) zu José Ángel (Sánchez, Generaldirektor; d. Red.), und zum ganzen Verein sehr gut“ sei. „So ist es bisher noch nicht dazu gekommen, dass wir uns zusammen setzen und die Dinge in Ruhe analysieren. Es geht darum zu entscheiden, was das Beste für Madrid, für mich und für den Präsidenten ist. Wir haben diese Ruhe. Normalerweise gibt es Probleme zwischen dem Verein und dem Trainer, doch bei uns gibt es diese in den Beziehungen nicht. Wir werden in Ruhe zu einer Entscheidung kommen, die für uns alle gut ist. Das Beste ist aber für uns alle und für alle, die Real Madrid mögen, dass wir den Pokal gewinnen und in der Champions League weiterkommen. Ich werde meine Arbeit weiter so gelassen wie möglich fortsetzen, damit die Leute das Ganze ein bisschen vergessen. Wenn es für uns um nichts mehr gehen würde, dann würde ich verstehen, dass man nach Meldungen sucht, die nichts mit dem Fußball zu tun haben. Jetzt müssen die Menschen aber Leidenschaft und Motivation dafür zeigen, für das, was uns nun bevorsteht. Es reicht, über Fußball zu sprechen.“

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„Klopp spricht seit der Auslosung jeden Tag“

Nichtsdestotrotz müssen die Blancos morgen gegen Betis Sevilla (18 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) antreten und so die Generalprobe vor dem Match gegen Borussia Dortmund absolvieren. „Es ist das erste Mal, dass ich ein Spiel in einer Meisterschaft so schleifen lasse“, beschrieb der Portugiese den Stellenwert dieses Duells gegen die Andalusier. „Wenn man eine Millionen Madridistas fragt, ob sie einen Sieg gegen Betis Sevilla oder gegen Borussia Dortmund bevorzugen würden, würde jeder letzteres antworten. Ich will beide Spiele gewinnen, aber die Situation verlangt es, dass wir einigen Spielern mehr Pausen gönnen.“ So verwundert es auch nicht, dass einige Stammspieler im Kader fehlen. Mourinho zu möglichen Rotationen: „Ronaldo steht im Aufgebot. Khedira, Ramos und Xabi hingegen nicht, der Rest könnte spielen. Morgen wird Casillas auf der Bank sitzen. Diego López wird spielen, aber Iker ist topfit und könnte spielen. Es wäre keine Sensation, wenn er eines Tages spielt, weil er vorbereitet ist. Das ist perfekt für mich und alle anderen, dass wir zwei fitte Torhüter haben und dann noch zwei junge, die dahinter stehen, aber auch bereit wären.“

Abschließend wollten die Reporter im Pressesaal dann aber doch noch eine kurze Einschätzung zum Gegner am Mittwoch von „the Special One haben. „Es war die Auslosung, bei der ich bisher am entspanntesten war. Ich war nicht nervös. Wir war egal, welches von den drei Teams kommt. Jeder hat sein Potential und seine Charaktere, deshalb sind alle Gegner große Gegner“, beschrieb er seine Gefühlslage während der Auslosung in Nyon. Weiteres wollte sich Mourinho indes aber nicht entlocken lassen und betonte, die konträre Marschroute, die man im Vergleich zu den Schwarz-Gelben vor dem Duell verfolgt: „Heute ist nicht der Tag, um über Dortmund zu sprechen, auch wenn ich es schon ein bisschen angestoßen habe, aber das war es. Seit der Auslosung spricht Klopp jeden Tag darüber. Wir sprechen am Dienstag von diesem Spiel. Wir konzentrieren uns während dieser beiden Wochen eher auf unsere Vorbereitung für dieses Spiel.“

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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