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Ancelotti ein Jahr wieder bei Real Madrid: Erwartungen übertroffen

Carlo Ancelottis Rückkehr zu Real Madrid jährt sich zum ersten Mal. Zu seinem Amtsantritt spricht der Italiener davon, er wolle mit den Königlichen einen offensiven und spektakulären Fußball spielen. 365 Tage später sind die Erwartungen mit der Meisterschaft und der Champions League mehr als erfüllt.

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Carlo Ancelotti Real Madrid
Carlo Ancelotti, der ideale Trainer für Real Madrid – Foto: IMAGO / NurPhoto

1. Juni 2021: Carlo Ancelotti zurück zu Real Madrid

MADRID. Carlo Ancelotti. Diesen Namen präsentierte Real Madrid, nachdem sich Zinédine Zidane zuvor ein zweites Mal dazu entschieden hatte, von seinem Amt als Cheftrainer der Königlichen zurückzutreten. Die Verkündung dessen gab es am 1. Juni 2021, ist nun also exakt ein Jahr her. So wie einst „Zizou“ kehrte damit auch „Carletto“ an die Seitenlinie des Estadio Santiago Bernabéu zurück, um Real zu Erfolgen zu führen.

Etwas, womit der Italiener selbst gar nicht mehr gerechnet hatte. Nach seiner Entlassung an der Concha Espina Ende Mai 2015 ging es mit seiner Karriere als Coach nämlich eher bergab. Auf eine einjährige Pause folgte ein nur rund einjähriges Intermezzo beim FC Bayern München, schließlich heuerte Ancelotti bei Serie-A-Klub SSC Neapel und Premier-League-Teilnehmer FC Everton an. Die zweite, wenn nicht sogar dritte Reihe des europäischen Fußballs. Als dann die Anfrage aus Spanien kam, fiel er aus allen Wolken.

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„Als Real Madrid mich anrief, hatte ich keine Zweifel“

Ins Visier genommen hatte die Chefetage der Blancos zunächst eigentlich einen anderen Italiener: Massimiliano Allegri. Dieser sagte kurzerhand jedoch ab, weil er auf sein Herz hörte und lieber zu Juventus Turin zurückkehrte. Ancelotti, nicht die erste Wahl des Klubs, überlegte dagegen keine zwei Male, sagte Real umgehend zu. „Als Real Madrid mich anrief, hatte ich keine Zweifel. Null. Es ist besonders. Ich bin sehr glücklich, zurückzukehren. Ich weiß, was es bedeutet, Real Madrid zu trainieren. Es ist eine schöne Verantwortung, denn es ist der beste und prestigeträchtigste Klub der Welt“, sagte der Übungsleiter am 3. Juni 2021, als er im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurde.

Er wolle „offensiv und spektakulär“ spielen lassen, gab Ancelotti ebenso zu verstehen. Das klang bereits vielversprechend, dennoch meldeten nicht wenige Zweifel an, ob der 62-Jährige denn wirklich der richtige Mann ist. Spätestens jetzt, 365 Tage später, sind diese jedoch völlig unberechtigt. Ancelotti hat die Erwartungen in seiner Premieren-Saison nach dem Comeback nicht nur erfüllt, sondern übertroffen – Supercopa de España im Januar, Meisterschaft im April, Champions-League-Titel im Mai. Mit der Copa del Rey gab es nur einen einzigen Wettbewerb, in dem Real nicht als Sieger hervorging. Nach dem frühen Liga-Triumph am 34. Spieltag war es schon eine sehr gute Saison, durch den Gewinn des Henkelpokals wurde sie eine absolut überragende und historische. Das Double bestehend aus den beiden wichtigsten Titeln hatte es zuvor nur 2017, 1958 und 1957 gegeben.

„Ziele voll erfüllt“: Pérez zufrieden mit Ancelotti

„Er ist ein guter Dirigent, der die Psyche der Spieler kennt, Real Madrid und den Fußball sehr gut kennt. Es ist alles so aufgegangen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir sind glücklich, haben die Ziele diese Saison voll erfüllt“, freut sich Präsident Florentino Pérez. Ancelotti selbst hatte sich übrigens schon vor einem Jahr optimistisch gezeigt: „Ich werde all meine Energie in die Arbeit stecken, um das zu erreichen, was wir in der Vergangenheit geleistet haben. Ich denke, wir werden das wiederholen können.“ Gesagt, getan.

Dem erfahrenen Coach ist es erneut gelungen, innerhalb des Teams für eine gute Atmosphäre zu sorgen, eine väterliche Beziehung zu den Profis herzustellen und auf Grundlage dessen sportlich viel aus ihnen herauszuholen – auch wenn er den scheidenden Gareth Bale sowie bislang Eden Hazard und Luka Jović ebenso wenig aufpäppeln konnte wie Vorgänger Zidane, dafür aber Vinícius Júnior explodieren ließ. „Es gibt glaube ich keinen Trainer, der so nah an der Mannschaft ist. Und wie wichtig das ist, haben wir gesehen“, so Toni Kroos. Umgekehrt sagt Ancelotti: „Die Spieler sind meine Freunde.“

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Carlo Ancelotti baut Legenden-Status aus

Und sie verhalfen ihm umgehend dazu, seinen Legenden-Status als Trainer noch weiter auszubauen. Nur Ancelotti hat in den fünf europäischen Top-Ligen (Spanien, England, Italien, Deutschland, Frankreich) jeweils die Meisterschaft gewonnen, nur Ancelotti hat die Königsklasse viermal abgeräumt. „Carletto“ lebt in Madrid einen nicht mehr für möglich gehaltenen Traum, bezeichnet seinen Aufenthalt dort gerne als andauernde Flitterwochen. Wie lange dieses Glück wohl noch anhält? Sehr lange, wenn man ihn fragt.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Mit seinem vierten CL-Titel ist er jetzt alleiniger Rekordhalter. Wahnsinn! Erstaunlich finde ich außerdem, dass Carlo nach seiner ersten Real Madrid-Amtszeit nicht wirklich viel gerissen hat. Bei Neapel und Everton sah das phasenweise gut aus, mehr aber auch nicht. Seine München-Zeit kann man getrost ausklammern, denn Carlo meinte ja mal selbst, dass die Bauern gewinnen, ohne die Hände aus den Hosentaschen zu nehmen. Jetzt nach seiner Rückkehr nach Madrid ist Carletto wieder aufgeblüht und hat auf Anhieb drei Titel geholt und alle Zweifler eines Besseren belehrt. Ich hoffe, Ancelotti zieht seine Lehren aus der Saison und wird mutiger und flexibler, was die Aufstellung angeht, damit der Erfolg auch öfters mal von ansehnlichen Spielen begleitet wird.
 
Also ich hatte vor der saison,unabhängig von der Personalie Ancelotti ,keinerlei Ambitionen,kein meister,geschweige denn CL .WIr hatten uns nicht grossartig verstärkt ,was sollte da kommen ? Wurde positiv überrascht ,die junge haben nach und nach gezündet,und die späte Verpflichtung von camavinga war ja im Nachhinein Gold wert.schön das ich eines besseren belehrt wurde.lieber nichts erwarten und das double aus meisterschaft und CL titel feiern,als andersrum.wie bei manchen Clubs jenseits des Weißwurstäquators .
 
Ich bin in die Saison reingegangen mit einem Gefühl von ja das wird eine übergangssaison mann hatte nur 2 mal auf dem Transfermarkt zugeschlagen .. ganz am Anfang alaba und cama ganz am Ende aber wie ich finde jetzt im Nachhinein betrachtet 2 super Transfers ….. Alaba wurde direkt zum Leader und an diesem Selbstvertrauen ist doch Carlo am meisten ,,Schuld´´ er kannte ihn ja schon aus München… und cama wo mann definitiv gesehen hat was für ein Potenzial in ihm steckt .. und da kommen wir zu dem Punkt ich bin der Ansicht Carlo kann junge spieler sehr verbessern …. Ich meine was hat er aus vini rausgeholt …. Bei ihm ist auch besonders finde ich das er menschlich gesehen ein sehr guter Trainer ist und jedem spieler so ein Wohles Gefühl damit gibt sowas brauchte doch ein Vini …..
 
Die aussage mit keiner denkt er wäre wichtiger als der andere kann mann auch auf mbappe beziehen ….
 
Es wäre super, wenn wir uns dem Respekt halber darauf einigen, keine Carlo raus Kommentare oder dergleichen mehr zu unterstützen oder besser zu unterbinden, wenn es wieder mal zum ein oder anderen Tief kommt.
Denn egal wer oder wie oder wann. Die Minikrisen gibt halt einfach. Mich hat das diese Saison über echt zornig gemacht, was ich dann lesen musste.

Ich hoffe nicht, dass das - wie es Kroos dem Reporter gegenüber erwähnte - in der deutschen Kultur steckt ??
 
Es wäre super, wenn wir uns dem Respekt halber darauf einigen, keine Carlo raus Kommentare oder dergleichen mehr zu unterstützen oder besser zu unterbinden, wenn es wieder mal zum ein oder anderen Tief kommt.
Denn egal wer oder wie oder wann. Die Minikrisen gibt halt einfach. Mich hat das diese Saison über echt zornig gemacht, was ich dann lesen musste.

Ich hoffe nicht, dass das - wie es Kroos dem Reporter gegenüber erwähnte - in der deutschen Kultur steckt ??

Das hat nichts mit der deutschen Kultur zu tun. Das nennt man einfach Erfolgsfan. Läuft es gut ist alles prima, läuft es schlecht wird gepöbelt bis zum geht nicht mehr. Manche verstecken sich dann hinter dem Mantel „ich äußere doch nur Kritik“. Die Kritik muss man allerdings nicht 20x in 15 Beiträgen ausformulieren…
 
Danke perez hast alles richtig gemacht und Carlo im Sommer 2021 zurückgeholt hast
 
Keiner hat ja was gegen Carlo Berechtigterweise muss man sagen ein wenig mehr Rotation und ein attraktiver Fußball war nicht viel verlangt.
 
Danke Carlo, ich hatte vom ersten Tag an pures Vertrauen in Dich, allein schon wegen Deiner Persönlichkeit und der Teamführung warst Du für Real erneut ein Glücksgriff!

Außerdem danke ich Dir, dass du viele verblendete Real Fans weltweit, aber vor allem hier im Forum das Maul gestopft hast.

Was haben hier viele auf Dich rumgehackt, Dich hart kritisiert und zum Teil beleidigt, am Ende hast Du alle kräftig mit dem puren Erfolg gef….!

Auf viele weitere Jahre mit Dir, King!
 

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