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Carlo in der Warteschleife, André im Hinterkopf

Der Mai steht vor der Tür und noch immer gibt es keine offizielle Antwort auf die Frage, ob José Mourinho in der kommenden Saison Real Madrid trainiert oder wieder beim FC Chelsea die Fäden zieht. Auch wenn sich „the Special One“ mit der Entscheidung über seine Zukunft bis frühestens nach dem entscheidenden Rückspiel gegen Borussia Dortmund am Dienstag Zeit lässt, sehen ihn die Medien bereits bei seinem Ex-Klub aus London und füllen die Liste potentieller Nachfolger. Zu der gesellt sich neuerdings auch Tottenham-Coach André Villas-Boas, den derzeit jedoch anderes kümmert. Hingegen beschäftigt sich Carlo Ancelotti schon mit einem Abschied aus Paris.

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Carlo Ancelotti
Weiß noch nicht, wo sein Weg hinführt: Carlo Ancelotti (l.)

Del Bosque schließt Real-Rückkehr abermals aus

MADRID/LONDON/PARIS. „Vicente Del Bosque, würde der Madridismo im Chor rufen, wenn man ihn nach dem besten und geeignetsten Nachfolger für José Mourinho fragen würde. Da das Leben aber bekanntlich kein Wunschkonzert ist, wird sich Florentino Pérez garantiert nach einem anderen Mann für die Trainerbank umsehen müssen, falls der Portugiese nach dieser Spielzeit seinen Hut nimmt. „Nein, ich werde nicht zu Real Madrid zurückkehren. Nicht, weil ich es nicht machen würde, sondern weil ich schon mehrfach gesagt habe, dass nach der WM 2014 Schluss ist. Im Leben hat alles irgendwann auch einmal ein Ende“, gab Spaniens Nationaltrainer seinem Ex-Verein, mit dem er 2002 den letzten Champions-League-Titel holte, letzten Freitag einen weiteren Korb.

Del Bosque ist erfolgreich, weiß mit Superstars umzugehen und hat die nötige Erfahrung und Ruhe, dem Trubel und Druck rund um den größten Fußball-Klub der Welt standzuhalten. So einen Mann sucht Real Madrid für die Zeit nach der „Ära Mourinho“, die mehr und mehr anzubrechen scheint. Hohe Anforderungen und bei Leibe kein dankbarer Job, denn oberste Priorität hat bei den Merengues nun einmal das schnellstmögliche Gewinnen von Titeln.

Ancelotti muss auf Mourinhos Entscheidung warten

Zumindest einem gewissen Carlo Ancelotti wird nachgesagt, dass er in das gesuchte Schema passen würde. Als seriös, routiniert und erfolgsorientiert bezeichnet man den Italiener. Zu seiner Zeit beim AC Mailand baggerte der spanische Rekordmeister schon an ihm, doch damals lehnte er dankend ab. Wenn man französischen Medien Glauben schenkt, ist das heute anders. Der 54-Jährige habe sich laut den Zeitungen L’ÉQUIPE und LE PARISIEN dazu entschlossen, Paris St. Germain für die Königlichen zu verlassen. „Meine Zukunft wird sich noch früh genug klären. Auf das, was berichtet wird, darf man nichts geben. Ich habe mich bisher mit noch keinem Verein getroffen oder irgendetwas vereinbart. Ich werde mich jetzt voll auf das Saisonfinale konzentrieren“, betonte er gestern auf einer Pressekonferenz. Es hat den Anschein, als stehe Ancelotti aufgrund Mourinhos ausbleibender Entscheidung in der Warteschleife. Sobald „the Special One“ ein Urteil contra Madrid fällt, wird Pérez die Nummer seines Wunschkandidaten wählen.

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Kaum Optionen für Pérez

Wer steht dem Präsidenten des neunfachen Champions-League-Gewinners eigentlich noch so zur Auswahl? Drücken wir’s so aus: Der Markt gibt nicht gerade viele gute Optionen her! Michael Laudrup hat seinen Vertrag bei Swansea City vor einem Monat langfristig verlängert, Jürgen Klopp will mindestens noch ein Jahr bei Borussia Dortmund bleiben, Joachim Löw verlässt den Posten des deutschen Nationaltrainers nicht vor der Weltmeisterschaft 2014 und für Jupp Heynckes ist nach einer grandiosen Saison beim FC Bayern München – Stand jetzt – definitiv Schluss.

Villas-Boas fühlt sich geschmeichelt, aber…

Als Ancelotti-Alternative Numero uno handeln die Medien inzwischen keinen Geringeren als André Villas-Boas. Beim FC Chelsea kläglich gescheitert, macht der Landsmann und frühere Assistent Mourinhos nun bei Tottenham Hotspur einen hervorragenden Job. Er belegt mit dem Traditionsverein aus Nord-London aktuell Platz fünf der Premier League – und denkt auch dieser Tage an nichts anderes, als seine Mannschaft in die Königsklasse zu führen. „Mit Real Madrid in Verbindung gebracht zu werden, schmeichelt einen und macht einen natürlich stolz“, so der 35-Jährige im Gespräch mit THE GUARDIAN keineswegs abgeneigt, „aber das werden zurzeit ohnehin sehr viele. Es wird spekuliert, weil ihr Trainer auf der ganzen Welt für Spekulationen sorgt. Für mich liegt der Fokus ganz klar auf Tottenham und auf das Ziel Champions League. Ich bin sehr froh und dankbar, hier eine Chance bekommen zu haben. Ich habe einen Vertrag (bis 2015; d. Red.) und bin mir momentan ziemlich sicher, hier bleiben zu wollen.“ Auch wenn der Mai bereits vor der Tür steht: Vor dem Abschluss der Saison werden die Madridistas mit Sicherheit nicht wissen, wer ab dem Sommer ihre Mannschaft trainiert. REAL TOTAL bleibt dran!

Falls Mourinho tatsächlich „adiós“ sagen sollte: Wen würdest du als Nachfolger holen?

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