Interview

Casillas kündigt an: „Erzähle eines Tages, warum ich so gehen musste“

Iker Casillas schmeckt es nicht, welches Ende seine lange Zeit bei Real Madrid nahm. Im Interview mit der Zeitung XL SEMANAL sprach der 34-jährige Spanier über die Probleme, die Anfang 2013 unter José Mourinho begannen und zwei Jahre später zu seinem Abgang gen FC Porto führten.

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Francisco Leong/AFP/Getty Images
Casillas hütete zwischen 1999 und 2015 das Real-Tor – Foto: Francisco Leong/AFP/Getty Images

Schlechtes Verhältnis zu Mourinho „führte zu einer Spaltung

PORTO. Iker Casillas gewann während seiner 16 Profi-Jahre bei Real Madrid alles, was es zu gewinnen gab. Wenn man sich an die Zeit mit dem spanischen Torwart zurückerinnert, wandern die Gedanken jedoch auch recht zügig zu dessen schwieriger Phase, die er zum Ende der drei Spielzeiten langen Ära José Mourinho durchmachte.

Die Institution begann zu bröckeln, als der Special One“ Diego López im Frühjahr 2013 zur neuen Nummer eins erklärte. „San Iker“, der langjährige Stammtorwart, der gerade einen Handbruch auskuriert hatte, wurde zum Reservisten degradiert. Der Unantastbare war nun antastbar – und das Verhältnis zwischen Kapitän und Trainer entsprechend abgekühlt. 

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Der 34-Jährige, der seit letztem Sommer beim FC Porto unter Vertrag steht: „Die Situation war sehr unangenehm, denn in der Mannschaft gab es zwei Personen, deren Beziehung sich verschlechterte – so, wie es in jeder Partnerschaft passiert. Dieses schlechte Verhältnis führte zu einer Spaltung. Die Leute begaben sich entweder auf die eine oder auf die andere Seite, auch wenn ich immer mehr Menschen gefunden habe, die mich verteidigten. Ich hoffe, dass diese kleinen Geister mit der Zeit verschwinden können.“

Ich musste entscheiden, ob ich bleiben möchte und weiterhin wie eine Voodoo-Puppe gestochen werde oder gehen und atmen will

„Hätte ich mehr auf mich geschaut, hätten wir Zirkus gehabt“

Die Situation sei letzten Endes Mitte 2015 an einem Punkt angelangt, „an dem sie weder für Casillas noch für Real Madrid gut sein konnte. Manchmal einigen sich zwei Personen, dass eine geht und das Leben für alle gleich weitergeht“, berichtete der fünfmalige Welttorhüter und ergänzte: „Manchmal habe ich mehr auf Real Madrid als auf mich geschaut. Hätte ich mehr auf mich geschaut, hätten wir tagtäglich Zirkus und Streit gehabt – vor allem im letzten Jahr. Eines Tages werde ich erzählen, warum ich so gehen musste. Jetzt ist es das Beste, dass Real Madrid Europapokale und Casillas Titel gewinnt. Wenn ich in den nächsten 15 Jahren ein Buch schreibe, werde ich es erzählen.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
frage mich warum er gegangen ist
 
Behalte das lieber für dich .So wirst du nur noch mehr Hater bekommen und das hast du nicht verdient .Fakt ist das CASILLAS eine Ära geprägt hat und ein wahrer MADRIDISTA ist .Und daran gibt es nichts zu rütteln .Streiterein und Fehler gibt es bei jedem Menschen .HALA MADRID
 
Mich interessiert es sehr was genau damals passiert ist. Hoffentlich dauert es aber keine 25 jahre bis er es sagt^^

Das er mehr oder weniger gezwungen war zu gehen ist denke ich jedem klar. Die Frage ist halt ob perez ihn mit blick auf einem de gea kauf gezwungen hat zu gehen, oder ob er sich halt wegen der anderen "fans" verabschiedet hat.
 
Tja, mal sehen, ob er wirklich so unschuldig ist. Ich bleibe dabei, es braucht immer 2 für nen Streit und Iker wird seinen Teil dazu beigetragen haben.
 

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