
Vor Chelsea – Real Madrid: THIBAUT COURTOIS über…
…das Champions-League-Viertelfinale (Mittwoch, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN): „Die K.o.-Runde im letzten Jahr war anders, da hatten wir ohne Fans gespielt. Es war zudem ein Halbfinale. Jetzt ist es eine neue Saison und das Hinspiel findet hier statt, nicht das Rückspiel. Ich denke, wir sind alle in einer guten Verfassung und haben große Lust. Wir wissen, worum es für uns geht und werden alles geben, um zu gewinnen.“
…Chelsea im Vergleich zur letzten Saison: „Ich denke, es ist mehr oder weniger das gleiche Team, es sind die gleichen Spieler. Letztes Jahr haben sie sehr gut gespielt, dieses Jahr tun sie sich etwas schwerer. Es bleibt aber eine sehr gute Mannschaft. Es ist gut, dass wir letztes Jahr gegen sie gespielt haben, daher wissen wir, was damals schlecht bei uns war. Ich hoffe, wir können es besser machen und ein besseres Ergebnis mitnehmen.“
…seine Form und die K.o.-Runde: „Ich befinde mich in einer der besten Phase meiner Karriere und hoffe, der Mannschaft weiter zu helfen, um das Tor sauber zu halten. Bei einem Hinspiel ist es wichtig, das haben wir in Paris gesehen, dass im Rückspiel immer noch alles möglich ist – erst recht, wenn wir es im Bernabéu bestreiten. Ich hoffe, dass wir ein gutes Spiel machen und ein gutes Ergebnis erzielen können.“
…den nach wie vor anhaltenden Ausfall von Carlo Ancelotti: „Wir haben das Glück, dass der Assistent sein Sohn ist, von daher ist es ziemlich ähnlich (lacht). Wir wissen gut, wie er ist, wie er will, dass wir trainieren. Er hat einen großartigen Stab hinter sich und jeder macht es gut. Manchmal hat er über einen Videoanruf an Sitzungen teilgenommen. Wir bereiten uns gut vor. Natürlich ist es ein Unterschied, ob er auf der Bank sitzt oder nicht, ob er eine Rede vor dem Spiel oder in der Halbzeit hält oder nicht. In Vigo hat der Trainerstab es schon sehr gut gemacht. Ich denke nicht, dass es ein großes Problem sein wird.“
…eine mögliche System-Änderung gegen Chelsea mit vier Mittelfeldspielern: „Der Trainer entscheidet, ansonsten bräuchten wir keinen Trainer. Jeder Spieler kann seine Meinung haben, letztlich entscheidet der Trainer. Er kann sich vielleicht mit dem einen oder anderen wichtigen Spieler unterhalten, um sich ein bisschen eine Meinung einzuholen. Doch er entscheidet. Einen vierten Mittelfeldspieler aufzustellen, hängt von der Idee ab, wie wir spielen wollen. Ob du mehr oder weniger Druck ausüben, mehr oder weniger den Ball haben willst, ob du angreifen willst oder nicht. Das hängt alles davon ab. Der Trainer macht einen Plan und das haben wir zum Beispiel gestern und heute trainiert. Aber sagen kann ich dazu natürlich nicht viel (lächelt).“
…seine Rückkehr an die einstige Wirkungsstätte: „Ich habe vier Jahre lang hier gespielt, zweimal die Meisterschaft gewonnen, zweimal den Pokal. Ich habe gute Erinnerungen, vielleicht war der Abgang weniger schön. Transfers sind aber immer schwierig. Ich bin mit Real Madrid hier, um zu gewinnen und zu helfen, dass wir uns für das Halbfinale qualifizieren. Das ist das Wichtige.“
…die abgeschaffte Auswärtstorregel: „Vielleicht ändert sich dadurch ein wenig. Wir konnten es gegen PSG sehen. Nach dem 0:1 mussten wir drei Tore schießen, was wir dann ja auch gemacht haben. Aber wir wussten, dass es schon mit dem 2:1 eine Verlängerung gibt. Ein bisschen verändert sich dadurch schon, wobei du auf dem Platz nicht wirklich daran denkst, ob du ein Tor kassieren darfst oder nicht. Wenn du Zuhause spielst und dort ein Gegentor bekommst, dann kann es auswärts noch schwieriger werden. An so etwas denkt man aber mehr nach dem Spiel als währenddessen. Es ist eine gute Änderung.“
…die Kritik trotz der guten Saison: „Das ist etwas, das bei Real Madrid immer passiert. Auch wenn wir zum Beispiel zehn Spiele in Folge gewinnen, dann einmal verlieren und unentschieden spielen, gibt es Kritik und die Leute zweifeln. Für uns ist das kein Problem. Wir wissen, wo wir sind und wo wir stehen. Wir wissen, dass wir bis jetzt weder die Liga gewonnen haben noch im Champions-League-Finale stehen. Wir haben nur die Supercopa gewonnen, haben aber Lust, mehr Trophäen zu holen. Wir haben Vertrauen ins Team.“
…die Meisterschaft und die Polemik um Schiedsrichter-Entscheidungen: „Wir spielen eine gute Saison, wissen aber, dass für uns in der Liga noch acht Spieltage ausstehen. Bei Entscheidungen von Schiedsrichtern – mit VAR, ohne VAR, mit zehn Wiederholungen – kann es immer noch Zweifel geben. Das wird immer passieren. Das gehört zum Fußball. Als wir mal in Valencia vier Elfmeter gegen uns bekommen haben, habe ich nichts von Gerüchten gehört, dass etwas gegen Madrid läuft. Niemand hat etwas gesagt. Jetzt, wo es zu unseren Gunsten ausgefallen ist, heißt es, dass wir nur wegen der Schiedsrichter gewinnen. So ist es nicht. Wir leisten eine großartige Arbeit. Es gibt schwierigere Spiele wie in Vigo, wo wir aber mit eigenem Verdienst trotzdem gewonnen haben. Es ist normal, dass ein Verteidiger das Bein rausstellt und es dann einen Elfmeter gibt. Es muss nicht immer ein heftiges Foul sein, damit es einen Elfmeter gibt. Das ist uns auch schon passiert, so ist der Fußball.“
…Eden Hazard, der beide Duelle mit seinem Ex-Klub verpasst: „Ich bin immer der Überzeugung, dass Eden für uns ein sehr nützlicher Spieler ist. Die Klasse und sein Talent vergisst man nicht. Er hatte viel Pech, auch mit der Platte, wozu aber mehr er als ich eine Meinung abgeben muss. Ich weiß aber, dass er bei guter Stimmung ist und sich gut fühlt. Er erholt sich jetzt. Wichtig ist, dass er sich gut erholt, um die Vorbereitung auf die nächste Saison gut beginnen zu können und dann bei Real Madrid auch gut loszugehen, um bei der WM in einer guten Form zu sein. Er hätte sich darüber gefreut, hier mit dabei zu sein. Er war hier sechs, sieben Jahre lang. Für ihn ist es ein sehr wichtiges Spiel. Es ist schade, dass er nicht dabei sein kann. Ich bin mir aber sicher, dass Eden Real Madrid noch viel geben wird. Ich vertraue weiterhin darauf, auch wenn er auf dem Platz noch nicht so oft etwas gezeigt hat. In den Spielen dieser Saison, in denen er zum Einsatz kam, hat man seine Qualität gesehen. Er hatte etwas Pech – auch, dass ein Spieler wie Vinícius (Júnior) auf seiner Position eine großartige Saison spielt.“
…seine wichtige Rolle im Team wegen seiner guten Leistungen: „Am Ende ist es eine Rolle, die ich annehmen muss. Der Torwart ist heutzutage viel wichtiger – nicht nur wegen Paraden, sondern auch, weil man mehr mitspielt. Solche Spielzeiten gibt es eben. Ein Team, das Titel gewinnt, braucht immer eine gute Verteidigung und einen guten Torwart, um keine Tore zu kassieren und selbst welche zu erzielen. Es gab Spiele, in denen ich nicht so viel zu tun hatte und welche, in denen ich mehr zu tun hatte. Das ist der moderne Fußball. Ich versuche, immer zu helfen.“
…fehlende Wertschätzung ihm gegenüber: „Das kann sein. Ich kann nur sehr hart trainieren, so gut spielen wie möglich. Dann gibt dir das, was auf dem Platz passiert, recht. Ich kann die Meinung einer Person nicht ändern. Bei Torhütern geht es manchmal sehr nach dem jeweiligen Gusto. Einem gefällt ein spektakulärer Torwart mehr, dem anderen ein groß gewachsener, jemand, der gut mit den Füßen ist. Alles hängt von der bewertenden Person ab. Ich denke, es ist immer besser, wenn Ex-Fußballer oder Ex-Torhüter anstatt Journalisten wählen. Davon gibt es eine Menge. (Petr) Čech, (Iker) Casillas, (Edwin) van der Sar, (Oliver) Kahn… eine Menge, die ihre Meinung abgeben können, wer für sie der Beste ist. Journalisten wissen nicht, wie es ist, in einem Tor zu stehen. Ich versuche letzten Endes aber, meine Rolle auf dem Feld zu spielen und dem Team zu helfen. Das genieße ich mehr.“
…sich als womöglich weltbesten Torwart: „Das ist eine Bewertung von Analysten, von Journalisten, die sagen, ob ja oder nein. Ein spanischer Journalist bejaht es vielleicht, ein englischer verneint es. Ich brauche es aber nicht, dass jemand sagt, ich sei der beste.“
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